Voller Vorfreude fuhren wir zu Dritt zum Halden-Mohikaner. Angemeldet waren wir für die „kleine Packung“ … bis 8 Runden / 50 km mit Höhenmetern … einfach laufen, so lange es eben geht. Jede Runde 6,25 km mit 215 hm – über ein Fabrikgelände – an einem See entlang – durch den Wald – die Halde hinauf – Single-Trail durch den Wald – das steilste Stück bis zur höchsten Stelle – bergab und wieder zurück … Runde für Runde zu jeder vollen Stunde.
Leider startete ich bereits mit Schmerzen – kurz vor dem Lauf war ich ausgerutscht und auf den Steiß gefallen 🙁 Nach der dritten Runde spürte ich diese Schmerzen nicht mehr, dafür meckerten schon die Beine, irgendwie spielte auch der Kopf nicht mit. Von Runde zu Runde wurde es schwerer, ich suchte nach Ausreden, um aufzuhören … dabei muss man ja die 50 km nicht laufen. Jeder Runde dachte ich, ach, ich lauf noch ne Runde, irgendwie schleppe ich mich schon durch. In meinem Kopf tobte der Kampf. Aber ich hatte noch nie aufgegeben und war nicht bereit, es nun das erste mal zu tun. Also weiter, noch eine Runde. Die 8. Runde kam, gefühlt war ich nicht mehr in der Lage weiter zu laufen … aber nur noch eine Runde … irgendwie … es muss doch gehen … die Runde zog sich dahin, ich wollte nicht mehr, ich konnte nicht mehr … beim letzten Kilometer unterstützte Gerhard mich und zog mich bis ins Ziel. Zu Dritt liefen wir durch den Zielbogen und alles war vergessen. Durchgehalten, geschafft, Kampf gewonnen … 50 km und ca. 1.720 Höhenmeter in der Tasche. Glücklich 🙂
Unser Zieleinlauf nach 50 km … wir hatten es geschafft 🙂 Andere wollten noch mal so viel schaffen und die härtesten 4 x so viel … der Sieger – also der letzte Mohikaner – war nach 206 km im Ziel. Tolle Leistung!
… und schon das zweite Mal dabei 🙂 Mit guten Erinnerungen aus dem letzten Jahr reisten wir an – bepackt mit Liege, vieeeel Wasser, Wechselsachen, Wechselschuhen … und Sonnencreme, denn die Sonne meinte es etwas zu gut.
Für die erste Runde war etwas mehr Zeit – zum Kennenlernen der Strecke. Eine Runde hat eine Länge von 6,25 Kilometer mit 215 Höhenmetern. Die anspruchsvolle Strecke geht teilweise über Asphalt, teils Schotterwege, auch Singletrails … von allem ist was dabei. Das sind 1.720 Höhenmeter auf 50 Kilometer (meine Anmeldung), 3.440 Hm auf 100 km und 5.160 Hm auf 150km. Wir starteten also recht gemütlich, die brennende Sonne lud auch nicht wirklich dazu ein, schnell zu laufen. Zum Glück ging es auf und ab und nach einem sonnigen Abschnitt führte die Strecke ein Stück durch den Wald. Auf den offenen Flächen wehte außerdem ein erfrischender Wind. Gleich in der ersten Runde stürzte ich … zum Träumen war der teils steinige, teils mit Wurzeln übersäte Weg nicht gedacht. Obwohl ich mich daraufhin mehr darauf konzentrierte, die Füße ordentlich zu heben, schaffte ich es ein paar Runden später noch einmal, zwischen Wurzeln hängenzubleiben. Es wurde für mich von Runde zu Runde schwerer, bereits nach dem 4. Rundlauf schmerzten die Beine und die Gehpausen wurden länger. Inzwischen waren schon einige Läufer ausgestiegen. Ich wollte mich aber durchbeißen und irgendwie die 50 km schaffen. Gefühlt habe ich noch nie so viel getrunken, wie bei diesem Lauf. Das Wasser löschte inzwischen aber nicht einmal mehr den Durst. In der letzten Runde nahm ich sogar die Wasserflasche mit auf die Strecke. Letzten Endes hielt ich durch und freute mich, die 8 Runden in der Tasche zu haben. Die Zeit spielt bei dem Lauf zum Glück keine Rolle. An den Rundenzeiten kann man ganz gut sehen, dass ich immer mehr zu kämpfen hatte:
Runde
Rundenzeit
1.
45:50
2.
43:54
3.
45:32
4.
45:00
5.
48:08
6.
49:52
7.
50:06
8.
