Regenlauf mit Schlammschlacht
Die ganze Woche waren wir im Regen, bei Wind, bei Kälte, im Schlamm unterwegs. Daher hätte es wohl nichts gebracht, wenn beim heutigen Lauf der Regen ausgeblieben wäre. Für Sonne hatten wir schließlich gar nicht trainiert.
Also: es regnete. Und es hatte die ganze Nacht geschüttet, so dass die Trails ordentlich aufgeweicht waren. Und damit es so richtig schlammig wird, sind auch noch die Kühe überall durchgetrampelt.
Wir hatten damit die allerbesten Bedingungen für einen tollen Lauf. 38 Teilnehmer starteten beim Fitnesslauf über 13,6 km mit ca. 800 hm und 206 Läufer beim Höhenhalbmarathon mit 21,9 km und ca. 1000 hm.
Nach dem Start ging es sofort bergauf. Da es wirklich hart ist, sofort mit Steigungen zu beginnen, hatten die Veranstalter ausdauernde Pacemaker eingesetzt. Eine Herde Kühe trottete auf die Laufstrecke und lief mit uns mit. Ein bisschen mulmig war mir schon, ich wollte nicht von einer Kuh zerquetscht werden. Aber die waren ganz friedlich.
Zum Glück geht es nach einer Steigung immer auch wieder abwärts, so dass die Waden etwas lockerer wurden. Doch auch bergab will gelernt sein, zu ambitioniertes Tempo oder falsche Schrittlänge können schnell im Sturz enden. Die nachfolgende Steigung bei der Bodenalpe bewältigten die meisten nur noch gehend. Es war steil und rutschig. War da eigentlich ein Weg? Der Aufstieg über die Wiese schien unendlich lang und endete auf einem befestigten Weg – der sich auch wieder bergauf schlängelte. Ganz kurz ließ sich da auch mal die Sonne sehen. Recht schnell wurde diese aber vom Regen abgelöst, und mit zunehmender Höhe wurde es immer kälter. Ich war glücklich über Handschuhe und Regenjacke.
Weiter oben trennten sich die Laufstrecken. Nur wenige bogen auf die Fitnessstrecke ab. Als ich einen kleinen Durchhänger hatte, feuerten mich ein paar Wanderer an und sagten mir, dass nur zwei Frauen vor mir liefen. Ja dann – Kräfte sammeln und keine Frau mehr vorbeilassen. Das hielt ich auch durch – unterstützt von Anfeuerungsrufen der Wanderer und später den Lechern. Ich strahlte schon lange vor dem Ziel, keine Verfolgerin war zu sehen, ich hatte es also geschafft. Ins Ziel lief ich wie im Camp geübt: lächelnd, glücklich, mit hochgerissenen Armen und einem Freudensprung.
Und das beste: alle Läufer aus dem Camp bewältigten die schwierige Strecke und kamen unverletzt ins Ziel 🙂
(Und natürlich danke an alle vom Nachbartisch, die so fest an mich geglaubt und mir die Daumen für einen vorderen Platz gedrückt haben.)
Tolle Pokale für Andreas, 3. Platz Männer beim Fitnesslauf in 1:16:50 / Martin 1. Platz beim HM in der AK Männlich Plus in 1:48:04 / ich 3. Platz Frauen beim Fitnesslauf in 1:31:15