Schlagwort-Archive: Marathon

Dresden-Marathon 2025

In diesem Jahr war alles nach den geplanten Läufen ausgerichtet. Hauptevent war der Jungfrau-Marathon Anfang September, auf den wir das ganze Jahr hintrainiert hatten.
Den Dresden Marathon hatte ich noch im Hinterkopf, wollte aber warten, ob die Beine nach dem Jungfrau-Marathon überhaupt noch wollten. Letztendlich entschied ich mich für den Start am 26. Oktober, da es ein Jubiläumsmarathon war und die Streckenführung mich reizte. Die Wetteraussichten blieben bis zuletzt spannend. Die Meldungen waren nicht gerade verlockend. Regenjacke und Mütze waren angesagt.
Der Start war zunächst angenehm. Die Halbmarathonis starteten mit uns zusammen bei Sonne zwischen der Elbe und dem Heinz-Steyer-Stadion, das in diesem Jahr nach dem Umbau für die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften neu eröffnet wurde.
Ich startete gemeinsam mit meinem Sohn, der aber schon bald sein eigenes Tempo lief. Die ersten Kilometer waren etwas schwierig zu laufen. Offensichtlich waren viele der eher gemütlichen Läufer ganz vorn gestartet. So war es anfangs eher ein Schlängellauf. Nachdem das Feld etwas lockerer wurde, genoss ich die Strecke, die viele Erinnerungen an meine Zeit in Dresden weckte.
Über die Marienbrücke ging es in die Dresdner Neustadt zur Stauffenbergallee und dann über die Waldschlößchenbrücke wieder auf die andere Elbseite zum Großen Garten. Wir durchliefen den Großen Garten in der gesamten Längsausdehnung von fast 2 km, vorbei am Sommerpalais im Zentrum. Ein Stück ging es dann noch an der Gläsernen Fabrik vorbei entlang am Großen Garten, um dann Richtung Fetscherplatz abzubiegen. Viermal liefen wir dort vorbei und nahmen neue Kraft von der super Stimmung mit.
Inzwischen waren die Wetterbedingungen nicht mehr angenehm. Der Wind hatte stark zugenommen und auch Regen mitgebracht, die Temperatur war auf 5°C gesunken. Meine Wind-Regen-Jacke schützte mich zum Glück richtig gut, aber meine Hände waren steif und kalt. Die Beine wurden immer schwerer, das Laufen war nun unheimlich anstrengend. Bei Kilometer 17 kam die Weiche – noch konnte man sich entscheiden und auf die Halbmarathon-Strecke abbiegen. Das lies der Kopf aber nicht zu – Marathon gemeldet heißt Marathon laufen. Allerdings fühlte ich mich bereits vor der Halbmarathon-Marke fertig wie nie. Inzwischen waren auf unserer Strecke nur noch die Marathonläufer unterwegs, jetzt war viel Platz. Von Kilometer zu Kilometer zog sich das Feld immer mehr auseinander.
Wir waren nun wieder unterwegs in Richtung Elbe und überquerten diese abermals über die Albertbrücke. Auf der anderen Seite ging es entlang am Elbufer wieder bis zur Waldschlößchenbrücke. Ein letztes Mal ging es über die Elbe und dann auf eine Pendelstrecke an den Elbwiesen entlang. Enkel und Schwiegertochter hatten tapfer bei den stürmischen Bedingungen gewartet, um mich anzufeuern. 25 km waren schon geschafft und das Tempo lies immer mehr nach. Wieder ging es Richtung Großer Garten, in dem wir noch eine zusätzliche Runde drehten und ihn dann wieder längs durchquerten. Inzwischen sah ich nur noch erschöpfte Läufer. Die Helfer auf der Strecke, die ja auch mit den Wetterbedingungen kämpften, gaben alles, um uns zu motivieren. An der Gläsernen Fabrik hatten wir schon 35 km in den Beinen, nun konnte man schon an das Ziel denken. Ich dachte, dass ich nun mit dem Ziel im Auge wieder beschleunigen könnte, aber immer stärker werdender Gegenwind und heftige Windböen kosteten zu viel Kraft. Unter der Augustusbrücke stand eine Gruppe junger Leute, die ordentlich Stimmung machten. Ich tanzte kurz mit ihnen mit und bekam dafür eine Handvoll Konfetti über den Kopf. Mit einem Lächeln (sah vermutlich aber nicht so aus) kämpfte ich mich noch die letzten 2 km durch.

