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Grimms Märchen in 5 Etappen – Brüder-Grimm-Lauf von Hanau nach Steinau

Flacher Einstieg mit der Rotkäppchen-Etappe
10.06.2016, Start 17:30 Uhr – Grimm die Erste
nach meiner Garmin: 15,45 km / 64 hm / 23°C
2016-06-10_Grimm_E1_vorher
Noch fit, aber schon aufgeregt:
2016-06-10_Grimm_E1_vorher1
1. Etappe von Hanau nach Rodenbach:
2016-06-10_Grimm_E1_Strecke
Auf den Grimm-Lauf freute ich mich schon lange. Einen bestimmten Plan hatte ich nicht, einfach laufen wie es kommt. Es sollte Spaß machen.
Die erste Herausforderung war das Packen der Laufsachen – 5 Etappen, 5 x komplette Laufkleidung – Wetter noch ungewiss.
Freitag Abend ging es dann mit Sonnenschein los. Start war auf dem Marktplatz in Hanau, am Denkmal der Gebrüder Grimm.
Zwar war es recht warm, aber zum Glück immer noch 10°C unter der Vorjahrestemperatur.
Die erste Etappe ist erst einmal zum Eingewöhnen ohne Steigungen. Meine Beine waren in Form und flitzten schneller als erwartet. Es machte einfach Spaß. Läufer, Zuschauer und Helfer waren gut drauf. Ca. 3 km vor dem Ziel holte ich Beate ein und zog sie mit. So waren wir zeitgleich an der Ziellinie mit 1:15:07 und belegten die Plätze 1 und 2 unserer Ak, Plätze 16 und 17 in der Gesamtwertung W. Rüdiger kam ebenfalls strahlend ins Ziel.
1. Teil geschafft:
2016-06-10_Grimm_E1_geschafft
Rüdiger quartierte sich zur Übernachtung in der Sporthalle ein, wir genossen wieder den Luxus, bei meiner Lauffreundin übernachten zu können.

Dornröschen-Etappe
11.06.2016, Start 9:30 Uhr – Grimm die Zweite
Meine Garmin sagt: 13,78 km / 186 hm / 18°C
von Rodenbach nach Hasselroth
2016-06-11_Grimm_E2_Strecke
Start war am Zielort des Vortages. Heute kamen die ersten Höhenmeter. Es war etwas kühler als am Vortag, super zum Laufen. Zunächst führte die Strecke durch das Dorf. Eine Straße war mit den Flaggen aller Bundesländer geschmückt.
Einige Zuschauer waren wohl gerade erst aufgestanden und standen mit ihren Kaffeetassen am Zaun. Alle waren aber bereits munter genug, um uns ordentlich anzufeuern. Anfangs spürte ich noch den schnellen Lauf vom Vortag in den Beinen.
Da es zunächst flach und dann im Wechsel leichte Steigungen und mal wieder Gefälle gab, war es abwechslungsreich und die Kilometer flogen vorbei. Etwas steiler wurde es dann nach 5,5 km und noch einmal nach 7,7 km. Aber bereits bei km 8,2 ging es fast nur noch abwärts bis ins Ziel. So konnte ich noch einmal richtig Gas geben. Aber ganz so schnell, wie einige den Berg runterflitzten, schaffte ich es nicht. Meine 1:08:48 reichten dennoch für den 1. Ak-Platz auf dieser Etappe und in der Gesamtwertung.

In der Laufpause zwischen 2. und 3. Etappe wurden wir von den fleißigen Helfern versorgt mit Nudelsuppe, belegten Brötchen, Kuchen, Kaffee …
Das Wetter hielt den größten Teil der Pause durch, so dass wir auf der Wiese relaxen konnten.

Das Gepäck der Läufer wurde mit Transportern von Ort zu Ort gefahren, so dass man sich darum nicht kümmern musste. Alles war toll organisiert, besten Dank an alle.
Da Gerhard leider verletzungsbedingt nicht mitlaufen konnte, hatten wir unseren privaten Shuttleservice und Fotografen.

Pause zwischen 2. und 3. Etappe. Keine große Wäsche, sondern nassgeschwitze Läuferkleidung zum Trocknen:
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Schneewittchen-Etappe
11.06.2016, Start 16:30 Uhr – Grimm die Dritte
Laut Garmin: 16,31 km / 125 hmm / 21°C und leichter Regen
von Hasselroth nach Gelnhausen
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Vor der 3. Etappe begann es dann doch zu regnen. Alle verkrochen sich in ihre Autos und in die Sporthalle. Aber zum Start mussten wir dann doch wieder raus … Bei 21°C war der nur noch leichte Nieselregen dann aber recht angenehm zum Laufen. Nur die Wege waren nun aufgeweicht. Matsch und Pfützen forderten volle Konzentration.
Das Tempo hatte sich bei den meisten eingepegelt, man sah immer wieder dieselben Gesichter um sich herum. Irgendwie machte es das leichter. Die ersten 6,5 km waren recht flach, die ich zügig lief. Dann ging es für 2 km aufwärts, aber gut zu laufen. Bei ca. km 8,5 war der höchste Punkt erreicht und es ging wieder zügig abwärts. Und wieder holten die geübten Bergabläuferinnen auf …ich konnte da nicht mithalten.
Nach 1:21:41 erreichte ich das Ziel, damit 4. Platz in der Ak, noch vorn in der Ak-Gesamtwertung. Aber die Abstände zwischen den ersten W50ern sind so eng, dass noch alles offen ist.
Im Gegensatz zum Vorjahr hatte ich bei den Steigungen bisher keine Gehpausen einlegen müssen.
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20:00 Uhr Läuferparty
Die letzte „Etappe“ des heutigen Tages war die Nudelparty. Ein reichlich ausgestattetes Buffet wartete auf uns.

