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Marathon Dt. Weinstraße am 07. April 2024

Mein 20. Marathon 🙂

Vor dem Marathon-Start Dt. Weinstraße in Bockenheim

Bestes Wetter beim Start und gute Laune – Marathon Dt. Weinstraße mit Halbmarathon, Duo-Marathon und natürlich Marathon. Gemeinsam starteten wir in Bockenheim an der Weinstraße, liefen durch Weindörfer, das Weinbaugebiet und bewältigten schon einige Höhenmeter. Bei ca.15 km erreichten wir den höchsten Punkt der Strecke. In Bad Dürkheim ging es an der Saline vorbei und dann durch die Felder bis zum „Wendepunkt“. Weiter ging es bergauf und bergab und jede Steigung fühlte sich schwerer an.

Verpflegungspause, bloß kein Stress

Die zunehmende Wärme machte es in der zweiten Hälfte noch schwerer, die Motivation war irgendwann im Keller, die Beine wollten nicht mehr weiter. An jeder Wasserstation machte ich Halt, aber der Durst kam schnell zurück. Mein Ziel, die Zeiten der letzten Male, zumindest aber unter 4:30 h zu laufen, schaffte ich nicht ganz.
Mit 4h 33min war ich dennoch zufrieden. Ohne wirklich lange Läufe in der Vorbereitung und für die Hitze war die Zeit okay. Dank der Altersklasse kam ich sogar auf den 2. Platz der Ak und konnte mir einen Preis abholen 🙂

Wir haben es geschafft 🙂

Das Jahr 2023

Die website war „kaputt“, daher nur ein kurzer Nachtrag für 2023:

Das Laufjahr 2023 startete erst im März mit dem Halbmarathon beim Bienwaldmarathon in Kandel. Mit 1h 53min war ich allerdings nicht so ganz zufrieden.
Der nächste Halbmarathon folgte am 23. April in Heidelberg – ein toller Lauf, mit viel Abwechslung auf der Strecke.
Meinen diesjährigen Marathon lief ich am Rennsteig, nach wie vor ein toller Lauf. Im Ziel war ich erst nach 4h 53min, irgendwie fehlte mir die Motivation, mich mehr zu quälen. Das Alter? Jedenfalls bekomme ich das ständig zu hören … oder auch, dass ich noch immer nicht mein Vor-Corona-Gewicht zurück hatte.
Im Juni war für mich der erste Lauf zum Engelhorn-Cup in Sandhofen. Die 10 km lief ich in 50 min, eigentlich wollte ich darunter bleiben, schade.
Im Herbst folgenden die nächsten Cup-Läufe. Ende August hatte ich es endlich geschafft, mein „Lieblingsgewicht“ wieder zu erreichen. Und siehe da, beim Straßenlauf in Rheinau entsprach die Zeit schon eher meinen Vorstellungen. Mit 48:18 min war ich endlich mal wieder zufrieden. Geht doch! Auch die Motivation war zurück 🙂
In Mutterstadt schaffte ich die 10 km in 49 min und beim Gemüselauf in Maxdorf lief ich nach 47:30 min ins Ziel, na also, von wegen Alter 😉
Lauf-Abschluss des Jahres war der 1. Lauf bei der Winterlaufserie in Rheinzabern, nach 48:29 min und 10 km kam ich hier ins Ziel.

10. April 2022 – Marathon Dt. Weinstraße

Vor vier Jahren starteten wir das letzte mal an der Weinstraße, 2020 kam leider Corona dazwischen. Aber nun war es wieder soweit, wir freuten uns auf die abwechslungsreiche Strecke von Bockenheim über Kleinkarlbach, Bobenheim, Weisenheim nach Bad Dürkheim (Halbzeit) und zurück über Kallstadt, Herxheim, Kirchheim, Grünstadt wieder nach Bockenheim.
Die Wettervorschau änderte sich ständig, so packten wir kurze und lange Sachen ein. Es sollte angenehme Temperaturen geben … aber der morgentliche Wetterbericht sagte uns dann doch Kälte und Nässe voraus. Also landeten Regenjacke, Mütze und Handschuhe noch schnell im Rucksack … zum Glück, es wurde kalt, regnerisch, sogar ein bisschen Graupel war dabei.
Ein ekliger Regenguss vor dem Start versuchte noch, uns die Stimmung zu vermiesen. Aber nach 12 Wochen Training will man unbedingt loslaufen, egal, was von oben kommt.
Es war ungewohnt, wieder in so einer Läufermenge zu starten. Aber nach den ersten Kilometern lichteten sich die Reihen. In Kleinkarlbach verließen uns die Halbmarathonläufer, sie durften schon auf den Rückweg. Für uns ging es dann bergauf zum höchsten Punkt der Strecke.
Es lief gut, ich genoss den Lauf.
Mitte der 30er Kilometer musste dann aber doch der Kopf hart arbeiten, um den Körper zu überzeugen, dass die Kraft noch bis zum Ende reicht. So klappte der Zieleinlauf knapp unter viereinhalb Stunden … 3 1/3 min langsamer als 2015, aber der Altersbonus muss ja noch eingerechnet werden …