Als das Steyer-Stadion zu sehen war, konnte ich kaum noch meine Tränen zurückhalten. Erschöpft aber freudig drehte ich noch die Bahnrunde im Stadion, um endlich das Ziel zu erreichen. Ich fühlte mich erschöpft wie noch nie und vollkommen leer.


Erst unter der Dusche kam ich wieder zu mir und konnte mich nun richtig freuen, durchgehalten zu haben.

Unter 4 h hatte ich leider nicht geschafft, aber mit 4:12 h landete ich es trotzdem auf den 2. Platz meiner Ak.
Die vielen Helfer und Bands an der Strecke haben alles getan, um uns den Lauf angenehmer zu machen. Der Stimmung an der Strecke konnte der stürmische Wind nichts anhaben.
Finisher: 2084
1. Platz Männer: 2:24 h
1. Platz Frauen: 2:38 h

Marathon Dt. Weinstraße am 07. April 2024

Mein 20. Marathon 🙂

Vor dem Marathon-Start Dt. Weinstraße in Bockenheim

Bestes Wetter beim Start und gute Laune – Marathon Dt. Weinstraße mit Halbmarathon, Duo-Marathon und natürlich Marathon. Gemeinsam starteten wir in Bockenheim an der Weinstraße, liefen durch Weindörfer, das Weinbaugebiet und bewältigten schon einige Höhenmeter. Bei ca.15 km erreichten wir den höchsten Punkt der Strecke. In Bad Dürkheim ging es an der Saline vorbei und dann durch die Felder bis zum „Wendepunkt“. Weiter ging es bergauf und bergab und jede Steigung fühlte sich schwerer an.

Verpflegungspause, bloß kein Stress

Die zunehmende Wärme machte es in der zweiten Hälfte noch schwerer, die Motivation war irgendwann im Keller, die Beine wollten nicht mehr weiter. An jeder Wasserstation machte ich Halt, aber der Durst kam schnell zurück. Mein Ziel, die Zeiten der letzten Male, zumindest aber unter 4:30 h zu laufen, schaffte ich nicht ganz.
Mit 4h 33min war ich dennoch zufrieden. Ohne wirklich lange Läufe in der Vorbereitung und für die Hitze war die Zeit okay. Dank der Altersklasse kam ich sogar auf den 2. Platz der Ak und konnte mir einen Preis abholen 🙂

Wir haben es geschafft 🙂

Das Jahr 2023

Die website war „kaputt“, daher nur ein kurzer Nachtrag für 2023:

Das Laufjahr 2023 startete erst im März mit dem Halbmarathon beim Bienwaldmarathon in Kandel. Mit 1h 53min war ich allerdings nicht so ganz zufrieden.
Der nächste Halbmarathon folgte am 23. April in Heidelberg – ein toller Lauf, mit viel Abwechslung auf der Strecke.
Meinen diesjährigen Marathon lief ich am Rennsteig, nach wie vor ein toller Lauf. Im Ziel war ich erst nach 4h 53min, irgendwie fehlte mir die Motivation, mich mehr zu quälen. Das Alter? Jedenfalls bekomme ich das ständig zu hören … oder auch, dass ich noch immer nicht mein Vor-Corona-Gewicht zurück hatte.
Im Juni war für mich der erste Lauf zum Engelhorn-Cup in Sandhofen. Die 10 km lief ich in 50 min, eigentlich wollte ich darunter bleiben, schade.
Im Herbst folgenden die nächsten Cup-Läufe. Ende August hatte ich es endlich geschafft, mein „Lieblingsgewicht“ wieder zu erreichen. Und siehe da, beim Straßenlauf in Rheinau entsprach die Zeit schon eher meinen Vorstellungen. Mit 48:18 min war ich endlich mal wieder zufrieden. Geht doch! Auch die Motivation war zurück 🙂
In Mutterstadt schaffte ich die 10 km in 49 min und beim Gemüselauf in Maxdorf lief ich nach 47:30 min ins Ziel, na also, von wegen Alter 😉
Lauf-Abschluss des Jahres war der 1. Lauf bei der Winterlaufserie in Rheinzabern, nach 48:29 min und 10 km kam ich hier ins Ziel.