Frau Holle-Etappe
12.06.2016, Start 9:00 Uhr – Grimm die Vierte
Nach meiner Garmin: 16,96 km / 349 hm / 16°C
von Gelnhausen nach Wächtersbach
2016-06-12_Grimm_E4_Start
2016-06-10_Grimm_E4_Strecke
2016-06-10_Grimm_E4_Profil
In der Nacht hatte es angefangen zu regnen und irgendwie sah es nicht verlockend aus. Aber kurz vor dem Start verzogen sich die Regenwolken und wir konnten bei angenehmer Temperatur starten.
Schon die vorletzte Etappe, aber dafür schwierig. Gleich anfangs geht es bergauf, bergauf und weiter bergauf … zum Glück kommen dazwischen immer wieder kurze flache Abschnitte, die für ein bisschen Erholung sorgen. Die groben Schotterwege sind schwierig zu laufen, auch Matsch und Pfützen machen es nicht leichter. Trotzdem laufe ich alles durch, keine Gehpausen. Das Rennsteigtraining macht sich bemerkbar.
In dieser Etappe nehme ich aber das Tempo raus, schließlich geht es nachmittag noch weiter mit der längsten Strecke.
Nach dem Erreichen des höchsten Punktes bei den „Vier Fichten“ geht es mit leichtem bis recht starkem Gefälle abwärts bis zum Ziel. Hier verliere ich wieder Zeit, Abwärtslaufen ist nicht meine Stärke.
Ins Ziel komme ich mit schlammbespritzten Beinen und nassen Schuhen nach 1:34:15 als 5. meiner Ak und freue mich mit den anderen, dass wir schon 4 Etappen gemeistert haben. In der Gesamtwertung bin ich nun auf Platz 3 gerutscht.

In der Etappenpause werden wir wieder gut versorgt. Danach ist aber die Luft raus. Wir sind müde und kaputt. Wegen Regen flüchten die meisten in die Halle und machen es sich dort so gemütlich wie möglich:
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Hänsel-und-Gretel-Etappe
12.06.2016, Start 15:30 Uhr – Grimm die Fünfte
Laut Garmin: 17,58 km / 192 hm / 20°C
von Bad Orb nach Steinau
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2016-06-12_Grimm_E5_Start1
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Auf zum Endspurt. Strategie für die letzte Etappe: alles geben. Nur merke ich bald, dass das gar nicht mehr so einfach geht. Peter will mich ziehen solange es geht, da alle Konkurrentinnen ihren persönlichen Hasen mithaben (Ehemann bzw. Sohn), der das Tempo vorgibt, sie mit Getränken versorgt und die Konkurrenz beobachtet.
Der erste km ist noch flach, danach geht es auf 1,6 km Länge von 170 hm auf 318 hm. Ich mache zum ersten mal kurze – wenn auch zügige – Gehpausen. Es ist hart. Ich schaffe es auch nicht lange, an Peter dranzubleiben. Aber der Abwärtslauf danach ist nicht weniger schlimm. Es geht zunächst recht steil bergab.
Ab km 5 ist der Streckenverlauf dann fast eben bis nach Steinau ins Ziel. Wir müssen durch das „Tal des Todes“. Das zieht sich. Die Beine werden immer schwerer. Trotzdem kämpfe ich und versuche schneller zu laufen. Aber ich schaffe nur noch zwischen 5:07 und 5:39. Auf dem letzten Kilometer kämpft sich noch eine Frau an mich heran. Ich beschließe, mich nun nicht mehr überholen zu lassen und erhöhe doch noch einmal das Tempo und halte bis ins Ziel durch.
Der Zieleinlauf ist toll. Zwar geht es bergauf, aber der Weg ist dicht gesäumt von Zuschauern, von denen man ins Ziel gejubelt wird. Ich höre meinen Namen vom Moderator und laufe vollkommen ausgepowert ins Ziel. Zeit 1:35:56, 7. Platz in der Ak und 5. Platz in der Gesamtwertung. Ich brauche erst einmal einige Zeit, um mich zu sammeln. So ein Lauf ist nicht nur physisch, sondern auch psychisch anstrengend. Es ist schließlich Schwerstarbeit für den Kopf, den Beinen immer wieder zu sagen, dass sie noch weiter können, auch wenn es sich nicht so anfühlt.
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Gesamt: 80,07 km / 915 hm / 6:55:47 h
24. Platz in der Gesamtwertung von 126 Frauen (im Vorjahr 40.)
5. Platz W50 (mit 31 Frauen der am stärksten besetzten Ak) (im Vorjahr 6.)

Finisher nach
1. Etappe: 463
2. Etappe: 446
3. Etappe: 436
4. Etappe: 413
5. Etappe: 410

Stimmungshochburg Seggene gab alles

Highlight Dämmer(halb)marathon Mannheim am 14. Mai
Die 21,0975 Kilometer beim Dämmermarathon sollten der letzte längere Trainingslauf vor dem Rennsteiglauf werden. Daher war ich die Tage davor recht entspannt und lies mich auch von den ständig wechselnden (schlechten) Wettermeldungen nicht verrückt machen.
Am Freitag trafen wir uns im Rosengarten zum Abholen der Startunterlagen. Ich war im Startblock A0 – also ganz vorn – eingeordnet. Mhm, einmalige Chance, mal in einem schnellen Feld zu laufen. Aber nein, ich wollte ja entspannt laufen … und sagte das auch jedem (nur keiner glaubte mir).
Am Samstag gab es dann perfektes Laufwetter, kühl, sonnig, wenn auch etwas zu windig. Aber nichts vom gemeldeten Regen zu sehen 🙂 Ich verinnerlichte mir immer wieder, auf keinen Fall zu schnell zu laufen und meine Kräfte für nächste Woche zu schonen.
Mit 18 min Verzögerung kam der Startschuss. Die ersten zwei Kilometer waren dicht gesäumt von Zuschauern, viele Bekannte feuerten hier schon kräftig an. Das Feld lief zügig, ich verlor das Gefühl für mein Tempo und musste mich nach Blick auf die Uhr immer wieder bremsen. Im Gegensatz zu den letzten Jahren konnte ich frei laufen, kein Gedränge, und alle waren flott unterwegs. Dann waren wir Richtung Seggene unterwegs. Ich freute mich schon riesig auf die Runde dort, die immer das absolute Highlight des Mannheimer Dämmermarathons ist. Ich konnte gar nicht erwarten, dort anzukommen und so sah auch mein Tempo aus. Irgendwie klappte es nicht, langsamer zu laufen. Das Feld war flott unterwegs, die Zuschauer heizten uns tüchtig ein, meine Beine liefen automatisch … okay, wenn ich schon mal mit so einem Hochgefühl unterwegs bin, muss ich es eben nutzen. Und schon waren wir in Seckenheim. Immer wieder auch persönliches Anfeuern von Bekannten – wie soll man da langsamer laufen? Ich klatschte mit unzähligen Kindern am Rande ab, die untereinander im Wettbewerb standen, wer die meisten Läufer berührte. Mir ging es gut, ich strahlte, genoss die einmalige Atmosphäre. Und dann auch noch stimmungsvoller Empfang am Stand unseres Vereins SV 98/07 Seckenheim mit Laolawelle. Wer das noch nicht erlebt hat, kann sich nicht vorstellen, wie man dadurch beflügelt wird … durch Seggene wird man regelrecht durch die phantastische Stimmung getragen.
Normalerweise streiken die Beine nach dem schnellen Laufen durch die Seckenheimer Straßen, aber dieses mal fühlte es sich gleichmäßig gut an. Also weiter im Tempo wie bisher. Ein Großteil der Strecke lag auf unseren Trainingsrunden, so dass die Kilometer nur so dahinflogen.
Und schon war die Stadt wieder in Sicht … nur noch 3 km? Unglaublich, das ging so schnell … und immer noch fühlte ich mich erstaunlich gut. Offensichtlich zeigten die anstrengenden Trainingseinheiten ihre Wirkung. Hoffentlich dann auch noch nächste Woche.
Die Runde um den Wasserturm gab ich dann doch Gas und überquerte den Zielbereich mit PB 1:41:28 und damit 2. Platz in meiner Altersklasse.
Es war die bisher beste Streckenführung zum Dämmermarathon, das Wetter hatte es sich kurzfristig überlegt, uns nicht im Stich zu lassen, die Zuschauer waren einmalig toll … da musste ich einfach mit so einem Hochgefühl (oder war es ein runners high?) unterwegs sein.

