Archiv für den Monat: März 2013

31.03.2013 Generalprobe für den Marathon

Bereits in 3 Wochen ist es soweit
Es gibt auch Wochen, wo man sich gut fühlt, so wie diese.
Die Trainingswoche begann am Dienstag mit langen schnellen Intervallen von 3 x 3000, laut Plan im anvisierten Halbmarathontempo. Ich versuchte es jedoch schneller, Durchschnitts-Pace 4:40, und hielt gut durch. Beim Lauftreff am Donnerstag gab es eine zügige Laufeinheit mit kurzen Steigerungsläufen.
Die „wichtigste“ Vorbereitung auf den Halbmarathon am Samstag fand Freitag abend statt: Lauftreff ohne Laufen, dafür mit riesiger Pizza. 🙂 Außerdem bekam ich zu vorgerückter Stunde die tollsten Ratschläge, wie man einen Marathon durchhält.
Start beim 40. Osterlauf in Rheinzabern war für die Halbmarathonis 14:10 Uhr. Die 10-km-Läufer waren bereits auf der Strecke. Wieder einmal war ich viel zu aufgeregt, mit 1:45 Zielzeit hatte ich mir viel vorgenommen und wollte das unbedingt schaffen. Beim MLP-Marathon in Mannheim im letzten Jahr lief ich 1:58 Uhr, das wäre also ein mächtiger Zeitsprung.

40. Osterlauf Rheinzabern - 30.03.2013

40. Osterlauf Rheinzabern – 30.03.2013


Wie von Rheinzabern bereits gewohnt, war es kalt und auch windig. Also doch lieber Start mit Handschuhen und Mütze. Die ersten 5 km waren flott, ich war mir bereits sicher, die Zeit zu schaffen. Während der windigen Abschnitte versuchte ich einen Windschatten zu finden, aber der rannte mir jedes mal einfach davon. 🙁 Unglaublich, dass ich statt dessen als Windschatten benutzt wurde – 1,5 km lang, dann konnte ich entkommen. Bei Kilometer 13 hatte ich 3,5 km lang Seitenstechen, die trotz Konzentration auf’s Atmen nicht weggehen wollten. Dennoch hielt ich mein Tempo, schließlich wollte ich mein Ziel erreichen.
Um für den Marathon zu proben, legte ich zwei Trinkpausen ein, das klappte aber nur im Gehen. Gel konnte ich nicht testen wie geplant, es war einfach nicht möglich, zu schlucken.
Außer Seitenstechen und 2 x kurzer Übelkeit verlief das Rennen ohne Proteste von den Beinen oder Füßen und ohne erfrorene Hände.
Kurz vor dem Ziel feuerte mich ein Bekannter noch mal zu einem Endspurt an, so dass ich gerade noch unter 1:42 ins Ziel lief. Ich konnte es kaum fassen, die Zielzeit sogar unterboten zu haben und strahlte nur noch für den Rest des Tages.
Meine Trainer haben mich also gut vorbereitet 🙂

Osterlamm für den 3. Platz in der Altersgruppe W45 beim 40. Osterlauf Rheinzabern

Osterlamm für den 3. Platz in der Altersgruppe W45 beim 40. Osterlauf Rheinzabern