53:04
Auch wenn es sehr anstrengend war, ist es ein toller Lauf. Einmaliges Ambiente, gute Organisation, empfehlenswert. Statistik: 8 Runden / 50 km / Rundenschnitt 47:41 / Laufzeit 6:21:30
99 Teilnehmer waren unterwegs: davon 22 bei der Vollen Packung, 18 bei 100 km und die anderen bei 50 km.
Ich liebe den Heidelberger Halbmarathon, vor allem, weil es keine flache Strecke ist. Es ist alles dabei, Lauf in der Stadt, Wege durch den Wald, Steigungen am Philosophenweg und zum Schloss … Drei Wochen nach dem Marathon war es dann aber doch schwierig, unter 2 Stunden zu bleiben. Regeneration nach dem Marathon hatte Vorrang. Die letzten Steigungen auf der Strecke setzten mir ordentlich zu. Mit dem 2:03 war ich aber dennoch zufrieden.
An den Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr gab es wieder Gelegenheit, Abwechslung ins Training zu bringen. In Kärnten lag genug Schnee. So hatte ich täglichen Wechsel zwischen Skifahren und Laufen. Beim Skifahren brannten schon mal heftig die Beine. Auch das Laufen war gar nicht so einfach. Bergauf wurde der Schnee immer tiefer, so dass an Laufen gar nicht mehr zu denken war. Also genossen wir einfach das Stapfen im tiefen Schnee. Ist doch auch Training, oder? Außerdem waren die Aussichten unterwegs einfach Wahnsinn.
11.10.2020 Es ist wohl Ewigkeiten her, dass ich auf dem Gipfel der Lausche gestanden habe – dem höchsten Berg im Zittauer Gebirge mit 793 m. Also durfte ein Berglauf beim Kurzurlaub nicht fehlen. Start war in Großschönau auf ca. 300 m Höhe. Die ersten Kilometer ging es gemütlich los. Nach einer halben Stunde begann dann der Anstieg für ca. eine weitere halbe Stunde. Danach auf dem Kammweg, entlang der Tschechischen Grenze, wurde es wieder entspannter. Dafür hatten es die letzten 800 m in sich. Es ging steil nach oben auf einem steinigen schmalen Weg. Am Gipfel wurde wir dafür mit einer tollen Aussicht belohnt.
Der Rückweg war dann eher ein Sightseeing-Lauf.
Nach knapp 18 km erreichten wir wieder unseren Ausgangspunkt. Eine sehr schöne Runde – und wenn man wenig Zeit hat, ist so ein Rundlauf genau richtig.
Schon lange war ich voller Vorfreude auf die Teilnahme bei Mozart100 in Salzburg. Da zwischen Mozart100 und Dämmermarathon nur 5 Wochen lagen, war die Mozart-Light-Variante eine gute Alternative: ca. 31 km mit 1.140 hm. Höhenmeter hatte ich ordentlich trainiert und machte ich mir keine allzu großen Sorgen. Unter 4 h ins Ziel zu laufen, sollte doch klappen. Gedanken machte ich mir nur darüber, ob ich die Strecke immer finden würde. Aber beim briefing am Vorabend erfuhren wir, dass alle Richtungswechsel markiert waren und die Strecke mit Bändern gekennzeichnet.
Start für Mozart-Light war in Fuschl am See um 10 Uhr.
Vorteil: man konnte länger schlafen, Nachteil: die Sonne hatte schon
Gelegenheit, die Luft aufzuheizen. Vor unserem Start konnten wir noch die Ultra-Läufer
der 109 km-Strecke begrüßen. Einige sahen nach den ersten 31 km schon ziemlich
k.o. aus, andere waren noch richtig gut drauf, als wären sie gerade erst
losgelaufen.
Dann war es auch für uns soweit, 68 Frauen und 132 Männer
freuten sich auf den Lauf. Zunächst ging es recht gemütlich los, aber die Hitze
war schon erdrückend. Über 30°C waren auf der Strecke. Gut gelaunt ging es
durch Fuschl, dann auf den Fuschlsee-Rundweg mit Single-Trails. Nach den
Steigungen ging es immer wieder bergab, zunächst war es also noch recht
angenehm. Die Temperatur stieg weiter an und das Wasser wurde knapp. Aller 10
km Versorgung war dann doch etwas wenig, zum Glück boten auch Anwohner
Trinkwasser oder eine Dusche aus dem Schlauch an.