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Löwenlauf 2016 im Zoo Heidelberg

Spendenlauf für ein neues Löwengehege
Während andere noch im kuscheligen Bett lagen, waren wir bereits unterwegs zum Zoo in Heidelberg. Unsere bunte Truppe ging an den Start beim Löwenspendenlauf. Die Spenden kommen einem neuen Löwengehege zugute, das den Löwen in Heidelberg optimale Lebensbedingungen bieten soll. Das Gehege wird vergrößert und es soll ein hautnahes Safarigefühl durch einen Geländewagen geben, der zur Hälfte innerhalb des Geheges stehen wird.
Aber nun zum Lauf. Wir bekamen zunächst eine Tüte mit unserer Startnummer, Informationen zum neuen Löwengehege, ein schickes Laufshirt mit Löwenkopf, Eintrittskarte … Gestartet wurde am Löwengehege, das auch wieder Ziel unseres Laufes war. Wahlweise konnten eine Runde, zwei oder drei Runden zu á 3050 m gelaufen werden.
2016-04-10_Löswenlauf1
Die Strecke führte zunächst durch den Zoo, dann um den Zoo herum und zum Ende jeder Runde wieder durch den Zoo. Alles war sehr gut organisiert, an jeder Ecke standen freundliche Helfer, damit keiner die Strecke verfehlen konnte.
Auf alle Fälle war es ein tolles Erlebnis, unterstützt von einer strahlenden Sonne.
Jeder Teilnehmer bekam nach Zieleinlauf eine Urkunde und eine Medaille.
Nach dem Lauf blieb noch Zeit, uns ein bisschen im Zoo umzuschauen und die Fütterung der Seelöwen zu erleben, die allerlei Aufgaben bekamen, bevor sie sich ihren Fisch verdienten.
Leider waren zur eigentlichen Siegerehrung die Ergebnisse noch nicht bekannt, so dass wir noch gespannt auf unsere Zeiten warten.
Aber sollte es nächstes Jahr wieder einen Lauf durch den Zoo geben, sind wir auf alle Fälle mit dabei.

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Letzter Lauf der Winterlaufserie in Rheinzabern

20 anstrengende Kilometer
Die Rheinzaberner Winterlaufserie wurde 1982 erstmalig gestartet, wir sind seit Dezember 2012 dabei. Die Strecke führt durch die ehemalige Töpfersiedlung von Rheinzabern, entlang des Bienwaldes mit Ziel in der Nähe des Römerbades. Beim 20 km-Lauf dürfen wir zwei mal diese Strecke durchlaufen.
Die drei Läufe: 10 km – 15 km – 20 km sind unser Highlight in den Wintermonaten. Und die Beteiligung ist immer wieder verplüffend. An den Auto-Kennzeichen sieht man schon beim Ankommen, dass die Serie überregional bekannt geworden ist. Und die Ergebnisse zeigen, dass sich hier viele schnelle Läufer messen. 737 Finisher gab es dieses mal bei den 20 km, die Siegerzeit: unglaubliche 1:02:23!
Mein Ziel war heute PB. Ein bisschen Hoffnung hatte ich auch auf eine Platzierung in der Gesamtwertung, aber das hing von der Teilnahme in meiner Altersklasse ab …
Ich startete dieses mal mit der gelaufenen Durchschnittszeit vom Vorjahr und schaute mehr als gewöhnlich auf die Uhr, um auf keinen Fall die ersten 10 km zu schnell zu laufen. Obwohl ich ständig hoffte, dass meine Beine irgendwann locker werden, machten sie es mir schwer. Auch wurde es ein harter Lauf, da sich meine Kontrahentin vom letzten Wettkampf an mich dran hängte. Ich spielte etwas mit dem Tempo, um sie abzuschütteln oder vorbeilaufen zu lassen. Aber da war nichts zu machen. Sie klebte einfach an mir dran. Und beide wussten wir, dass ich ihren Sprint am Ende nicht gewachsen bin. Sie brauchte also nur an mir dranbleiben, um am Ende vorbeizuziehen. Trotzdem sagte ich mir immer wieder, dass ja alles möglich ist, einfach das Beste geben. Bei km 17 war dann die Luft raus. An meinen Beinen hing Blei. Aber 3 km mussten noch gehen, bloß nicht nachlassen. Und immer noch mit Verfolgung. Das blieb so bis Kilometer 19. Ich dachte schon, meine Kontrahentin ist auch k.O. … aber dann die letzten 700 m zog sie auf und davon. Keine Chance für mich dranzubleiben. Auf dieser kurzen Strecke vergrößerte sich der Abstand zwischen uns auf 23 Sekunden. Da ist bei mir wohl noch viel Training nötig. So landeten wir auf den 4. und 5. Platz unserer Ak. Aber ich trotzdem glücklich über geschaffte PB (1:36:55) 🙂 Die erste unserer Ak lief die 20 km in 1:26:11. Irre Leistung. Damit belegte sie auch den 1. Platz in der Serienwertung unserer Ak und ich freute mich über den 3. Platz.