22.03.2013 Stimmung und Form wiederhergestellt

Es bleiben noch 4 Wochen voller Marathon-Vorfreude
Die Laufwoche begann am Dienstag wieder mit Intervallen. Die 3 x 600-800-600 liefen wir dieses mal in Edingen auf einer tollen Tartanbahn, da unser Platz gesperrt war. Wie immer erschreckten die Intervalle und die Zeitvorgaben anfangs, aber dieses mal sprintete ich nicht wieder zu schnell los, so dass ich auch am Ende meine Zeiten halten konnte.
Am Donnerstag zum Lauftreff versuchten wir uns nach dem Winter das erste mal wieder mit Lauf-ABC, sehr zur Belustigung einer Frauen-Hunde-Gruppe. Die nachfolgenden Tempoeinheiten ging ich etwas langsamer an, da am nächsten Morgen ein langer Lauf anstand.
Freitag früh musste ich (recht)zeitig aufstehen, um vor dem Lauf noch ausführlich frühstücken zu können, ich wollte ja den Zorn meines Magens unterwegs nicht wieder zu spüren bekommen. Gegen Acht starteten wir mit Vogelkonzert unsere Runde um den Käfertaler Wald. Die Vögel waren total aufgeregt, da endlich mal die Sonne schien und ein wunderschöner Frühlingstag bevorstand. Wir fühlten uns gut und starteten mit unseren 32 km. Bei Kilometer 14 nahm ich dieses mal Energy Gel, um die Wirkung vor dem Marathon noch mal zu testen.

Käfertaler Wald am 22. März 2013Fast Halbzeit beim 32 km-Lauf

Käfertaler Wald am 22. März 2013 – Fast Halbzeit beim 32 km-Lauf

Die Sonnenstrahlen hatten außerdem noch zahlreiche weitere gutgelaunte Jogger herausgelockt.
Etwas Protest gegen den langen Lauf kam dann von meinen Beinen zwischen 15 und 17 km und nochmal nach 22 km. Sie wurden einfach schwer und dachten wohl, ich wäre zu bremsen. In solchen Momenten ist es toll, wenn man mit Laufpartner unterwegs ist, dann kann man sich gegenseitig aufmuntern.
Unterwegs durch Lampertheim konnten wir sehen, dass die Spargelbauern schon fleißig waren und die Spargelsaison bereits gut vorbereitet hatten.
Nach ⅔ der Strecke motivierten wir uns damit, dass ja nur noch ein lockererer 10 km-Lauf bevorstand und wir begannen schon vom Essen zu träumen. Da kann man noch so gut gefrühstückt haben, irgendwann kommen Hunger und Appetit. Mit nur einem Gel kommt man dann doch nicht weit.
Das letzte Drittel war trotz Motivationssprüchen anstrengend; bei 5 Restkilometern sagten wir uns, dass wir es ja schon fast geschafft haben.
Hurra! Nach 32,12 km und 3:41 h waren wir dann am Ziel und stürzten uns auf Banane, Riegel und Wasser. Die mitgeführten Wasservorräte hatten wir unterwegs komplett aufgebraucht.
Zu Hause gab es dann noch einen großen Teller Nudeln und ein heißes Entspannungsbad, für das meine Muskeln dankbar waren. Ok, ich geb zu, dass ich mir danach beim Bäcker auch noch ein Stück Torte holte, da der Appetit einfach zu groß war.

17.03.2013 Stimmungsschwankungen

Nur noch 5 Wochen bis Hamburg oder – immer noch 5 Wochen Marathontraining.
Diese Woche lief ganz anders als geplant.
Der Wochenstart nach dem letzten Laufwochenende, bei dem die Läufer aus dem Lauftreff auf Schriesheim, Brühl und Frankfurt verteilt waren,  begann mit einer heftigen Email-Diskussion der Laufgruppe, wer nun vereinsintern unter Berücksichtigung von Körpergröße und Gewicht der beste Läufer gewesen wäre … man könne ja nicht nur das Alter berücksichtigen.
Am Dienstag – meinem Intervalltrainingstag – spielte der Rücken nicht mit, für Intervalle war er absolut nicht zu gebrauchen. Statt dessen trabte ich gemütliche 7 km, um vielleicht etwas lockerer zu werden. Meine Laune war mies, ich hatte mir doch für diese Woche so viel vorgenommen. Selbst das Wetter war der Stimmung angepasst.
Laufwetter 12.03.2013

