Archiv für den Monat: November 2017

Regenmarathon in Florenz

Und wieder … jeder Marathon ist anders
Seit wir uns in Florenz zum Marathon angemeldet hatten, freuten wir uns auf ein tolles Erlebnis. Bei normalerweise angenehmen Marathonwetter wollten wir entspannt die interessante Marathonstrecke genießen.
An zwei Tagen vor dem Lauf erkundeten wir bereits die Stadt und waren schon vorzeitig fußlahm 😉 Es gab sooo viel zu sehen. Auch den Aufstieg auf den Dom ließen wir uns nicht entgehen.

Marathonstrecke mit unseren Unterschriften


Auf dem Weg zum Start – Blick zur Ponte Vecchio


Am Sonntag früh war es dann soweit, 8 Uhr sollte jeder in seinem Block sein, damit 8:30 Uhr gestartet werden konnte. Pünktlich zum Start fiel meine Uhr aus und Regen setzte ein. Aber mit dem Start ist man sofort im Marathonmodus und dann wird gelaufen, egal, was das Wetter dazu sagt.
Erst einmal waren wir ziemlich abgelenkt. Die Stimmung war großartig. Die Läufer machten richtig Party beim Lauf. Es wurden Parolen gerufen und gesungen und gejubelt. So habe ich das noch nie erlebt. Erst bei km 25 wurde es etwas ruhiger.
Wir waren recht schnell durchnässt. In meinen Schuhen stand bereits nach 5 Kilometern das Wasser.
Ich hatte mir vorgenommen, viel zu fotografieren. Aber bei Regen und immer steiferen Händen gab ich das bald auf. Auch blies uns immer wieder kalter Wind in die Seite. Bei den Wetterbedingungen war es gar nicht so einfach, die schöne Strecke zu genießen. Auch der Untergrund war eine Herausforderung. Asphaltierte Straßen mit großen Schlaglöchern, manchmal voller Wasser, dann wieder fester Kiesweg, in den Gässchen in der Stadt Pflastersteine …
Aber wir hielten durch und wurden ab Kilometer 35 mit Sonne belohnt. So konnten wir die Innenstadt noch bei besserem Wetter durchlaufen. Wir hatten das Gefühl, alle Gässchen in der Altstadt zu durchqueren. Vier Kilometer vor dem Ziel waren wir schon am Dom … und doch gab es noch einmal ein paar Kurven und Gassen, bis wir tatsächtlich in die Zielgerade einliefen, die mit blauem Teppich ausgelegt war.
Ich war so glücklich, im Ziel zu sein. Nässe und Kälte und Wind hatten schon kräftig an der Motivation genagt. Die Helfer sahen uns das sicherlich an und halfen uns beim Einwickeln in die Folien, die uns etwas schützten und wärmten. Auch alle Helfer an der Strecke umsorgten uns ganz toll. Sie standen ja selbst im Regen und gaben trotzdem alles, um uns den Lauf etwas leichter zu machen. Ich verpflegte mich unterwegs vorrangig mit warmen süßen Tee. Auf Gel verzichtete ich ganz, freute mich aber über Kuchen und Banane.
Wie geplant war ich etwas langsamer unterwegs als sonst. Der Frankfurter Marathon war ja erst vier Wochen vorbei. So erreichten wir das Ziel nach 4 Stunden 11 Minuten.

Vor dem Start im Block „Grigio“



Sonntag Abend gab es dann noch eine Marathonparty. Wir wussten nicht, was uns nach 5 km Fußmarsch erwartete, da wir nirgends Informationen fanden. Aber auf uns wartete eine positive Überraschung. Wir aßen uns durch viele italienische Spezialitäten, was sofort die Stimmung hob. Neben Informationen zum Marathon und Video und Fotos vom Lauf wurde mit Musik für gute Laune gesorgt. Nach dem Essen waren viele nicht mehr zu halten und tanzten durch den Saal. Unsere Beine hatten jedoch keine Lust mehr auf zusätzliche Bewegung. So beließen wir es beim Zuschauen. Allerdings war auch der Rückweg wieder 5 km lang. Wir erkundeten dabei eine andere Strecke zum Hotel und entdeckten neue Ecken, die wir am nächsten Morgen noch einmal bei Sonnenschein besuchten.