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10.01.2016 – Zweiter Lauf der Rheinzaberner Winterlaufserie

15 km bei gutem Laufwetter
Das Spannenste beim Start in Rheinzabern ist immer das Laufwetter. Und das war perfekt. Noch vor dem Einlaufen war der angekündigte Regenguss vorbei und wir konnten ohne Regen bei 7°C an den Start. Außerdem hatte ich schon am Samstag das Gefühl, dass es gut laufen könnte, also lief ich freudig los. Seckenheim war mit acht Läufern vertreten – die Begeisterung über den Lauf hat also angesteckt 🙂
Trotz fast durchgängig schwerer Beine schaffte ich es, das Tempo zu halten. Nur gelegentlicher Gegenwind – natürlich gerade an den „Steigungen“ – machte es mir schwer.
Bei km 6 kam Hajo angesaust und rief schon von hinten „hier kommt Dein Pacemaker“ … allerdings war es mir zu zeitig, bereits das Tempo anzuziehen. Ich versuchte es zwar kurz, aber er war zu schnell.
Nach 12 Kilometern lief ich in Höhe einer Frau meiner Altersklasse. Wir versuchten, uns gegenseitig immer wieder zu überholen. Ich gab schließlich auf und hängte mich an sie dran. Doch die letzten zwei Kilometer begann sie immer weiter das Tempo zu erhöhen. Ich kam an meine Grenzen und musste sie leider ziehen lassen. Damit verlor ich den Kampf um Platz 3 der Ak mit 29 Sekunden Rückstand. Schade. Dafür schaffte ich aber mit 1:11:03 PB und war damit ganz glücklich.

2016-01-10_Rheinzabern

14.12.2015 – Start der Rheinzaberner Winterlaufserie 2015/2016

Start in das neue Laufjahr
Die einen beenden das Laufjahr in Rheinzabern, bei mir beginnt die neue Saison wieder.
Wir starten nun bereits zum vierten Mal bei der Winterlaufserie. Daran sieht man, dass wir gern hier laufen, schöner Lauf und immer gut organisiert 🙂 Rheinzabern empfing uns bei bestem Laufwetter. Ich wollte heute meine Form testen, Tempoeinteilung ausprobieren, ein anderer von uns Bestzeit laufen.
Am Start war dichtes Gedränge, 1.347 Läufer warteten auf den Startschuss. Und dann wurden wir losgelassen … ein Teil der Läufer sauste sofort in vollem Renntempo los, ein anderer Teil trabte gemütlich quatschend vor sich hin. Daher war es recht schwierig zu laufen und sich durch die Läufermenge zu schlängeln.
Bis km 4,5 liefen dann viele um mich herum ein gleichmäßiges Tempo, danach gab es einen „Läuferstau“, da bei einem Teil der Läufer die Luft raus war.
Auf dem letzten Teil der Strecke – wir mussten eine (gefühlt unendlich lange) leichte Steigung laufen – kamen uns bereits die schnellen Läufer entgegen und zwar recht viele. Es gab einen neuen Streckenrekord mit 0:30:04. Insgesamt liefen 265 (!) Läufer 30er Zeiten und das bis zur Altersklasse M60. Wirklich beeindruckend.
Solche Zeiten schaffen wir zwar nicht, aber wir waren mit unseren Ergebnissen ebenfalls alle zufrieden, vor allem Rüdiger, der unbedingt Bestzeit und erstmalig unter 0:50 laufen wollte und das mit 0:49:57 kämpfend schaffte.
Auf alle Fälle hat Rheinzabern wieder gezeigt, dass es für schnelle Läufe gut ist.
Im Januar starten wir zum 2. Lauf der Serie und freuen uns schon. Da wir bereits für die gesamte Winterlaufserie angemeldet sind, motiviert das, auch über den Winter (falls er noch kommt) weiter zu trainieren. Angenehmer Nebeneffekt: man braucht sich keine Sorgen über den Feiertagsspeck zu machen 😉

2015-12-13_Rheinzabern_kl

Feudenheimer Herbstlauf am 17.10.2015

Erfolgreicher Lauf zum Saisonende
Das war der 5. und letze Lauf zum engelhorn sports cup. Zum Feudenheimer Herbstlauf sind 3 Runden zu laufen, dabei immer wieder über eine Brücke. Daher ist die Strecke nicht gerade besonders beliebt. Aber da es noch ein ganz klein wenig Hoffnung gab, mich in der Gesamtwertung nach vorn zu arbeiten, beschloss ich, das es ein guter Lauf wird, Brückensteigungen werden einfach ignoriert 😉 Außerdem war absolut perfektes Laufwetter, kühl (für mich schon mit Handschuhen), keine Sonne, kein Wind. Und unser Lauftreff war stark vertreten, einschließlich Anfeuerer auf der Strecke 🙂
2015-10-17_Herbstlauf_Feudenheim
Mit am Start waren die Zweit- und Drittplatzierte meiner Ak in der Cupwertung. Es sah also nach einem heißen Rennen aus. Beide klagten über die Brückensteigungen, die sie nicht mochten. Aber nach der Startfreigabe schossen beide nach vorn. Ich hielt mich an meinen Plan, mich die ersten 3 Kilometer nicht verleiten zu lassen loszupacen. Petra und Gisela behielt ich im Auge … es waren ja 10 km lang Zeit, anzugreifen. Ich schaffte es, recht gleichmäßig zu laufen. Petra hatte sich schon ein Stück weiter vorgekämpft und lief gleichmäßig schnell, Gisela war noch in „Reichweite“. Stück für Stück kämpfte ich mich näher. Zu schnell wollte ich aber auch nicht, die Kraft sollte ja auf alle noch für eine schnellere letzte Runde reichen. Also konzentrierte ich mich voll auf das Tempo, motivierte mich immer wieder selbst und schaffte es in der dritten Runde, mich langsam an Gisela vorbeizuschieben. Nun kam aber wieder die Spannung. Umdrehen geht ja gar nicht. Also konnte ich nicht abschätzen, ob sie wieder angreifen würde oder ob mein Abstand ausreichte. Also Tempo, Tempo, Tempo … dann noch die Runde auf dem Sportplatz bis ins Ziel. Da brauchte ich noch mal alle Kraft … und wurde nicht mehr überholt 🙂 Theoretisch also für heute der 2. Platz in der W50 🙂 Den Zielbogen durchquerte ich bei 46:04. Laut meiner GARMIN aber bei etwas mehr als 10 km.
Wir trafen uns dann alle drei auf dem Treppchen, vermutlich das letzte mal beisammen. Im nächsten Jahr rücken Schnellere in die Altersklasse nach. Also Zeit für neue Ziele 😉
Und so sah das Ergebnis unseres Wettkampfes aus:

15./1. AK: Wenz Petra w Seniorinnen W50 ABC Ludwigshafen 0:45:40,8
16./2. Ak: Fleischer Katrin w Seniorinnen W50 SV 98/07 Seckenheim 0:46:04,6
17./3. Ak: Kipper Gisela w Seniorinnen W50 Ludwigshafener SV 07 0:46:12,0
2015-10-17_Herbstlauf_Feudenheim_Siegerehrung
Cupwertung: Endwertung engelhorn sports cup

32. Bellheimer Sommernachtslauf am 01.08.2015

Toller 25 km-Lauf in der Südpfalz
Beim Sommernachtslauf in Bellheim war für jeden etwas dabei:
10 km / 25 km als Duett (10 km und 15 km) / 25 km komplett asphaltierte Strecke.
Wir waren zu Dritt unterwegs und hatten uns für die 25 km-Distanz entschieden. Die passten gut in unseren Plan für die Vorbereitung zum Marathon in Berlin.
Der erste Eindruck bei der Anfahrt war schon mal positiv. Kaum hatten wir überlegt, wo wir hinmüssen, sahen wir auch schon die Wegweiser, die uns sicher bis zum Parkplatz führten.
Im Veranstaltungsbereich war bereits viel los. Neu war, dass Shuttlebusse für die Duett-Läufer bereitstanden. Toller Service.
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Da ich vor 2 Jahren den ersten Teil im Duett gelaufen bin, war ich nun auf die Gesamtstrecke gespannt. Mein Plan: möglichst im 5er Pace durchzulaufen und nach 2:05 h die Ziellinie zu überqueren.
Insgesamt begaben sich ca. 700 Läufer bei 25°C an den Start. Da alle gemeinsam starteten, gab es natürlich ein hohes Anfangstempo, die 10er mussten schließlich ihr Tempo nicht einteilen. Ich wusste schon vorher, dass es mein Problem sein würde, mich nicht mitreisen zu lassen. Also schaute ich oft auf die GARMIN und bremste … naja, bis km 10 lief ich trotzdem zwischen 4:45 und 4:57.
Die ersten Kilometer drehten wir Runden in Bellheim, so dass die Zuschauer uns mehrfach anfeuern durften 😉 Nach 6 Kilometern ging es dann aus dem Ort hinaus in Richtung Westheim. Auf der Strecke dahin war der Wendepunkt für die 10 km-Läufer und nach km 10 auch die Wechselzone für die Duettler.
Ab km 5 gab es bereits Getränke, auch auf dem Rest der Strecke wurden genug Wasser und Tee angeboten. Zusätzlich verwöhnten uns die Anwohner mit Getränken sowie Badewannen mit Wasser und Duschen zum Abkühlen.
Nach einem ruhigen Lauf durch Wald und Feld durchquerten wir Westheim. Dort standen Grüppchen an den Straßenecken, die uns ordentlich anfeuerten. Da kann man nur lächelnd vorbeilaufen.
Danach ging es weiter durch Felder, in Richtung Sonnenuntergang, Blick auf die Pfälzer Berge. Fast romantisch 😉 Zur Abkühlung wehte nun ein leichter Wind, nur leider nicht in Laufrichtung.
Der nächste Ort war Lustadt. Wieder empfingen uns jubelnde Zuschauer. Nach einem dankenden Lächeln und Daumen hoch gab es sogar eine persönliche Laolawelle 🙂
Bis zum nächsten Ort Zeiskamp gab es wieder ein Stück ruhige Strecke durch Felder. Wir waren nun schon auf dem Rückweg. Auch hier feuerten uns die Anwohner noch einmal ordentlich an und boten sogar Melone zur Erfrischung an. Es machte einfach Spaß, hier zu laufen. Kurzzeitig hatte ich auch mal schwere Beine, wie immer bei km 6, dann bei 12 und 15 km. Richtig schwierig wurde es aber nach der HM-Marke. Ich begann zu kämpfen, wollte das Tempo nicht abfallen lassen. Schließlich liebäugelte ich mit dem Treppchen. Da ich weit und breit keine Frau sah, machte ich mir auch schon Hoffnungen. Die Schnellen waren wohl weit vor mir und hinter mir wusste ich nicht, da ich mich nicht umdrehte. Ich zählte nun von km zu km. Eigentlich wollte ich am Ende etwas schneller, das schaffte ich aber erst beim letzten Kilometer. Ins Ziel wurden wir mit Fackeln am Straßenrand geführt. Und dann endlich das heißersehnte Zieltor, Einlauf bei 2:06:25, total geschafft. Aber nach 5 min war schon wieder alles vergessen, nur noch Freude über den schönen Lauf.
Siegerehrung war 22:30 Uhr – war ja schließlich ein Sommernachtslauf. Ich hatte es auf’s oberste Treppchen in der AK-Wertung geschafft, konnte also vollkommen zufrieden nach Hause fahren.
412 der 25 km-Läufer schafften es ins Ziel, der Schnellste in unglaublichen 1:25, die schnellste Frau in 1:44.
Insgesamt ein sehr gut organisierter, abwechslungsreicher Lauf, unbedingt zu empfehlen 🙂
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Nebelhorn Berglauf – „Deutschlands höchster und härtester Berglauf“

… so der Slogan auf der nebelhornberglauf.de Homepage.