Beim Laufgruppentraining am Donnerstag mit Tempoeinheiten zur Vorbereitung für die 10 km beim 27. Sandhofer Straßenlauf musste ich das Tempo ausfallen lassen und lief mal als Schlusslicht. Ich war immer noch unsicher, was ich am Samstag tun sollte.
Am Wettkampfmorgen entschied ich mich zu starten und einfach abzuwarten, ob ich hinterherrennen muss oder doch loslegen kann. Alle fragten gespannt, welche Zeit ich mir vorgenommen habe. 46:30 wären toll, aber das wollte ich natürlich nicht aussprechen, falls mein Rücken unterwegs sagt, nö, ich kann nicht mehr.
Beim Einlaufen hatten wir schon den Wind zu spüren bekommen, also habe ich mir gleich Halstuch und Handschuhe rausgesucht – passend zu den kurzen Hosen 😉
Am Start war ich dann nicht weit genug vorn, so dass es erst mal 600 m dauerte, bis ich mich freigekämpft hatte.

Sandhofen_16.03.2013

Argwöhnisch beobachtete ich meinen Rücken, spielt er mit? Überraschung nach etwa 3,5 km – keine Schmerzen mehr zu spüren 🙂 Die Motiviation stieg sofort an und ich rechnete aus, was ich noch schaffen könnte. Sah gar nicht mal so schlecht aus.
Die zweite Runde begann mit Anfeuerungsrufen vieler Zuschauer auch aus dem Verein, so dass ich die Zähne zusammenbiss und versuchte, das Tempo zu erhöhen. Bei etwa 7 km hörten wir von weitem, dass wohl die ersten ins Ziel einliefen. Die hatten es gut, schon angekommen und wir mussten noch 3 windige Kilometer durchstehen. Aber es war toll, immer wenn ich dachte, es geht nichts mehr, kamen wieder motivierende Zurufe von den Zuschauern und plötzlich war da doch von irgendwoher wieder Kraft.
Sandhofen_Zielrunde_16.03.2013Dann war das Ziel schon zu sehen – aber noch eine dreiviertel Runde auf dem Sportplatz. 300 m können ganz schön lang werden.
Am Ziel schnell auf die Garmin gedrückt und geguckt und – 46:39 neue Bestzeit geschafft! Strahlend und überglücklich! Unglaublich, wie sich das Blatt wenden kann.
Für unsere ganze Truppe wurde es wieder ein erfolgreicher Tag.

Wir sind immer dankbar, dass unsere Läufe von Anja Elißer aus dem Verein mit zahlreichen Fotos dokumentiert werden.

Sandhofen Gruppenfoto 2013

 

10.03.2013 Schmerzen und Glücksgefühle

Es sind noch 6 Wochen bis zum Marathon … und das Training wird nicht leichter – nach 31 km betrachtet.
Die Woche war irgendwie anstrengend. Der Dienstags-Trainer für die Intervalle hatte schnelle 4 x 4 x 400 m geplant. Das hörte sich für mich erst mal ganz okay an, bis ich dann losgelaufen bin. In der ersten Runde ist es immer schwer, die Zeit einzuschätzen und daher bin ich wieder einmal zu schnell losgesprintet. Irgendwann muss ich das lernen! Ab der zweiten Runde wurde es einfacher, das richtige Tempo zu finden, aber umso schwerer, es zu halten. Die Beine wollten nicht mehr und die letzten Durchgänge waren deutlich schlechter, manchmal reicht auch der stärkste Wille nicht.
Zum Glück liefen wir am Donnerstag in der Laufgruppe gemütliche 11,4 km bei frühlingshaftem Wetter (endlich!) und am Samstag früh erholsame 8,45 km. In der Laufgruppe glaubten einige nicht so recht dem Thermometer und kamen winterlich bekleidet … aber ließen dann beim Lauf so nach und nach die Hüllen fallen. Den Männern war das allerdings noch zu wenig. War ja klar.
Skihandschuhe
Heute nun waren das erste mal 30 km vorgesehen. Leider war ich früh schon schlecht drauf, so dass mir der Start gar nicht so leicht viel. Außerdem hatte ich nur zwei Bananen gegessen, was sich nach ca. 15 km bereits rächte: Hunger! So ein mürrischer Magen kann’s einem dann ganz schön schwer machen! Bei 22 km begann der linke Oberschenkel zu protestieren, der sonst eigentlich ganz friedlich ist. Irgendwann kurz danach schmerzten dann auch beide Füße. Meine Hände waren wieder einmal eiskalt, trotz der frühlingshaften Temperaturen. Ich habe immer noch kein Mittel gegen die ständig steifkalten Hände gefunden, außer Skifäustlinge. Bei ca. 13°C hatte ich natürlich aber keine Handschuhe dabei.
Unterwegs gab es aber auch Aufmunterung. Im Tierreich herrschte schon reges Treiben, Enten flüchteten schimpfend vom Laufweg, Hasen zeigten uns, was wirkliches Tempo ist und Störche beobachteten verwirrt von weit oben die vielen bunten Frühlings-Läufer neben dick bekleideten Spaziergängern. Unter den Läufern gab es mal wieder fröhliche, gut gelaunt grüßende und ein paar mürrische. Ich glaube, die machen was falsch, Laufen muntert doch auf, oder?
Die letzten 5 km zogen sich … ich hatte es mir etwas leichter vorgestellt. Letztendlich haben wir aber 31,08 km geschafft – und dann sind die Glücksgefühle wieder da! Die Schmerzen haben ja jetzt, 6 h danach, schon deutlich nachgelassen 🙂