Haldenmohikaner – Mein erster – ungeplanter – Ultra :)

Vor zwei Jahren hatten wir uns für den „Letzten Mohikaner“ im Saarland (Quierschied) angemeldet. Ein besonderer Lauf: Es werden Runden zu 6,25 km mit je 215 Höhenmetern um und auf die Göttelborner Halde gelaufen. Gestartet wird zu jeder vollen Stunde zur nächsten Runde. Der und die „letzte MohinkanerIn“ sind, die die meisten Runden laufen …

Nach coronabedingten Verschiebungen des Laufes war nun am 2. Oktober ein Ausweichtermin. Das Auf und Ab hatten wir an den Wochenenden davor trainiert, aber so richtig hatten wir keine Vorstellung, wie lange wir durchhalten würden. Die Marathonkilometer zu schaffen wäre cool, aber da gibt es ja noch die sich summierenden Höhenmeter …

Samstag früh ging es also auf zur Göttelborner Halde. Das ehemalige Bergbaugebiet ist jetzt ein beliebtes Naherholungsgebiet. Wir waren gespannt auf den Lauf, die Strecke, die Organisation …

Ausgerüstet mit Klappstühlen und mehreren Wechselshirts kamen wir am Startpunkt an. Die Teilnehmerzahl war übersichtlich, die Atmosphäre entspannt. Die BewerberInnen auf den/die letzte MohikanerIn drehten bereits seit Freitagabend ihre Runden. Als wir ankamen, durchquerte gerade ein Teilnehmer mit 100 km in den Beinen den Zielbogen. Wahnsinn!

Die Zielgerade.
Die Sonnenblume hat es auch geschafft …

Um 10 Uhr ging es für uns auf die Strecke. Noch waren wir nicht sicher, wieviele Runden wir durchhalten würden … Also die erste Runde zum Schnuppern. Es war aufregend. Nach dem ersten Anstieg dann ein toller Ausblick auf den Haldensee und die gesamte Gegend. Bergab zum See, nach ca. 12 min am See entlang in den Wald, dann wieder Anstieg. Wir vertrauten auf die erfahrenen Haldenläufer und spazierten an den Anstiegen. Für die Runde gab es ja eine Stunde Zeit, also kein Problem. Nachdem es wieder flacher wurde, ein kurzer Lauf, dann Anstieg, weiter Anstieg, zwischendurch recht steil … ein Stück um die Halde herum laufen, ein Stück wieder durch Wald … Singletrail … Wurzeln. Hochachtung vor den Läufern, die hier nachts unterwegs waren, da ist ständig Konzentration angesagt.

Nach einem kurzen Waldstück ging es scharf links nach oben zur höchsten Stelle. Dort kamen wir in den meisten Runden nach ca. 32 min an. Nach einem Stück flacher Strecke auf der Höhe konnte man sich wieder bergab erholen, danach ein Stück Straße leicht ansteigend, über die Brücke in Richtung Ziel, Zielgerade … nach ca. 42 min war für uns die erste Runde geschafft. Pause. Bis zur vollen Stunde hatten wir nun Zeit, das reichhaltige Verpflegungsangebot zu nutzen 🙂

Die dritte Runde, am höchsten Punkt.