Austragungsort: Oberstdorf
Start: Marktplatz (815 m)
Ziel: Gipfelstation Nebelhorn (2.220 m)
Termin: Sonntag, 05. Juli 2015, Start 09.15 Uhr
Strecke: Länge: 10,5 km, Höhenunterschied 1.405 m (Asphalt/Beton/Schotter), Steigungen bis 40%
Marktplatz – Schattenbergskistadion – Seealpe (1.275 m) – Station „Höfatsblick“ (1.932 m) – Gipfelstation

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Bei strahlendem Sonnenschein kamen wir zu Dritt in Oberstdorf an und holten gleich unsere Startunterlagen für den Nebelhornlauf.
Danach suchten wir uns einen schönen Platz für unser Zelt auf dem Rubi-Camp.
Mit großem Hunger saßen wir bald in der Pizzeria und füllten unsere Kohlenhydratspeicher. Zur Einstimmung auf den bevorstehenden harten Lauf besuchten wir noch die „Sportlerparty“ im Irish Pub. Eine richtige Party fanden wir dort keine, aber es wurde ein lustiger Abend und Erfahrungsaustausch mit anderen Nebelhornläufern.

Am Sonntag Morgen hieß es um 6 Uhr raus aus dem Zelt. Frühstück gab es mit Blick auf die Berge, vom Zeltplatz aus direkt auf das Rubi-Horn. Die Männer waren nun schon ganz aufgeregt, bei mir kam das Magendrücken erst später.
Die Zeit bis zum Start um 9:15 Uhr verging recht schnell, genauso schnell stieg auch die Temperatur, was uns wiederum nicht so gefiel.
Der Startschuss fiel auf dem Marktplatz in Oberstdorf bei ca. 25°C. Zunächst war es noch recht flach und jeder hoffte, dass es nicht zu schlimm werden würde (obwohl es die meisten besser wussten). Bereits nach einem Kilometer war dann die Erholung vorbei. Es wurde ernst. Zum Glück liefen wir aber noch durch Wald, so dass es immer wieder angenehmen Schatten gab. Schon nach 2 km spürte ich meine Waden. Das war aber bei den Steigungen zu erwarten. Die steilen Passagen ging ich flott, jeden Meter, den man laufen konnte, versuchte ich zu laufen. Wie bei allen Läufern um mich herum wurden die Gehpausen immer öfter und länger. Die erste Wasserstation wurde herbeigesehnt. Ich trank so viel ich konnte, der „gemütliche“ Teil im Schatten war nun vorbei. Die Sonne war erbarmungslos mit uns, das Tempo wurde bei allen langsamer. Entschädigend war dafür aber die tolle Aussicht, die ich dann etwas länger bei der zweiten Trinkpause genoss. Allerdings konnte ich den 2. Becher schon nicht mehr trinken, sondern nur noch über den Kopf zum Abkühlen schütten. Mein Kreislauf rebellierte. Nur noch 3,5 km – eigentlich zu schaffen – aber die kommenden Steigungen hatten es weiter in sich. Also vorsichtig weiter. Aber die Wanderer und Zuschauer unterwegs bauten mich immer wieder auf, sie klatschten und bewunderten unsere Leistung. So war ich immer wieder abgelenkt. Und ich wusste, dass bei der 3. Getränkestation auch Cola auf mich wartete, die mich dann rettete. Der Magen beruhigte sich wieder für eine Weile.
Dann ein Blick nach oben auf den Rest der Strecke ließ mich fast verzweifeln. Das soll nur noch 1 km sein? Das sieht noch so verdammt weit aus und vor allem soooo steil. Aber weiter durchbeißen. Ein Läufer sah mir wohl meine Verzweiflung an und bot mir Trinken, Gel, Riegel an …
Doch nun die Gipfelstation im Blick begann ich wieder zu lächeln. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass die angestrebten 2 Stunden recht knapp wurden. Ein Läufer schimpfte mit mir: auf die Uhr wird erst im Ziel geguckt. Doch der Ehrgeiz war dann wieder da. Noch einmal schafften es meine Beine, sich im Laufschritt zu bewegen. Die Ziel-Uhr war bereits zu sehen … und ich lächelte glücklich, als ich die 1:59 h sah. Für den Moment im Ziel lohnt es sich immer wieder. Nach dem Zieleinlauf schwand allerdings die Kraft und ich wurde von Rüdiger aufgefangen. Ein paar Minuten brauchte ich erst einmal … und dann kam auch schon Gerhard als 300. Zieleinläufer.

Danke an die fleißigen Helfer. Auch für sie war es anstregend, so lange in der Sonne auszuharren, uns immer freundlich die Trinkbecher zu reichen oder uns mit netten Sprüchen aufzumuntern.
2015-07-05_Nebelhorn Enzyan2015-07-05_Nebelhorn Zieleinlauf2015-07-05_Nebelhorn Gipfel
Von 365 gemeldeten Startern erreichten 320 die Gipfelstation auf dem Nebelhorn.

31. Brüder-Grimm-Lauf von Hanau nach Steinau

Es war einmal … in 5 Etappen über 80 km …
Der Ausflug zu Grimms Märchen hat sich gelohnt. Wir hatten ein erlebnisreiches, wenn auch sehr anstrengendes Wochenende. Allen Helfern ein riesen Dankeschön für das tolle Erlebnis und die super Organisation. Und auch die Zuschauer waren gut drauf und haben uns kräftig unterstützt.
Hier schon mal ein Ausblick auf das Profil der kompletten Strecke:

HG_Profil
Und so ging es los:
Am Freitag bei der Anreise schon das erste Mal Panik. 5 min vor der eigentlichen Ankunft steckten wir im Stau … und die Zeit für die Abholung der Startunterlagen verstrich, dabei war ich schon wegen der fehlenden Klimaanlage total nassgeschwitzt … aber alles ging noch mal gut. Wir standen 11 min vor dem Startschuss am ersten Startpunkt in Hanau auf dem Marktplatz.

