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10.03.2013 Schmerzen und Glücksgefühle

Es sind noch 6 Wochen bis zum Marathon … und das Training wird nicht leichter – nach 31 km betrachtet.
Die Woche war irgendwie anstrengend. Der Dienstags-Trainer für die Intervalle hatte schnelle 4 x 4 x 400 m geplant. Das hörte sich für mich erst mal ganz okay an, bis ich dann losgelaufen bin. In der ersten Runde ist es immer schwer, die Zeit einzuschätzen und daher bin ich wieder einmal zu schnell losgesprintet. Irgendwann muss ich das lernen! Ab der zweiten Runde wurde es einfacher, das richtige Tempo zu finden, aber umso schwerer, es zu halten. Die Beine wollten nicht mehr und die letzten Durchgänge waren deutlich schlechter, manchmal reicht auch der stärkste Wille nicht.
Zum Glück liefen wir am Donnerstag in der Laufgruppe gemütliche 11,4 km bei frühlingshaftem Wetter (endlich!) und am Samstag früh erholsame 8,45 km. In der Laufgruppe glaubten einige nicht so recht dem Thermometer und kamen winterlich bekleidet … aber ließen dann beim Lauf so nach und nach die Hüllen fallen. Den Männern war das allerdings noch zu wenig. War ja klar.
Skihandschuhe
Heute nun waren das erste mal 30 km vorgesehen. Leider war ich früh schon schlecht drauf, so dass mir der Start gar nicht so leicht viel. Außerdem hatte ich nur zwei Bananen gegessen, was sich nach ca. 15 km bereits rächte: Hunger! So ein mürrischer Magen kann’s einem dann ganz schön schwer machen! Bei 22 km begann der linke Oberschenkel zu protestieren, der sonst eigentlich ganz friedlich ist. Irgendwann kurz danach schmerzten dann auch beide Füße. Meine Hände waren wieder einmal eiskalt, trotz der frühlingshaften Temperaturen. Ich habe immer noch kein Mittel gegen die ständig steifkalten Hände gefunden, außer Skifäustlinge. Bei ca. 13°C hatte ich natürlich aber keine Handschuhe dabei.
Unterwegs gab es aber auch Aufmunterung. Im Tierreich herrschte schon reges Treiben, Enten flüchteten schimpfend vom Laufweg, Hasen zeigten uns, was wirkliches Tempo ist und Störche beobachteten verwirrt von weit oben die vielen bunten Frühlings-Läufer neben dick bekleideten Spaziergängern. Unter den Läufern gab es mal wieder fröhliche, gut gelaunt grüßende und ein paar mürrische. Ich glaube, die machen was falsch, Laufen muntert doch auf, oder?
Die letzten 5 km zogen sich … ich hatte es mir etwas leichter vorgestellt. Letztendlich haben wir aber 31,08 km geschafft – und dann sind die Glücksgefühle wieder da! Die Schmerzen haben ja jetzt, 6 h danach, schon deutlich nachgelassen 🙂

Und:
„Das Gefühl, wenn man nach einem
Lauf auf dem Sofa sitzt, ist immer
besser als das Gefühl, auf dem Sofa
zu sitzen und sich vorzustellen,
man wäre gelaufen.“
(P. Diddy, Rapper, Musikproduzent, Marathonläufer)