Und:
„Das Gefühl, wenn man nach einem
Lauf auf dem Sofa sitzt, ist immer
besser als das Gefühl, auf dem Sofa
zu sitzen und sich vorzustellen,
man wäre gelaufen.“
(P. Diddy, Rapper, Musikproduzent, Marathonläufer)

03.03.2013 Mitten im Marathonfieber

17.02.2013
Noch 9 Wochen bis zum Hamburg-Marathon.
23,62 km – „trostlose“ Strecke – von meinem Laufpartner ausgesucht, dazu noch graues trostloses Wetter – aber „trostlos“ soll ja wichtig für’s mentale Training sein.
Neue Schuhe ausprobiert – war keine gute Idee, gleich auf der langen Strecke damit zu laufen – 4 Blasen!
Zweifel: ob ich 42,195 km durchhalte?

17.02.2013
24.02.2013
Noch 8 Wochen bis Hamburg.
27,99 km (sagt meine Garmin) – etwas kalt, mit leichtem Schneefall. Dieses mal habe ich meine eingelaufenen „ambitionierten“ Asics Trainer 17 angezogen, die mich auch beim Marathon tragen sollen. Ich hätte weiterlaufen können, war zufrieden.
Zweifel besiegt: Klar schaffe ich auch 42,195 km.
03.03.2013
Nur noch 7 Wochen Zeit zum Trainieren …
Am Dienstag gab es Intervalle. Wir sind 3 x 4 x 500 m gesprintet – am Neckar entlang, abends, aber mit Vollmond. Beim ersten Sprint streikten meine Beine, reine Bleiklötze. Die km vom Wochenende steckten wohl noch drin. Aber Aufgeben geht natürlich gar nicht. Also der zweite Sprint … etwas langsamer, aber die Beine meckerten schon weniger. Dann der dritte … und bei jedem 500 m-Lauf wurde es leichter, die Zeit blieb etwa gleich und die Beine gehorchten wieder. 🙂
Am Donnerstag in der Laufgruppe, langsames Laufen und dann 2 x 5 x 30 sec. Tempoeinheiten. Die Männer mussten sich natürlich wieder heiße Rennen liefern.
Statt einem langen Wochenendlauf starteten wir mit schönstem Frühlingswetter beim Mathaisenmarktlauf in Schriesheim. Fünf Runden zum Teil über Kopfsteinpflaster auf- und abwärts im Wechsel waren etwas ungewohnt. Aber es wurde ein Lauf mit tollem Ergebnis und persönlichen Bestzeiten für uns alle 🙂 Meine schnellsten 10 Kilometer aus 2012 mit 48:04 konnte ich durch 46:52 überbieten.

Schriesheim_02.03.2103