Vor dem Start zur 1. Etappe in Hanau auf dem Marktplatz

Vor dem Start zur 1. Etappe in Hanau auf dem Marktplatz

Die Sonne meinte es gut mit allen, die sich im Freibad vergnügten. Für uns Läufer allerdings war es eine zusätzliche Belastung. Die Rotkäppchen-Etappe sollte mit ca. 15 km und 49 hm eher zum Einlaufen/Einstimmen dienen, statt dessen wurde es bei 33°C eine echte Herausforderung. Ich hatte mir vorgestellt, mit 5er Pace loszulegen, bremste aber nach dem ersten Kilometer bereits auf Marathontempo herunter. Schließlich wollte ich durchhalten, das war das Ziel.
Die Kilometer schlichen nur langsam vorbei, die Hitze machte allen zu schaffen. Die erste Getränkestation kam nach 5 km (nach einer gefühlten Ewigkeit) und brachte etwas Erlösung. Aber es blieben ja noch 10 weitere Kilometer … und es kamen wieder die quälenden Gedanken „Warum mache ich das nur? … So etwas mache ich nie mehr … Warum … Warum …“. Ganz schnell versuchte ich mich abzulenken, erholte mich beim Gehen, konzentrierte mich darauf, meine Kraft einzuteilen … und war dem Ziel dann gar nicht mehr so fern. Bald kam auch das Lächeln wieder …
Und dann glücklicher Zieleinlauf in Niederrodenbach. Na also, schon eine Etappe geschafft 🙂
Unser Gepäck war in der Zwischenzeit in den Zielort transportiert worden. Alles stand für uns bereit. Jeder freute sich nun auf die Dusche. Damenduschen? Äh, … da war ein Schild … aber das hat keiner beachtet. Interessiert hier keinen …
Ergebnis heute: 7. Platz in der Ak / 42. Frau von 136
495 Finisher gab es insgesamt
Auf Gemeinschaftsübernachtung in der Halle hatten wir verzichtet und nahmen gern das Übernachtungsangebot meiner Lauffreundin Beate an. Bei ihr wurden wir auch noch verwöhnt und genossen einen wunderschönen Sommerabend am Grill.

Auf zur Dornröschen-Etappe:
Gestartet wurde am Zielpunkt des Vortages. Ausgeschrieben waren 14 km mit 195 hm. Dieses mal startete ich gleich vorsichtiger. Zum Glück war es über Nacht etwas abgekühlt auf ca. 21°C und bald liefen wir auch im Wald, so dass es weitaus angenehmer war. Bei Steigungen legte ich dennoch Gehpausen ein, um mal andere Muskeln zu beanspruchen und weiter Kraft sparen. Mein „Gehpausen-Partner“ vom Vortag war wieder zur Stelle. Wir trafen uns auch weiterhin, wenn es aufwärts ging.
Nach der letzten Steigung führte die Strecke nur noch bergab bis zum Ziel. Die Sonne begleitete uns zwar wieder, aber abwärts und das Ziel bald vor Augen war es auszuhalten. Bei der nächsten Getränkehaltestelle war ich ganz froh über die angebotene Cola. Ich fühlte mich danach gleich viel besser.
Und ein weiterer glücklicher Zieleinlauf, dieses mal in Neuenhaßlau. Zwei Etappen geschafft 🙂 Na also. Geht doch.
Vor der Halle mit den Duschen sah es lustig aus: mit durchgeschwitzten Laufsachen und Handtüchern geschmückte Zäune, Sträucher, Bäume …

Nach der 2. Etappe ... große Wäsche ;)

Nach der 2. Etappe … große Wäsche 😉

Schulhof und Spielplatz wurden nach dem Duschen sofort von uns in Beschlag genommen. Auf Decken, Isomatten oder sogar mitgebrachten Liegen erholten sich alle Läufer nun bis zum nächsten Start am Nachmittag … naja, nicht alle. Es gab tatsächlich Einzelne, die die Pause für Übungen nutzten.
Die fleißigen Helfer versorgten uns noch mit Nudelsuppe, Wurst, Bananen, Kaffee+Kuchen … uns ging es richtig gut.
2. Etappenwertung: 7. Platz W50, 47. Frau
Gesamtergebnis nach der 2. Etappe: 7. Platz W50, 43. Frau
noch 473 Läufer im Rennen

... verdiente Pause

… verdiente Pause

Es geht weiter, Schneewittchen-Etappe:
… ausgeschrieben mit 17 km, 173 hm, von Neuenhaßlau nach Gelnhausen. Start war am Nachmittag 16:30 Uhr. Die Temperatur war wieder auf fast 30°C angestiegen. Wir waren gespannt, was unsere Beine sagen würden, wenn es weitergeht, denn eigentlich waren die schon k.o. Es hieß also wieder Sachen zusammenpacken, alles in den Gepäcktransporter und ab zum nächsten Start. Wieder kämpften wir mit der Wärme und den Steigungen. Aufwärts waren Gehpausen angesagt. Die Beine hatten sich aber offensichtlich auf die Anforderung eingestellt. Irgendwie liefen sie dann wieder automatisch weiter. Mein Gehpausen-Partner war mir jedoch irgendwie abhanden gekommen.
Aufgrund der nun wieder gestiegenden Temperatur gab es oft genug Getränkestops mit Wasser und Cola. Wir wurden gut versorgt. Auch Anwohner halfen immer wieder mit, uns die Wärme erträglicher zu machen und duschten uns mit ihren Wasserschläuchen. Die Läufer um mich herum „kannte“ ich inzwischen. Offensichtlich hatten wir alle unser Tempo gefunden und liefen nun zusammen.
Nach dem geschafften höchsten Punkt der Strecke ging es dann bis zum Ziel nur noch bergab. Auch das war nicht ganz einfach. Zu leicht wird man dann verführt, zu schnell zu laufen. Aber es standen ja noch zwei schwierige Etappen aus, so dass ich vorsichtig mit dem Tempo blieb. Auch bergab wird irgendwann anstrengend, trotz Aufmunterung durch Helfer und Zuschauer.
Endlich hieß es: nur noch 900 m bis zum Ziel. Endlich. Der Zieleinlauf war auf dem Sportplatz. Jeder, der dem Ziel zusteuerte, wurde mit Namen und Verein genannt, wie auch in allen anderen Etappen. Stolz und lächelnd lief dann jeder durch den Zielbogen. Mein abhanden gekommener Bergpausen-Partner wartete hier schon auf mich – er hatte wohl ein schlechtes Gewissen, dass er am Berg die Gehpause weggelassen hatte und mir davongelaufen war 😉 Auch mit anderen Läufern gab es im Ziel kurz einen Austausch, irgendwie kannte man sich ja inzwischen.
Ergebnis der 3. Etappe: 6. Platz W50, 41. Frau
Gesamtwertung nach der 3. Etappe: 7. Platz W50, 41. Frau
noch 455 Finisher in der Gesamtwertung
Am Abend wurden wir mit einer Nudelparty belohnt. Hier lohnte sich ein logistisch günstiger Platz in der Nähe des Buffets mit einem Sprint nach Buffetfreigabe 😉 Es wurde ein unterhaltsamer Abend mit reichlich Nudeln in allen Variationen, Programm, Tompola und Gedankenaustausch.