11 Uhr ging es auf zur zweiten Runde. So nach und nach kannte man die Mitläufer ringsherum. Nach der vierten Runde ließen wir uns überzeugen, 8 Runden in Angriff zu nehmen. Noch ging es uns gut, auch wenn wir so langsam die Oberschenkel spürten. Wir liefen die Runden recht gleichmäßig und waren zuversichtlich. Die Pausen waren angenehm, trinken, trinken, essen, essen …

Der Start zur 6. Runde wurde dann schon schwer. Allgemeines Stöhnen nach dem Startschuss. Die Beine mussten erst überzeugt werden, dass es weitergeht. Aber es ging weiter, erstaunlich. Die 7. Runde fühlte sich für mich am Schwersten an. Danach auf zur letzten Runde. Ich war glücklich, die letzte Runde, noch mal die Aussichten genießen. Unterwegs haben wir viel gequatscht, alle waren gut drauf vor Glück, dass es die letzte Runde war – zumindest für die 50er – und dass sie durchgehalten hatten.

Strahlend liefen wir ins Ziel.

Erst nach einem Schwätzchen mit den Organisatoren wurde mir bewusst, dass ich meinen ersten Ultra geschafft hatte. Gehofft hatte ich, einen Marathon zu schaffen, nun war es ein Ultra 🙂

Ich war total zufrieden. Durchgeschwitzt und mit schwarzen Haldenstaub an den Beinen ging es auf den Heimweg.

Ein toller Tag, sehr empfehlenswerter Lauf, lauter nette Läufer und eine super Organisation. Danke an alle, die geholfen haben, das Event für uns zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen 🙂

Geschafft :)) 8 Runden – 50 km – 1.720 hm.

Übrigens: es gab dieses mal Streckenrekorde. Der Sieger hielt 30 Runden durch. Das sind 187,5 km und 6.450 hm. Die letzte Mohikanerin stellte einen Frauenrekord mit 168,75 km und 5.805 hm auf. Tolle Leistungen!
https://www.hartfuessler.de/

Ergebnisse: https://my.raceresult.com/140924/results

Solo-Marathon

Im Laufe der Woche hatten wir uns nun entschieden, tatsächlich den Marathon zu laufen. Nur wurde es kein Dämmermarathon, sondern wir starteten am Morgen. Aus dem Lauftreff waren im Laufe des Tages einige unterwegs … 5 km, 10 km, run & bike, HM und M … Wir hatten sogar in einem Garten eine Verpflegungsstation aufgebaut, an der wir immer wieder vorbeiliefen.

Am Start in Seckenheim, Zähringer Straße

Ich hatte Glück, zur Unterstützung startete eine Lauftrefflerin mit mir gemeinsam … aus geplanten 15 km bei ihr wurden es am Ende 30 km. Schön für mich, da war ich doch nicht so ganz alleine unterwegs. Danach gab es sogar Ablösung und ich bekam Fahrradbegleitung.

Mein Plan war, in 4 Stunden den Marathon zu laufen, aber schon bald merkte ich, dass mir die Motivation fehlte, das Tempo zu erhöhen. Keine Läufer vor mir, an die ich mich dranhängen konnte, keine Anfeuerung durch Zuschauergruppen am Rand … irgendwie fehlte das alles. Also hieß es, „einfach“ nur durchhalten.

Obwohl ich langsamer als sonst beim Marathon unterwegs war, stöhnte ich die letzten Kilometer immer mehr. Marathon ist Marathon … Nach 4 h 18 min konnte ich endlich meine Uhr stoppen – natürlich überglücklich, dass ich 42,2 km durchgehalten hatte.

Am Nachmittag war die Anstrengung in den Beinen noch sehr zu spüren. Am nächsten Tag ging es mir aber schon wieder gut 🙂