Marathon und Ultra für dieses Jahr erledigt :)

Mit dem Halden-Mohikaner sind nun die langen Läufe für dieses Jahr im Sack: Marathon, 2 x Halbmarathon und der 50er 🙂
Im Herbst folgen noch die 10er zum Engelhorn-Laufcup: Maxdorfer Gemüselauf und Herbstlauf Feudenheim sowie im Dezember Start der Winterlaufserie in Rheinzabern mit 10 km.

10. April 2022 – Marathon Dt. Weinstraße

Vor vier Jahren starteten wir das letzte mal an der Weinstraße, 2020 kam leider Corona dazwischen. Aber nun war es wieder soweit, wir freuten uns auf die abwechslungsreiche Strecke von Bockenheim über Kleinkarlbach, Bobenheim, Weisenheim nach Bad Dürkheim (Halbzeit) und zurück über Kallstadt, Herxheim, Kirchheim, Grünstadt wieder nach Bockenheim.
Die Wettervorschau änderte sich ständig, so packten wir kurze und lange Sachen ein. Es sollte angenehme Temperaturen geben … aber der morgentliche Wetterbericht sagte uns dann doch Kälte und Nässe voraus. Also landeten Regenjacke, Mütze und Handschuhe noch schnell im Rucksack … zum Glück, es wurde kalt, regnerisch, sogar ein bisschen Graupel war dabei.
Ein ekliger Regenguss vor dem Start versuchte noch, uns die Stimmung zu vermiesen. Aber nach 12 Wochen Training will man unbedingt loslaufen, egal, was von oben kommt.
Es war ungewohnt, wieder in so einer Läufermenge zu starten. Aber nach den ersten Kilometern lichteten sich die Reihen. In Kleinkarlbach verließen uns die Halbmarathonläufer, sie durften schon auf den Rückweg. Für uns ging es dann bergauf zum höchsten Punkt der Strecke.
Es lief gut, ich genoss den Lauf.
Mitte der 30er Kilometer musste dann aber doch der Kopf hart arbeiten, um den Körper zu überzeugen, dass die Kraft noch bis zum Ende reicht. So klappte der Zieleinlauf knapp unter viereinhalb Stunden … 3 1/3 min langsamer als 2015, aber der Altersbonus muss ja noch eingerechnet werden …

Solo-Marathon

Im Laufe der Woche hatten wir uns nun entschieden, tatsächlich den Marathon zu laufen. Nur wurde es kein Dämmermarathon, sondern wir starteten am Morgen. Aus dem Lauftreff waren im Laufe des Tages einige unterwegs … 5 km, 10 km, run & bike, HM und M … Wir hatten sogar in einem Garten eine Verpflegungsstation aufgebaut, an der wir immer wieder vorbeiliefen.

Am Start in Seckenheim, Zähringer Straße

Ich hatte Glück, zur Unterstützung startete eine Lauftrefflerin mit mir gemeinsam … aus geplanten 15 km bei ihr wurden es am Ende 30 km. Schön für mich, da war ich doch nicht so ganz alleine unterwegs. Danach gab es sogar Ablösung und ich bekam Fahrradbegleitung.

Mein Plan war, in 4 Stunden den Marathon zu laufen, aber schon bald merkte ich, dass mir die Motivation fehlte, das Tempo zu erhöhen. Keine Läufer vor mir, an die ich mich dranhängen konnte, keine Anfeuerung durch Zuschauergruppen am Rand … irgendwie fehlte das alles. Also hieß es, „einfach“ nur durchhalten.