Sonntag – Es wird heftig. Frau Holle-Etappe:
Start 9:00 Uhr auf die 16,8 km lange Strecke mit 357 hm. Wir hatten Respekt vor dieser Etappe, die schließlich die schwierigste werden sollte. Und wir hatten bereits mehr als einen Marathon mit Höhenmetern in den Beinen. Wir konnten uns gar nicht vorstellen, dass Weiterlaufen noch möglich sein sollte. In der Nacht hatten meine Beine so intensiv gearbeitet, so dass ich trotz absoluter Müdigkeit nur schlecht geschlafen hatte.

Start in Bad Orb zur 5. und letzten Etappe

Start zur 4. Etappe

Start war in Gelnhausen, Ziel in Wächtersbach. Es blieb kaum Zeit zum Warmwerden. Bereits nach einem Kilometer begann der mehrere Kilometer anhaltende Anstieg. Heute hatten wir jedoch den Vorteil, dass es wesentlich kühler war und wir nicht zusätzlich durch die Hitze belastet wurden. Meinen Beinen ging es nach einiger Zeit besser als erwartet, es lief einfach. Zwischendurch gab es sogar kurze Gespräche mit Läufern, die ich schon kennengelernt hatte. Die Strecke war schöner als gedacht, die Steigungen empfand ich als angenehm, irgendwie passte alles. Mindestens 2 km vor dem Ziel hatte ich schon ein breites Grinsen im Gesicht. Ich konnte schon sicher sein, auch diese Etappe durchgehalten zu haben. Das Gefühl war unbeschreiblich. Am Ende lief ich mit zwei Männern in selber Höhe. Ich dachte, wir laufen gemeinsam ins Ziel, aber sie ließen mir den Vortritt … ich sprang regelrecht ins Ziel. Wer so etwas noch nicht erlebt hat, kann sich diese unbeschreibliche Freude, dieses Glücksgefühl gar nicht vorstellen. Und mein Gehpausen-Partner erwartete mich bereits zum Abklatschen. Auch die anderen Läufer im Ziel strahlten um die Wette.
Ergebnis der 4. Etappe: 5. Platz W50, 35. Frau.
Gesamtwertung nach der 4. Etappe: 7. Platz W50, 41. Frau
nur noch 436 Finisher in der Gesamtwertung

Auf zum Endspurt – Hänsel und Gretel-Etappe:
Die 5. und letzte Etappe startete in Bad Orb mit Ziel Steinau. Letzte 18 km und 209 hm.
Inzwischen war es wieder wärmer geworden. 25°C auf einer Strecke mit wenig Schatten war wieder eine Herausforderung. Am Start wurde bereits von der „Rampe“ gesprochen – der Anstieg, der uns bald erwartete. Ich fühlte mich nicht besonders gut, irgendwie hatte ich nicht das Gefühl, noch durchlaufen zu können. Aber es ist die letzte Etappe … irgendwie … wird schon. Etwa 1,5 km blieben nach dem Start Zeit, warm zu werden, bevor es aufwärts ging. Und der Anstieg hatte es in sich. Den Namen „Rampe“ hatte er zu Recht bekommen.  Aber was solls. Ich ging zügig den Anstieg hinauf. An Laufen war nicht zu denken. Bald liefen sowieso nur noch Einzelne. Erst als von weitem der höchste Punkt in Sicht kam, begann ich, mich langsam wieder in Trab zu setzen. Schließlich feuerten uns die Zuschauer von oben so lautstark an, dass Gehen einfach nicht denkbar war 😉 Und dann kam die Erlösung. Es ging wieder bergab. Die Strecke war bisher nicht ganz einfach, da immer wieder mit Schotter. Auch bergab musste man wieder auf die vielen Steine achten. Aber wen stört das schon, wenn man bereits so viele Kilometer in den Beinen hat und das Ziel so nah ist. Nach 2 km verließen wir dann den Wald und hatten nur noch fast ebene Strecke vor uns. Im Zick Zack ging es unendlich lange durch Felder und Wiesen. Ich hatte wieder mein Tempo gefunden und hielt durch.
Bei km 13 wiederholte sich das Schild mit der Aufschrift „12 km“. Etwas Verwirrung ringsherum, aber nach Uhrenvergleich waren wir alle wieder beruhigt. Die letzten 2 km begannen, von weitem waren die Dächer von Steinau zu sehen. Das Läuferfeld hatte sich in der Ebene weit auseinandergezogen, die meisten liefen inzwischen für sich allein. Nach jeder Biegung erhoffte ich nun das Ziel, da bereits von weitem der Sprecher und die Zuschauer zu hören waren. Die Zuschauer riefen schon „Willkommen in Steinau“. Die Straße stieg langsam an. Also jetzt müsste ich gleich da sein. Noch eine Kurve. Jetzt kommt aber bestimmt das Ziel. Kurzer Schreck – wieder ein Anstieg. Das Stück bis zum Ziel kam mir noch  mal unheimlich lang vor … aber plötzlich war die Straße dicht mit Zuschauern gesäumt. Klatschen. Jubeln. Anerkennende Zurufe. Mensch, da war ja noch Kraft in meinen Beinen. Sie liefen noch mal schneller. Im Gesicht mein größtes Strahlen. Und sonst nur Gänsehaut. Es kam mir vor, als würden die Zuschauer mich ins Ziel tragen. So viele positive Gefühle durchströmten mich. Ich hatte es geschafft. Nach ca. 80 km im Ziel.  Und das gesund und munter. Einfach unbeschreiblich. Und dann gab es noch eine Überraschung: ich hatte in der letzten Etappe aufgeholt und war auf den 6. Alterklassenplatz gerutscht – noch mehr Freude. Denn für die ersten 6 jeder Altersklasse gab es eine Brüder-Grimm-Medaille 🙂
Ergebnis der 5. Etappe: 4. Platz W50, 36. Frau
Endstand nach der 5. Etappe: 6. Platz W50, 40. Frau
435 Finisher aller Etappen

Angekommen ... Ziel in Steinau

Angekommen … Ziel in Steinau

Gesamtroute des Brüder-Grimm-Laufes

Gesamtroute des Brüder-Grimm-Laufes

Glückliche Finisher beim Brüder-Grimm-Lauf

Glückliche Finisher beim Brüder-Grimm-Lauf

Urkunde_GerhardUrkunde_BeateUrkunde_Katrin1