Nach 2 h hatte ich die etwa Hälfte der Strecke zurückgelegt und dachte noch, die 4 h zu schaffen. Der Lauf war anstrengend, die hohen Temperaturen machten allen zu schaffen. Am 21 km-Verpflegungspunkt verschnaufte ich noch einmal, füllte meine Flaschen auf und dachte, nur noch 10 km, also gar nicht mehr viel. Aber diese 10 km wurden die anstrengendsten Kilometer meines bisherigen Läuferlebens. Die Hitze war erdrückend, die Anstiege wurden steiler und dann bog ich auch noch falsch ab. Obwohl ich kurz Zweifel hatte – lief ich einer großen Gruppe Läufer vor mir hinterher. Dann fragte ich mal vorsichtig, ob jemand die blauen Bänder gesehen hat – und da stöhnten alle – wir hätten abbiegen müssen. Da kam uns auch schon eine weitere Gruppe entgegen, die ebenfalls falsch gelaufen waren. Leider mussten wir also den Berg wieder hinauf, Single-Trails, steil, steinig … Als wenn das nicht schon anstrengend genug wäre, schimpfte ein Läufer hinter mir die ganze Zeit über das Missgeschick. Aber irgendwann waren wir dann wieder auf der richtigen Strecke. Alle Frauen, die ich vorher am Berg mühevoll nach und nach überholt hatte, waren nun wieder vor mir. Schade. Die Anstiege wurden immer mühevoller, auch bergab war gar nicht so leicht. Single-Trails mit vielen Wurzeln, Steinen und dann auch noch Treppen, bergauf und bergab. An zügig laufen war da nicht mehr zu denken. Es sollen insgesamt über 1.000 Stufen gewesen sein.
Unterwegs gab es aber auch Entschädigung für den anstrengenden
Berglauf – einen Panoramablick vom Nockstein auf die Stadt Salzburg und am
nächsten Berg einen tollen Blick auf die schneebedeckten Berge in der Ferne.
Bei so viel bergauf muss es auch wieder bergab gehen – mit
Salzburg zu Füßen war es nun nicht mehr weit bis zum Ziel. Noch eine Stück ging
es steil bergab, noch einmal Stufen, dann erreichten wir die Brücke über die
Salzach und … überall Touristen, nichts mehr vom Lauf zu erkennen … panisch
suchte ich nach Streckenposten … die mich dann durch die Unterführung
schickten … danach wieder Suche … es war nicht leicht, zwischen den vielen
Menschen den Weg zum Ziel zu finden, immer wieder blickte ich suchend nach
Helfern. Letztendlich kam die letzte Kurve vor dem Zieleinlauf, die Zuschauer
johlten, großartige Stimmung … ich bekam Gänsehaut und Tränen flossen.
Endlich im Ziel, ich war total am Ende. Meine Beine kündigten jetzt schon an,
dass sie eine Weile meckern würden.
Zieleinlauf war nach 4:29:44 h … ich hatte das letzte
Drittel total unterschätzt … und noch die unfreiwillige Extrastrecke …
Trotzdem fand ich den Lauf sehr schön, sehr anspruchsvoll
und mit tollen Aussichten unterwegs.
07.04.2019 SAS Halbmarathon Heidelberg
Fünf Wochen vor dem Dämmermarathon nutzten wir den SAS Halbmarathon in Heidelberg als Testlauf … für die Form und für die Marathonverpflegung. Mein Plan für den Lauf war, auf keinen Fall ganz an die Grenze gehen, aber trotzdem Tempo nach Gefühl laufen. So stand ich nicht unter Druck und freute mich bei dem herrlichen Frühlingswetter auf den Start. Und es wurde wieder ein wunderbarer Lauf, kurzweilig, abwechslungsreich, einfach toll. Die Zeit verflog unheimlich schnell, ich hatte Spaß am Laufen, die Zuschauer hatten da ebenfalls ihren Anteil. Zusätzlich zu den offiziellen Verpflegungsstationen boten auch sie Bananen, Gummibärchen, Orangenscheiben … an und gaben alles beim Anfeuern.
Toll finde ich in Heidelberg die Kilometerschilder mit Höhenprofil. Sie helfen gut bei der Renneinteilung.
Ich schaffte es, alle Steigungen durchzulaufen und zu meiner Überraschung spielten die Beine auch bergab super mit. Die Trainingsbergläufe haben also gewirkt.
Insgesamt fühlte ich mich während des Laufes richtig gut, schwer wurde es kurz mal ca. bei Kilometer 17 und nach dem letzten Bergabsprint in Richtung Ziel. Aber da feuerten noch mal kräftig die Lauftreffler an. Mit diesem Motiviationsschub klappte es dann auch noch das letzte Stück.