Obwohl ich langsamer als sonst beim Marathon unterwegs war, stöhnte ich die letzten Kilometer immer mehr. Marathon ist Marathon … Nach 4 h 18 min konnte ich endlich meine Uhr stoppen – natürlich überglücklich, dass ich 42,2 km durchgehalten hatte.

Am Nachmittag war die Anstrengung in den Beinen noch sehr zu spüren. Am nächsten Tag ging es mir aber schon wieder gut 🙂

Dämmermarathon in Mannheim am 11. Mai 2019

Noch ist Zeit für ein Foto:

Gleich geht’s los:

Kurz vor dem Start beim Dämmermarathon


12 Wochen vor dem Marathon ging es mit dem Marathon-Trainingsplan los. Unterstützt habe ich mein Training mit Nahrungsergänzungsmitteln (Molkeeiweiß, Regenerationsdrink, Mineralien …), um die Wirkung mal zu testen. Außerdem wurde durch Ultra Sports mein Trainingsplan um Ernährungshinweise ergänzt – wann Lowcarb, wann Highcarb, wann nüchtern laufen, wann mit vollen Speichern … das war recht spannend. Am Anfang ist es mir unheimlich schwergefallen, mal auf Frühstück zu verzichten und eine lange Pause zwischen den Mahlzeiten zu lassen. Vermutlich hat aber dieses „Training“ mitgeholfen, dass ich nun die langen Läufe besser ohne etwas zu essen durchstehe.
Auf alle Fälle war ich für den Dämmermarathon, trotz einer Woche Sportverbot in der Trainingszeit, gut vorbereitet.
Dann blieb noch das Wetterproblem. Oft es ist zum Dämmermarathon unheimlich heiß. Dieses Mal änderten sich die Wettervorhersagen ständig – kalt, nass, windig war immer dabei.
Letztendlich gab es fast optimales Laufwetter: kühl und Nieselregen. Okay, für mich – und wohl auch für die Zuschauer – hätte es etwas wärmer sein können 😉
Der Marathon: alles war wie immer – die Beine zwickten ohne Grund, der Bauch war aufgeregt – aber das legte sich rechtzeitig wieder.
Den „ungeliebten“ Teil der Marthonstrecke – den Teil auf der LU-Seite – waren wir am Wochenende zuvor schon mal gelaufen, um einen Gefühl zu bekommen. Und es war gar nicht so schlimm wie alle erzählen. Die Strecke war abwechslungsreich … naja, die Brücken mag nicht jeder.
Auf alle Fälle standen wir ungeduldig und fröhlich am Start und konnten es kaum erwarten, endlich loszulegen. Kurz nach dem Start steckten wir aber erst einmal im Stau. Ich hatte aber eingeplant, dass der Anfang etwas gemütlicher losgeht, schneller kann man später noch immer 😉 Irgendwann entwirrte sich das Feld und ich konnte mein Lauftempo suchen. Zunächst standen die Zuschauer noch recht dicht an der Strecke, als es dann in Richtung Seckenheim ging, lichteten sich die Reihen. Aber schon in Neuostheim gab es wieder viele Anfeuerungsrufe. Und dann stieg schon die Vorfreude auf Seggene. Ob bei dem Wetter auch so viele auf uns warten? Schon an der Umgehungsstraße standen die ersten Bekannten. Ich scannte ab da alle Zuschauer nach bekannten Gesichtern. Bei Jedem, den ich erspähte, freute ich mich, winkte und weiter ging’s. Es machte richtig Spaß. Die Kilometer sausten nur so vorbei, ich fühlte mich super. Das Highlight in Seckenheim ist natürlich der Stand des SV 98/97 Seckenheim. Uns empfing lauter Jubel, ich klatsche möglichst vielen ab … die Stimmung war einfach umwerfend. Die vielen Anfeuerungsrufe beflügelten und ich musste mich anstrengen, nicht zu schnell zu werden. Nach vielen vielen Unterstützern am Straßenrand führte uns die Laufstrecke dann zurück in Richtung Mannheim. Auf der Gegenfahrbahn war schon der Besenwagen zu sehen.