Wunderschöner Marathon im Bottwartal

Ich war die Woche vor dem Marathon weniger aufgeregt als sonst und freute mich schon auf den Lauf. Zwischen 4:00 und 4:15 h war mein Ziel – so richtig konnte ich nicht abschätzen, wie sehr das Auf und Ab der Strecke mich bremsen würde. Außerdem hatte ich Bedenken wegen der verkürzten Trainingszeit. Aber egal, ich stand gutgelaunt am Start in Steinheim bei perfektem Marathonwetter. Sonne und trotzdem kühl, wunderbar 🙂
Die Ultras waren schon eine Stunde vor uns gestartet. Außerdem waren 3/4Marathon-, Team-Marathon- und Staffelmarathonläufer mit uns unterwegs.
Nach ein paar Kreisen durch Steinheim ging zunächst es durch Murr, Klein- und Großbottwar, Oberstenfeld und Gronau. Die kurzweilige schöne Strecke mit viel Stimmung am Wegrand ließ die erste Marathonhälfte im Flug vergehen. Es gab immer wieder Neues zu sehen, ein Schloss auf dem Berg, ein tolles Weingut am Hügel oder interessante Häuser wie in Großbottwar.
In Gronau trafen wir dann auf die Halbmarathonis, die hier gestartet waren und nun das Feld aufmischten. Und schon waren wir auf dem Rückweg, mit inzwischen etwas schwereren Beinen. Nachdem ich die erste Hälfte gut durchgekommen war, lief ich nun mit Ziel 4 h. Natürlich wurde der Weg zurück nach Steinheim nicht mehr so locker, aber die 4 h wollte ich jetzt unbedingt haben. Es wird immer schwer am Ende, trotzdem konnte ich dieses mal die Strecke genießen.
Wie immer zog sich dann der letzte Kilometer unendlich hin, aber meine Zeit hatte ich in der Tasche. Bei 3:58:47 h lief ich durch den Zielbogen und war sehr zufrieden.
Sehr schöner Marathon, super Organisation, viel Stimmung unterwegs … also gern wieder einmal.

Laut Uhr:
42,51 km
291 Positiver Höhenunterschied
5:37 min/km

Zwischenzeiten:
11 km 0:58:38
21 km 1:53:22
25 km 2:15:37
30 km 2:45:37
35 km 3:14:59
40 km 3:44:49

Dämmermarathon in Mannheim am 11. Mai 2019

Noch ist Zeit für ein Foto:

Gleich geht’s los:

Kurz vor dem Start beim Dämmermarathon


12 Wochen vor dem Marathon ging es mit dem Marathon-Trainingsplan los. Unterstützt habe ich mein Training mit Nahrungsergänzungsmitteln (Molkeeiweiß, Regenerationsdrink, Mineralien …), um die Wirkung mal zu testen. Außerdem wurde durch Ultra Sports mein Trainingsplan um Ernährungshinweise ergänzt – wann Lowcarb, wann Highcarb, wann nüchtern laufen, wann mit vollen Speichern … das war recht spannend. Am Anfang ist es mir unheimlich schwergefallen, mal auf Frühstück zu verzichten und eine lange Pause zwischen den Mahlzeiten zu lassen. Vermutlich hat aber dieses „Training“ mitgeholfen, dass ich nun die langen Läufe besser ohne etwas zu essen durchstehe.
Auf alle Fälle war ich für den Dämmermarathon, trotz einer Woche Sportverbot in der Trainingszeit, gut vorbereitet.
Dann blieb noch das Wetterproblem. Oft es ist zum Dämmermarathon unheimlich heiß. Dieses Mal änderten sich die Wettervorhersagen ständig – kalt, nass, windig war immer dabei.
Letztendlich gab es fast optimales Laufwetter: kühl und Nieselregen. Okay, für mich – und wohl auch für die Zuschauer – hätte es etwas wärmer sein können 😉
Der Marathon: alles war wie immer – die Beine zwickten ohne Grund, der Bauch war aufgeregt – aber das legte sich rechtzeitig wieder.
Den „ungeliebten“ Teil der Marthonstrecke – den Teil auf der LU-Seite – waren wir am Wochenende zuvor schon mal gelaufen, um einen Gefühl zu bekommen. Und es war gar nicht so schlimm wie alle erzählen. Die Strecke war abwechslungsreich … naja, die Brücken mag nicht jeder.
Auf alle Fälle standen wir ungeduldig und fröhlich am Start und konnten es kaum erwarten, endlich loszulegen. Kurz nach dem Start steckten wir aber erst einmal im Stau. Ich hatte aber eingeplant, dass der Anfang etwas gemütlicher losgeht, schneller kann man später noch immer 😉 Irgendwann entwirrte sich das Feld und ich konnte mein Lauftempo suchen. Zunächst standen die Zuschauer noch recht dicht an der Strecke, als es dann in Richtung Seckenheim ging, lichteten sich die Reihen. Aber schon in Neuostheim gab es wieder viele Anfeuerungsrufe. Und dann stieg schon die Vorfreude auf Seggene. Ob bei dem Wetter auch so viele auf uns warten? Schon an der Umgehungsstraße standen die ersten Bekannten. Ich scannte ab da alle Zuschauer nach bekannten Gesichtern. Bei Jedem, den ich erspähte, freute ich mich, winkte und weiter ging’s. Es machte richtig Spaß. Die Kilometer sausten nur so vorbei, ich fühlte mich super. Das Highlight in Seckenheim ist natürlich der Stand des SV 98/97 Seckenheim. Uns empfing lauter Jubel, ich klatsche möglichst vielen ab … die Stimmung war einfach umwerfend. Die vielen Anfeuerungsrufe beflügelten und ich musste mich anstrengen, nicht zu schnell zu werden. Nach vielen vielen Unterstützern am Straßenrand führte uns die Laufstrecke dann zurück in Richtung Mannheim. Auf der Gegenfahrbahn war schon der Besenwagen zu sehen.
Noch immer ging es mir sehr gut, ich genoss den Lauf und kontrollierte immer wieder mein Tempo – bloß nicht zu schnell werden.
In Mannheim auf den Planken teilte sich dann die Strecke. Die letzten Jahre hatte ich als Halbmarathoni die Marathonläufer immer bedauert, die noch weiterlaufen mussten, während wir das Ziel ansteuerten. Nun musste ich selbst dem Marathon-Schild folgen und fand es gar nicht schlimm. Auf einmal wurde es ruhig, die Mehrzahl der Läufer bog ab, nur ein kleiner Teil war auf der Marathonstrecke unterwegs. Ich war auf den zweiten Teil der Strecke gespannt. Bei den meisten Wasserstellen blieb ich stehen, nahm mein Gel und trank etwas. Ich hatte mir meine Gel-Rationen auf 6 x eingeteilt.
Bis km 25 fühlte ich mich weiterhin richtig gut, die Zeit war bis dahin unheimlich schnell vergangen. Es wurde langsam dunkel und die lange Gerade nach Rheingönheim zog sich. So langsam begonnen die Beine zu motzen. Aber in Rheingönheim war ich wieder abgelenkt – Kinder und auch Erwachsene wollten abklatschen – ich war beschäftigt ;).
Bei km 30 führte die Strecke wieder zurück. Für 4 km kamen uns die Läufer entgegen. Außer Gerhard konnte ich aber niemanden Bekannten entdecken. Noch lag ich super in meinem Zeitplan.
Meine letzte Gel-Ration nahm ich an der Verpflegungsstelle bei ca. 34 km. Die Hände waren kalt und ich brauchte eine gefühlte Ewigkeit zum Öffnen der Tube. Später merkte ich, dass das nicht mehr notwendig gewesen wäre. Irgendwie war es dann zu viel und mein Bauch rebellierte eine Weile. Nach 35 Kilometern in den Beinen wurde es immer schwerer, es war dunkel, nur noch einzelne Läufer zu sehen, am Rhein blies uns der Wind entgegen. Ich merkte, dass es nun hart werden würde. Ich steckte mir nun kleine Ziele … aber die Schneckennudelbrücke wollte einfach nicht kommen, jetzt zog sich jeder Kilometer in die Länge. Aber nach der Schneckennudel gab es Cola :)) Die half mir wieder auf die Beine. Nächstes Ziel: die Brücke nach Mannheim. Und dann dachte ich nur noch an den Zieleinlauf. Obwohl die Beine kräftig protestierten und ich eine Blase am Fuß spürte, erhöhte ich das Tempo und nahm Kurs auf das Ziel. Ich freute mich unglaublich, als der Zielbogen in Sicht kam und … hatte es geschafft. Die schöne Finishermedaille lies ich mir überglücklich umhängen.
03:48:49 standen auf der Garmin.
Klar ist das eine tolle Zeit, aber wer die Läufer kennt, weiß, dass man nachher mit sich hadert … wenn ich die Zeit beim letzten Gel gespart hätte oder es etwas wärmer gewesen wäre oder kein Gegenwind oder ich nicht so viel abgeklatscht hätte … wären doch die 03:45 drin gewesen … so ist das mit den Läufern, nie zufrieden 😉
Nein, ich bin wirklich glücklich mit der Zeit, die Schmerzen in den Beinen sind schon wieder Vergangenheit und ich freue mich einfach über den geschafften Marathon. Es war ein wunderschöner Lauf, abwechslungsreich in Bezug auf die Strecke und die Zuschauer – mal war es ruhiger, mal Hochstimmung. Einfach phantastisch :))

Die Finishermedaille:

46. GutsMuths-Rennsteig-Lauf

Lauftreffausflug zum Rennsteig
Bereits vor einem Jahr ging die Planung für den Rennsteiglauf los. Unterkünfte am Rennsteigwochenende sind rar und für eine Gruppe noch schwieriger zu bekommen.
Aber wir fanden ein Hotel im Wald als Basispunkt.
Der Start für die einzelnen Läufe ist an unterschiedlichen Orten, das Ziel immer Schmiedefeld. Zwei Mutige starteten in Eisenach zum Supermarathon mit 73,9 km. Zwei Starter machten sich ab Neuhaus auf den Weg zum Marathon. Die anderen aus der Gruppe gingen in Oberhof an den Start für den Halbmarathon und Nordic Walking.
Nicht nur die Startorte, auch die Startzeiten sind verschieden. Als erstes starteten die Supermarathonis um 6 Uhr. 7:30 Uhr liefen die Halbmarathonis in Oberhof los, gefolgt von den Nordic Walkern um 8:30 Uhr. Und der Marathon in Neuhaus startete 9 Uhr, als die Sonne bereits ihr Bestes gab.
Nach Schunkeln zum Schneewalzer und gemeinsamen Singen des Rennsteigliedes ist dann jeder startklar.
Beim Marathon waren mehr Läufer als sonst unterwegs. So ging es erst einmal gemütlich los. Aber ohne Zeitdruck lies ich mich von der Läuferschlange mitnehmen. Ich freute mich auf die Strecke und die besonderen Verpflegungsstandorte.
Bis zum Halbmarathon verging die Zeit unheimlich schnell. Es gab immer wieder Wechsel von Wald- und Feldwegen, ein Stück auf der Straße, einen Schlenker durch ein Dorf und dann wieder Wald mit Singletrails. Da es die Tage zuvor stark geregnet hatte, waren die Wurzeln und Steine auf den Wegen rutschig und erforderten teils volle Konzentration. Die Verpflegungsstationen nutze ich jeweils für eine kurze Pause und stärkte mich mit Haferschleim. Beim Rennsteiglauf finde ich den einfach Klasse. Toll fand ich auch Zitrone mit Salz. Zur Auswahl gab es außerdem noch Schnittchen, geschnittenes Obst und verschiedene Getränke, sogar Cola von Anfang an.
Abwechslung brachte auch die musikalische Umrahmung. Mehrere Blaskapellen säumten die Laufstrecke, ein Akkordeonspieler spielte das Rennsteiglied, ein Mann stimmte mit einer Zither den Schneewalzer an und auch ein Drehorgelspieler machte Stimmung.

Nach 23 km gehen die meisten bergauf


Verpflegungspunkt am Masserberg, 18 km geschafft


Der berühmte Haferschleim beim Rennsteiglauf


Musikalische Unterstützung



Besonders in den Orten standen Zuschauer, die uns zujubelten und uns Durchhaltevermögen für den Rest der Strecke wünschten. Irgendwann riefen sie, ab jetzt geht es nur noch bergab. Naja, so ganz stimmt das nicht. Immer wieder kommen kleine Steigungen, die einem natürlich anstrengender vorkommen, wenn man schon mehr als 30 km in den Beinen hat.
An der letzten großen Verpflegungsstelle in Frauenwald gab es Bier zur Erfrischung. Beim Vorbeilaufen sah ich kurz, das es sogar Kellerbier gab. Eine Läuferin lies sich gerade den Unterschied erklären. Also jetzt wollte ich nur noch ins Ziel, nix mit Bier.
Obwohl mir der Lauf wirklich Spaß gemacht hat, war ich dann doch froh, als ich den letzten Kilometer erreicht hatte. Die Steigung zum Sportplatz in Schmiedefeld fiel mir allerdings verdammt schwer. Der Weg nach oben zog sich unendlich. Zum Glück gab es viele Zuschauer, die fleißig anfeuerten, damit man auch noch das letzte Stück schaffte. Die Lauftreffler, die sich für HM und Walking entschieden hatten, waren ja bereits im Ziel und spornten am Weg zusätzlich an. Den Berg hatte ich dann geschafft, „nur“ noch die Runde um den Sportplatz … und dann war der Zielbogen in Sicht und ich schwenkte glücklich mein Rennsteigtuch. 4 h 36 min bin ich unterwegs gewesen.