MAINOVA FRANKFURT MARATHON

Zum 10. Mal im Marathonfieber
Ich war nicht so aufgeregt wie sonst vor einem Marathon, aber ziemlich angespannt. Mein längster Lauf in der Vorbereitung war 28 km, ansonsten war ich max. 20 km unterwegs. Wir wollten testen, ob man mit weniger Lauftraining, dafür aber mehr Übungen mit der Blackroll, Core-Training und Yoga auch gut ins Ziel kommt.
Ich freute mich auf den Start. Wegen der Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften durfte ich bereits mit der ersten Welle los. Meinen Zeitplan hatte ich im Kopf, aber die Tempokontrolle mit der Uhr zwischen den Hochhäusern war zu ungenau. So kontrollierte ich die Zeiten von Kilometer zu Kilometer. Alles lief gut, ich hoffte, die Vorjahreszeit wieder zu schaffen. Die Kilometer sausten nur so vorbei. Die Stimmung am Straßenrand war Klasse und das Wetter war dann doch besser, als vorhergesagt. Der Regen blieb aus, nur die Sturmböen erschwerten das Laufen immer mal wieder.
Bis zum Halbmarathon war die Zeit super. Dann begann es aber anstrengender zu werden. Gel versuchte ich nur 1 x, aber wieder wurde mir davon übel, so dass ich bei den nächsten Stationen nur noch trank. Die Stopps kosteten etwas Zeit, da ich es nach wie vor nicht schaffe, beim Laufen zu trinken. So machte ich bei den Getränkestationen immer kleine Gehpausen, um meine Beine wieder etwas zu erholen.
Leider schaffte ich es auch mit größtem Willen nicht, dann weiter das Tempo zu halten. Von den Zuschauern kam aber immer wieder lautstarke Unterstützung, so dass die Motivation immer da war.
Die letzten 3 Kilometer sind dann reine Kopfsache. Die Versuchung ist zu groß, das letzte Stück zu gehen. Aber schon in der letzten Kurve in Richtung Festhalle war mein Grinsen groß. Geschafft, geschafft und gleich auf dem roten Teppich. In der Halle empfing uns tosender Ablaus, Jubel, Musik … die Zuschauer freuten sich mit uns, dass wir den Marathon geschafft hatten. Ich lief überglücklich durchs Ziel. Nicht ganz in meiner Wunschzeit, aber in meiner zweitbesten Marathonzeit. Also sehr zufrieden. Aber nach dem Ziel hatte ich dann erst mal mit Kreislauf, brennenden Beinen … zu tun.

Splits
Split Tageszeit Zeit Diff min/km km/h
5 km 10:29:26 00:25:06 25:06 05:02 11.95
10 km 10:54:11 00:49:51 24:45 04:57 12.12
15 km 11:19:15 01:14:55 25:04 05:01 11.97
20 km 11:45:21 01:41:01 26:07 05:14 11.49
Halb 11:51:42 01:47:22 06:21 05:48 10.37
25 km 12:12:22 02:08:02 20:41 05:18 11.33
30 km 12:39:20 02:35:00 26:58 05:24 11.13
35 km 13:08:58 03:04:38 29:38 05:56 10.12
40 km 13:37:38 03:33:18 28:41 05:45 10.46
Netto 13:50:17 03:45:57 12:39 05:46 10.42

Renninfo
Halb 1 01:47:22
Halb 2 01:58:35

Gesamt
Platz (M/W) 554
Platz (AK) 53
Platz (Gesamt) 4863
Zielzeit (Netto) 03:45:57

Gesamt Deutsche Meisterschaften
Platz (M/W) 135
Platz (AK) 22
Platz (Gesamt) 594
Zielzeit (Netto) 03:45:57