Noch immer ging es mir sehr gut, ich genoss den Lauf und kontrollierte immer wieder mein Tempo – bloß nicht zu schnell werden.
In Mannheim auf den Planken teilte sich dann die Strecke. Die letzten Jahre hatte ich als Halbmarathoni die Marathonläufer immer bedauert, die noch weiterlaufen mussten, während wir das Ziel ansteuerten. Nun musste ich selbst dem Marathon-Schild folgen und fand es gar nicht schlimm. Auf einmal wurde es ruhig, die Mehrzahl der Läufer bog ab, nur ein kleiner Teil war auf der Marathonstrecke unterwegs. Ich war auf den zweiten Teil der Strecke gespannt. Bei den meisten Wasserstellen blieb ich stehen, nahm mein Gel und trank etwas. Ich hatte mir meine Gel-Rationen auf 6 x eingeteilt.
Bis km 25 fühlte ich mich weiterhin richtig gut, die Zeit war bis dahin unheimlich schnell vergangen. Es wurde langsam dunkel und die lange Gerade nach Rheingönheim zog sich. So langsam begonnen die Beine zu motzen. Aber in Rheingönheim war ich wieder abgelenkt – Kinder und auch Erwachsene wollten abklatschen – ich war beschäftigt ;).
Bei km 30 führte die Strecke wieder zurück. Für 4 km kamen uns die Läufer entgegen. Außer Gerhard konnte ich aber niemanden Bekannten entdecken. Noch lag ich super in meinem Zeitplan.
Meine letzte Gel-Ration nahm ich an der Verpflegungsstelle bei ca. 34 km. Die Hände waren kalt und ich brauchte eine gefühlte Ewigkeit zum Öffnen der Tube. Später merkte ich, dass das nicht mehr notwendig gewesen wäre. Irgendwie war es dann zu viel und mein Bauch rebellierte eine Weile. Nach 35 Kilometern in den Beinen wurde es immer schwerer, es war dunkel, nur noch einzelne Läufer zu sehen, am Rhein blies uns der Wind entgegen. Ich merkte, dass es nun hart werden würde. Ich steckte mir nun kleine Ziele … aber die Schneckennudelbrücke wollte einfach nicht kommen, jetzt zog sich jeder Kilometer in die Länge. Aber nach der Schneckennudel gab es Cola :)) Die half mir wieder auf die Beine. Nächstes Ziel: die Brücke nach Mannheim. Und dann dachte ich nur noch an den Zieleinlauf. Obwohl die Beine kräftig protestierten und ich eine Blase am Fuß spürte, erhöhte ich das Tempo und nahm Kurs auf das Ziel. Ich freute mich unglaublich, als der Zielbogen in Sicht kam und … hatte es geschafft. Die schöne Finishermedaille lies ich mir überglücklich umhängen.
03:48:49 standen auf der Garmin.
Klar ist das eine tolle Zeit, aber wer die Läufer kennt, weiß, dass man nachher mit sich hadert … wenn ich die Zeit beim letzten Gel gespart hätte oder es etwas wärmer gewesen wäre oder kein Gegenwind oder ich nicht so viel abgeklatscht hätte … wären doch die 03:45 drin gewesen … so ist das mit den Läufern, nie zufrieden 😉
Nein, ich bin wirklich glücklich mit der Zeit, die Schmerzen in den Beinen sind schon wieder Vergangenheit und ich freue mich einfach über den geschafften Marathon. Es war ein wunderschöner Lauf, abwechslungsreich in Bezug auf die Strecke und die Zuschauer – mal war es ruhiger, mal Hochstimmung. Einfach phantastisch :))

Die Finishermedaille:

46. GutsMuths-Rennsteig-Lauf

Lauftreffausflug zum Rennsteig
Bereits vor einem Jahr ging die Planung für den Rennsteiglauf los. Unterkünfte am Rennsteigwochenende sind rar und für eine Gruppe noch schwieriger zu bekommen.
Aber wir fanden ein Hotel im Wald als Basispunkt.
Der Start für die einzelnen Läufe ist an unterschiedlichen Orten, das Ziel immer Schmiedefeld. Zwei Mutige starteten in Eisenach zum Supermarathon mit 73,9 km. Zwei Starter machten sich ab Neuhaus auf den Weg zum Marathon. Die anderen aus der Gruppe gingen in Oberhof an den Start für den Halbmarathon und Nordic Walking.
Nicht nur die Startorte, auch die Startzeiten sind verschieden. Als erstes starteten die Supermarathonis um 6 Uhr. 7:30 Uhr liefen die Halbmarathonis in Oberhof los, gefolgt von den Nordic Walkern um 8:30 Uhr. Und der Marathon in Neuhaus startete 9 Uhr, als die Sonne bereits ihr Bestes gab.
Nach Schunkeln zum Schneewalzer und gemeinsamen Singen des Rennsteigliedes ist dann jeder startklar.
Beim Marathon waren mehr Läufer als sonst unterwegs. So ging es erst einmal gemütlich los. Aber ohne Zeitdruck lies ich mich von der Läuferschlange mitnehmen. Ich freute mich auf die Strecke und die besonderen Verpflegungsstandorte.
Bis zum Halbmarathon verging die Zeit unheimlich schnell. Es gab immer wieder Wechsel von Wald- und Feldwegen, ein Stück auf der Straße, einen Schlenker durch ein Dorf und dann wieder Wald mit Singletrails. Da es die Tage zuvor stark geregnet hatte, waren die Wurzeln und Steine auf den Wegen rutschig und erforderten teils volle Konzentration. Die Verpflegungsstationen nutze ich jeweils für eine kurze Pause und stärkte mich mit Haferschleim. Beim Rennsteiglauf finde ich den einfach Klasse. Toll fand ich auch Zitrone mit Salz. Zur Auswahl gab es außerdem noch Schnittchen, geschnittenes Obst und verschiedene Getränke, sogar Cola von Anfang an.
Abwechslung brachte auch die musikalische Umrahmung. Mehrere Blaskapellen säumten die Laufstrecke, ein Akkordeonspieler spielte das Rennsteiglied, ein Mann stimmte mit einer Zither den Schneewalzer an und auch ein Drehorgelspieler machte Stimmung.

Nach 23 km gehen die meisten bergauf


Verpflegungspunkt am Masserberg, 18 km geschafft


Der berühmte Haferschleim beim Rennsteiglauf


Musikalische Unterstützung



Besonders in den Orten standen Zuschauer, die uns zujubelten und uns Durchhaltevermögen für den Rest der Strecke wünschten. Irgendwann riefen sie, ab jetzt geht es nur noch bergab. Naja, so ganz stimmt das nicht. Immer wieder kommen kleine Steigungen, die einem natürlich anstrengender vorkommen, wenn man schon mehr als 30 km in den Beinen hat.
An der letzten großen Verpflegungsstelle in Frauenwald gab es Bier zur Erfrischung. Beim Vorbeilaufen sah ich kurz, das es sogar Kellerbier gab. Eine Läuferin lies sich gerade den Unterschied erklären. Also jetzt wollte ich nur noch ins Ziel, nix mit Bier.
Obwohl mir der Lauf wirklich Spaß gemacht hat, war ich dann doch froh, als ich den letzten Kilometer erreicht hatte. Die Steigung zum Sportplatz in Schmiedefeld fiel mir allerdings verdammt schwer. Der Weg nach oben zog sich unendlich. Zum Glück gab es viele Zuschauer, die fleißig anfeuerten, damit man auch noch das letzte Stück schaffte. Die Lauftreffler, die sich für HM und Walking entschieden hatten, waren ja bereits im Ziel und spornten am Weg zusätzlich an. Den Berg hatte ich dann geschafft, „nur“ noch die Runde um den Sportplatz … und dann war der Zielbogen in Sicht und ich schwenkte glücklich mein Rennsteigtuch. 4 h 36 min bin ich unterwegs gewesen.