Die letzte Steigung fast geschafft





Da der Marathon Dt. Weinstraße erst 6 Wochen her ist und der Halbmarathon in Mannheim erst 2 Wochen, war das Training nicht gerade optimal. Daher war ich einfach zufrieden, dass ich gut das Ziel erreicht hatte und war danach auch schnell wieder erholt.
Am liebsten hätte ich gleich für nächstes Jahr gebucht, ich finde den Rennsteig einfach toll. Aber erst einmal abwarten, wann es wieder klappt.

Laufzeit: 04:36:32 h
Gesamtplatz Frauen: 168 (von 865)
Ak-Platz W50: 29 (von 185)

Meine Garmin sagt: 42,33 km | Durchschnittspace 6:32 min/km | 723 m positiver Höhenunterschied | 811 m negativer Höhenunterschied | Durchschnittstemperatur 21,4°C

Supermarathon: 1498 Finisher, Sieger bei den Frauen 05:50:23 h, Sieger bei den Männern war Flo mit 05:14:13 h
Marathon: 3163 Läufer ins Ziel geschafft, Sieger bei den Frauen 02:56:23 h, Sieger bei den Männern 02:42:53 h
Halbmarathon: 6683 Ziel erreicht
17 km Nordic Walking: 749 im Ziel

Wunderschöner Marathon Dt. Weinstraße

Nr. 12 in der Marathonsammlung

Auf den Marathon Dt. Weinstraße war ich richtig gespannt. Bekannt als einer der schönsten Landschaftsläufe in Deutschland findet er nur aller 2 Jahre statt. Das steigert natürlich noch die Attraktivität.
Bereits am Vortag machten wir uns auf den Weg in die Pfalz, um schon mal die besondere Stimmung zu genießen und die Startunterlagen zu sichern.

Starterbeutel mit Pfälzer Wein


LaufSeggneLauf war mit 3 Halbmarathonis und 2 Marathonis vertreten, die alle das Ziel erreichten. Insgesamt starteten beim Marathon über 1068 Läufer, beim HM 1929 und beim Duo-Marathon 341 Läufer.

Startaufstellung am Haus der Deutschen Weinstraße in Bockenheim


Die Strecke führte mit 495 hm auf und ab durch kleine und größere Weinorte in der Pfalz. In Grünstadt liefen wir einen Teil der 10er-Strecke des Grünstadter Weinberglaufes, in Bad Dürkheim war dann Halbzeit.

Marathonstrecke mit Start und Ziel in Bockenheim

Höhenprofil für den Marathon

Die ersten Kilometer war es noch sehr eng, ich war in der Läufermasse eingepackt und lies mich gemütlich mittreiben. Erst nach der Trennung von den Halbmarathonis wurde es übersichtlicher und das Feld zog sich immer mehr auseinander.
Die Kilometer der ersten Hälfte flogen nur so vorbei. Die Strecke war abwechslungsreich, kleine einladende Weinorte mit einer Weinstube an der anderen, wunderschönen blühenden Vorgärten, dann wieder Weinberge … es wurde nicht langweilig. Und die Pfälzer waren ein tolles Publikum, sie hatten ihre Party am Rande des Marathons.
Alle waren dankbar für reichlich Wasser-/Verpflegungsstationen, da die Sonne heute besonders freundlich schien.

Bad Dürkheim, Saline

Nachdem wir Bad Dürkheim durchquert hatten, wurde es dann anstrengender. Die Steigungen konnte ich nicht mehr so locker laufen wie anfangs, die km steckten schon in den Beinen. Ca. bei 36 und 38 km tat ich es dann vielen anderen gleich und legte bergauf Gehpausen ein. Jetzt freuten wir uns über jedes Kilometerschild, das uns dem Ziel näher brachte und auch jede Wasserstation, die uns eine kurze Pause brachte.

… bergauf …

Die letzten Kilometer schwatze ich immer wieder mit anderen Läufern, das lenkte etwas von der Anstrengung ab. Alle waren von der Strecke begeistert, ebenso von dem wunderbaren Publikum und der super Organisation.
Und dann kam das Ziel näher, die Beine legten noch mal los und schafften es bis zum Zieleinlauf nach 4:25:34. Danach war Schluss, die Beine wurden wackelig, der Magen motzte auch etwas. Obwohl langsamer als sonst unterwegs, war der Marathon deutlich in den Beinen zu spüren. Dafür war es wieder ein tolles Erlebnis. Wunderschöner Marathon, den laufe ich gerne mal wieder.