Zieleinlauf bei 1:52:31 / PB / 3. Platz in der Ak 🙂
18.11.2018 Sonntagslauf durch den Exotenwald Weinheim
Nun sind die Laufcups vorbei und ich kann vorerst nach Lust und Laune laufen 🙂
Bei wunderbarem Wetter, kühl und Sonnenschein, ging es auf und ab durch den Exotenwald. Die abwechslungsreiche Strecke machte richtig Spaß.
Wer den Exotenwald noch nicht kennt: es gibt eine Vielzahl von Strecken, asphaltiert oder technische Trails, es ist für jeden etwas dabei. Nebenbei kann man noch die besonderen Bäume anschauen und sich auf Hinweisschildern informieren.
Wer es mag: in den Sommermonaten lädt an der Strecke ein Kneippbecken zur Abkühlung der müden Füße ein.
Nach ca. 12 km und 420 hm belohnten wir uns mit sehr guten Kaffee und Kuchen im Cafe Hof Rhiannon.
Erster Urlaubslauf 🙂
Auf den Lauf hatte ich mich schon gefreut – rings um die beiden Seen, vorrangig im Wald, bergauf und bergab. Ganz mein Geschmack. Nachdem ich die letzten Wochen mit Intervallen endlich wieder an meinem Tempo gearbeitet hatte, war das Ziel heute natürlich, das Vorjahresergebnis zu unterbieten. Viel Zeit zum Bergtraining hatte ich vorher nicht, aber genutzt habe ich sie. Also hoffte ich, dass meine Beine sich bei den Steigungen nicht allzu sehr beschweren würden.
Die Teilnehmerzahl war wieder übersichtlich, was es auf den teils engen Trails leichter machte. Nach dem Start am Afritzer Strandbad ging es bald steil nach oben. Es war eng und steinig, überholen kaum möglich. Danach ging es abwechselnd immer wieder bergauf und bergab. Nach ca. 3 km waren 3 Frauen vor mir. Die erste war schon bald davongelaufen, die anderen beiden waren immer in Sichtweite. Obwohl beide bergauf viel gingen, kam ich nicht an sie ran. Bergab waren beide recht stark, bei mir immer noch ein Schwachpunkt. Der Lauf forderte die volle Konzentration. Der Untergrund wechselte immer wieder: steinige Trails, nasse Wiesen, auch ein Stück Straße, dann wieder wurzelüberwachsene Wege und Schotter … also keine Langeweile unterwegs. Viele freundliche Helfer halfen uns an den Abzweigungen, auf dem richtigen Weg zu bleiben.
Und das Beste kam zum Schluss: für alle Läufer gab es freien Eintritt ins Strandbad. Natürlich nutzte ich diese Gelegenheit und tauchte gleich in Laufsachen in den abkühlenden See.
Auch in diesem Jahr kann ich diesen Lauf nur weiterempfehlen: gut organisiert, sehr schöne Strecke, viel Abwechslung.
Achso, das Ergebnis: die 3 Frauen blieben vor mir und in der Altersklasse wurde es der 2. Platz 🙂 Mein Ziel habe ich ebenfalls erreicht – 2 min schneller als im letzten Jahr.
Ende der gemütlichen Läufe
Der Marathon am Rennsteig ist nun schon 5 Wochen her. Seitdem bin ich nur 2 mal in der Woche gemütlich gelaufen.
Endlich bin ich nun wieder motiviert loszulegen und habe gleich mal in Wilhelmsfeld getestet, wie es mit der Form so aussieht. Der Lauf hat mir im letzten Jahr schon gefallen, bergauf bergab ist mir lieber, als flache Strecken. Da ein sonniger heißer Tag gemeldet war, bot sich der Lauf im Wald umso mehr an.
Die überschaubare Menge an Läufern verteilte sich auf HM, 10 km, Walker und 6,4 km.
Start war in der Sonne, aber schon bald konnten wir in den Schatten des Waldes eintauchen. Dann ging es erst einmal bis zur Halbzeit bergauf. Die Steigung war angenehm zu laufen. Aber bei 5 km ging es schon wieder auf den Rückweg und nun natürlich bergab. Im Tal empfing uns – wie schon auf dem Hinweg – eine große Gruppe Zuschauer, die sich wohl für den ganzen Tag an der Straße eingerichtet hatten und ordentlich für Stimmung sorgte 🙂
Nachdem man mit zügigem Bergablauf in der Nähe des Zieles angekommen ist, muss man die letzten Kräfte mobilisieren, um die Steigung in Richtung Ziel zu schaffen. Das war noch mal hart. Obwohl – wegen fehlendem Tempotraining – die Zeit schlechter als im letzten Jahr war, kam ich als zweite Frau und als erste in meiner Altersklasse ins Ziel.