Die letzte Steigung fast geschafft





Da der Marathon Dt. Weinstraße erst 6 Wochen her ist und der Halbmarathon in Mannheim erst 2 Wochen, war das Training nicht gerade optimal. Daher war ich einfach zufrieden, dass ich gut das Ziel erreicht hatte und war danach auch schnell wieder erholt.
Am liebsten hätte ich gleich für nächstes Jahr gebucht, ich finde den Rennsteig einfach toll. Aber erst einmal abwarten, wann es wieder klappt.

Laufzeit: 04:36:32 h
Gesamtplatz Frauen: 168 (von 865)
Ak-Platz W50: 29 (von 185)

Meine Garmin sagt: 42,33 km | Durchschnittspace 6:32 min/km | 723 m positiver Höhenunterschied | 811 m negativer Höhenunterschied | Durchschnittstemperatur 21,4°C

Supermarathon: 1498 Finisher, Sieger bei den Frauen 05:50:23 h, Sieger bei den Männern war Flo mit 05:14:13 h
Marathon: 3163 Läufer ins Ziel geschafft, Sieger bei den Frauen 02:56:23 h, Sieger bei den Männern 02:42:53 h
Halbmarathon: 6683 Ziel erreicht
17 km Nordic Walking: 749 im Ziel

Wunderschöner Marathon Dt. Weinstraße

Nr. 12 in der Marathonsammlung

Auf den Marathon Dt. Weinstraße war ich richtig gespannt. Bekannt als einer der schönsten Landschaftsläufe in Deutschland findet er nur aller 2 Jahre statt. Das steigert natürlich noch die Attraktivität.
Bereits am Vortag machten wir uns auf den Weg in die Pfalz, um schon mal die besondere Stimmung zu genießen und die Startunterlagen zu sichern.

Starterbeutel mit Pfälzer Wein


LaufSeggneLauf war mit 3 Halbmarathonis und 2 Marathonis vertreten, die alle das Ziel erreichten. Insgesamt starteten beim Marathon über 1068 Läufer, beim HM 1929 und beim Duo-Marathon 341 Läufer.

Startaufstellung am Haus der Deutschen Weinstraße in Bockenheim


Die Strecke führte mit 495 hm auf und ab durch kleine und größere Weinorte in der Pfalz. In Grünstadt liefen wir einen Teil der 10er-Strecke des Grünstadter Weinberglaufes, in Bad Dürkheim war dann Halbzeit.

Marathonstrecke mit Start und Ziel in Bockenheim

Höhenprofil für den Marathon

Die ersten Kilometer war es noch sehr eng, ich war in der Läufermasse eingepackt und lies mich gemütlich mittreiben. Erst nach der Trennung von den Halbmarathonis wurde es übersichtlicher und das Feld zog sich immer mehr auseinander.
Die Kilometer der ersten Hälfte flogen nur so vorbei. Die Strecke war abwechslungsreich, kleine einladende Weinorte mit einer Weinstube an der anderen, wunderschönen blühenden Vorgärten, dann wieder Weinberge … es wurde nicht langweilig. Und die Pfälzer waren ein tolles Publikum, sie hatten ihre Party am Rande des Marathons.
Alle waren dankbar für reichlich Wasser-/Verpflegungsstationen, da die Sonne heute besonders freundlich schien.

Bad Dürkheim, Saline

Nachdem wir Bad Dürkheim durchquert hatten, wurde es dann anstrengender. Die Steigungen konnte ich nicht mehr so locker laufen wie anfangs, die km steckten schon in den Beinen. Ca. bei 36 und 38 km tat ich es dann vielen anderen gleich und legte bergauf Gehpausen ein. Jetzt freuten wir uns über jedes Kilometerschild, das uns dem Ziel näher brachte und auch jede Wasserstation, die uns eine kurze Pause brachte.

… bergauf …

Die letzten Kilometer schwatze ich immer wieder mit anderen Läufern, das lenkte etwas von der Anstrengung ab. Alle waren von der Strecke begeistert, ebenso von dem wunderbaren Publikum und der super Organisation.
Und dann kam das Ziel näher, die Beine legten noch mal los und schafften es bis zum Zieleinlauf nach 4:25:34. Danach war Schluss, die Beine wurden wackelig, der Magen motzte auch etwas. Obwohl langsamer als sonst unterwegs, war der Marathon deutlich in den Beinen zu spüren. Dafür war es wieder ein tolles Erlebnis. Wunderschöner Marathon, den laufe ich gerne mal wieder.