Glücklich im Ziel


2018-04-15_Urkunde

Regenmarathon in Florenz

Und wieder … jeder Marathon ist anders
Seit wir uns in Florenz zum Marathon angemeldet hatten, freuten wir uns auf ein tolles Erlebnis. Bei normalerweise angenehmen Marathonwetter wollten wir entspannt die interessante Marathonstrecke genießen.
An zwei Tagen vor dem Lauf erkundeten wir bereits die Stadt und waren schon vorzeitig fußlahm 😉 Es gab sooo viel zu sehen. Auch den Aufstieg auf den Dom ließen wir uns nicht entgehen.

Marathonstrecke mit unseren Unterschriften


Auf dem Weg zum Start – Blick zur Ponte Vecchio


Am Sonntag früh war es dann soweit, 8 Uhr sollte jeder in seinem Block sein, damit 8:30 Uhr gestartet werden konnte. Pünktlich zum Start fiel meine Uhr aus und Regen setzte ein. Aber mit dem Start ist man sofort im Marathonmodus und dann wird gelaufen, egal, was das Wetter dazu sagt.
Erst einmal waren wir ziemlich abgelenkt. Die Stimmung war großartig. Die Läufer machten richtig Party beim Lauf. Es wurden Parolen gerufen und gesungen und gejubelt. So habe ich das noch nie erlebt. Erst bei km 25 wurde es etwas ruhiger.
Wir waren recht schnell durchnässt. In meinen Schuhen stand bereits nach 5 Kilometern das Wasser.
Ich hatte mir vorgenommen, viel zu fotografieren. Aber bei Regen und immer steiferen Händen gab ich das bald auf. Auch blies uns immer wieder kalter Wind in die Seite. Bei den Wetterbedingungen war es gar nicht so einfach, die schöne Strecke zu genießen. Auch der Untergrund war eine Herausforderung. Asphaltierte Straßen mit großen Schlaglöchern, manchmal voller Wasser, dann wieder fester Kiesweg, in den Gässchen in der Stadt Pflastersteine …
Aber wir hielten durch und wurden ab Kilometer 35 mit Sonne belohnt. So konnten wir die Innenstadt noch bei besserem Wetter durchlaufen. Wir hatten das Gefühl, alle Gässchen in der Altstadt zu durchqueren. Vier Kilometer vor dem Ziel waren wir schon am Dom … und doch gab es noch einmal ein paar Kurven und Gassen, bis wir tatsächtlich in die Zielgerade einliefen, die mit blauem Teppich ausgelegt war.
Ich war so glücklich, im Ziel zu sein. Nässe und Kälte und Wind hatten schon kräftig an der Motivation genagt. Die Helfer sahen uns das sicherlich an und halfen uns beim Einwickeln in die Folien, die uns etwas schützten und wärmten. Auch alle Helfer an der Strecke umsorgten uns ganz toll. Sie standen ja selbst im Regen und gaben trotzdem alles, um uns den Lauf etwas leichter zu machen. Ich verpflegte mich unterwegs vorrangig mit warmen süßen Tee. Auf Gel verzichtete ich ganz, freute mich aber über Kuchen und Banane.
Wie geplant war ich etwas langsamer unterwegs als sonst. Der Frankfurter Marathon war ja erst vier Wochen vorbei. So erreichten wir das Ziel nach 4 Stunden 11 Minuten.

Vor dem Start im Block „Grigio“



Sonntag Abend gab es dann noch eine Marathonparty. Wir wussten nicht, was uns nach 5 km Fußmarsch erwartete, da wir nirgends Informationen fanden. Aber auf uns wartete eine positive Überraschung. Wir aßen uns durch viele italienische Spezialitäten, was sofort die Stimmung hob. Neben Informationen zum Marathon und Video und Fotos vom Lauf wurde mit Musik für gute Laune gesorgt. Nach dem Essen waren viele nicht mehr zu halten und tanzten durch den Saal. Unsere Beine hatten jedoch keine Lust mehr auf zusätzliche Bewegung. So beließen wir es beim Zuschauen. Allerdings war auch der Rückweg wieder 5 km lang. Wir erkundeten dabei eine andere Strecke zum Hotel und entdeckten neue Ecken, die wir am nächsten Morgen noch einmal bei Sonnenschein besuchten.