Glücklich im Ziel


2018-04-15_Urkunde

MAINOVA FRANKFURT MARATHON

Zum 10. Mal im Marathonfieber
Ich war nicht so aufgeregt wie sonst vor einem Marathon, aber ziemlich angespannt. Mein längster Lauf in der Vorbereitung war 28 km, ansonsten war ich max. 20 km unterwegs. Wir wollten testen, ob man mit weniger Lauftraining, dafür aber mehr Übungen mit der Blackroll, Core-Training und Yoga auch gut ins Ziel kommt.
Ich freute mich auf den Start. Wegen der Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften durfte ich bereits mit der ersten Welle los. Meinen Zeitplan hatte ich im Kopf, aber die Tempokontrolle mit der Uhr zwischen den Hochhäusern war zu ungenau. So kontrollierte ich die Zeiten von Kilometer zu Kilometer. Alles lief gut, ich hoffte, die Vorjahreszeit wieder zu schaffen. Die Kilometer sausten nur so vorbei. Die Stimmung am Straßenrand war Klasse und das Wetter war dann doch besser, als vorhergesagt. Der Regen blieb aus, nur die Sturmböen erschwerten das Laufen immer mal wieder.
Bis zum Halbmarathon war die Zeit super. Dann begann es aber anstrengender zu werden. Gel versuchte ich nur 1 x, aber wieder wurde mir davon übel, so dass ich bei den nächsten Stationen nur noch trank. Die Stopps kosteten etwas Zeit, da ich es nach wie vor nicht schaffe, beim Laufen zu trinken. So machte ich bei den Getränkestationen immer kleine Gehpausen, um meine Beine wieder etwas zu erholen.
Leider schaffte ich es auch mit größtem Willen nicht, dann weiter das Tempo zu halten. Von den Zuschauern kam aber immer wieder lautstarke Unterstützung, so dass die Motivation immer da war.
Die letzten 3 Kilometer sind dann reine Kopfsache. Die Versuchung ist zu groß, das letzte Stück zu gehen. Aber schon in der letzten Kurve in Richtung Festhalle war mein Grinsen groß. Geschafft, geschafft und gleich auf dem roten Teppich. In der Halle empfing uns tosender Ablaus, Jubel, Musik … die Zuschauer freuten sich mit uns, dass wir den Marathon geschafft hatten. Ich lief überglücklich durchs Ziel. Nicht ganz in meiner Wunschzeit, aber in meiner zweitbesten Marathonzeit. Also sehr zufrieden. Aber nach dem Ziel hatte ich dann erst mal mit Kreislauf, brennenden Beinen … zu tun.

Splits
Split Tageszeit Zeit Diff min/km km/h
5 km 10:29:26 00:25:06 25:06 05:02 11.95
10 km 10:54:11 00:49:51 24:45 04:57 12.12
15 km 11:19:15 01:14:55 25:04 05:01 11.97
20 km 11:45:21 01:41:01 26:07 05:14 11.49
Halb 11:51:42 01:47:22 06:21 05:48 10.37
25 km 12:12:22 02:08:02 20:41 05:18 11.33
30 km 12:39:20 02:35:00 26:58 05:24 11.13
35 km 13:08:58 03:04:38 29:38 05:56 10.12
40 km 13:37:38 03:33:18 28:41 05:45 10.46
Netto 13:50:17 03:45:57 12:39 05:46 10.42

Renninfo
Halb 1 01:47:22
Halb 2 01:58:35

Gesamt
Platz (M/W) 554
Platz (AK) 53
Platz (Gesamt) 4863
Zielzeit (Netto) 03:45:57

Gesamt Deutsche Meisterschaften
Platz (M/W) 135
Platz (AK) 22
Platz (Gesamt) 594
Zielzeit (Netto) 03:45:57