Lauf am Limit
Diese Woche war das Training aufgrund des Marathons noch immer etwas gemütlicher, aber heute waren wir in St. Leon-Rot zum Frühlingslauf über 10 km, man kann ja nicht nur ausruhen. 😉 Ich hatte gelesen, dass man bis zwei Wochen nach einem Marathon gute Wettkampfresultate erreichen könnte und wollte es nun genau wissen. Natürlich hatte ich auch vor, wieder meine Bestzeit zu verbessern, klar, was sonst 🙂 Vor dem Lauf war ich irgendwie mehr aufgeregt als bei den letzten 10er-Läufen. Ziel zu hoch gesteckt?
Der Startschuss kam dann etwas überraschend, hatte die Ankündigung nicht gehört. Und bin gleich volles Tempo los. Geplant war mit Pace 4:30 loszurennen, da ich aber nicht gerne mitten in einer Gruppe laufe, musste ich mich erst mal freikämpfen, war deutlich zu schnell und wusste, das wird sich rächen. Daher versuchte ich dann, in meinen Laufrhythmus zu kommen und mich bei 4:30 einzupegeln.
Die ersten 5 km waren verdammt schwer, aber durchzuhalten. Mit der Zwischenzeit 22:49 min bei km 5 war ich zufrieden. Wir waren auf Asphalt gestartet und liefen dann einen Teil der Strecke im Wald. Die Wege waren vom Regen noch etwas matschig, dafür war es aber angenehm kühl, ideales Laufwetter.
Kurz nach der 6 km-Marke kam der erste Einbruch. Ich lief total am Limit, kurz vor … Ihr wisst schon, wie das dann ist … Wenn meine Beine sagen, wir haben genug, wollen nicht mehr, ignoriere ich das inzwischen erfolgreich. Heute kamen jedoch noch die Proteste vom Magen hinzu sowie Ankündigung von Seitenstechen. Es war ein harter Kampf, den mein Kopf da durchzustehen hatte. Ich sagte mir ständig „mir geht es gut, ich schaffe das, ich schaffe auch noch eine gute Zeit …“ und versuchte, an lustige und schöne Momente zu denken, um mich abzulenken. Die Gefahr dabei ist jedoch auch, dass man langsamer wird. Also wieder auf das Lauftempo konzentrieren … und bei jedem weiteren Kilometer wurde es schwieriger. Trotzdem muss es doch gehen, ich wollte ja auch meine Grenzen kennenlernen. Noch 3 km … „ist ja nicht mehr viel, schaffe ich schon“ … noch 2 km … „gleich ist es geschafft, das geht jetzt auch noch“ … noch 1 km .. „oje, der ist aber schwer“ … und endlich der Einlauf zum Sportplatz in Sicht, um die Ecke und ins Ziel … dachte ich. Aber ich kam um die Ecke und sah, dass das Ziel auf der anderen Bahnseite war, also noch ca. 200 m entfernt. Auch 200 m können unendlich lang sein. Mit letzten Kräften zog ich noch mal an, auf die Uhr hatte ich schon lange nicht mehr geschaut, hatte zu sehr damit zu tun, alle Begleiterscheinungen eines schnellen Laufes zu bekämpfen.
Aber ich schaffte es ins Ziel, bekam gesagt, dass ich die 6. Frau bisher bin … und brauchte erst einmal 3 min um zu Atem zu kommen.
Danach konnte ich mich erst freuen, dass ich durchgehalten und neue Bestzeit erreicht hatte.
Ein Läufer kam dann zu mir und fragte nach meiner Zeit und meinte, er wäre seit km 5 oder 6 hinter mir gewesen, wäre in meinem Windschatten gerannt und hätte es trotz mehrmaliger Versuche nicht geschafft, mich zu überholen. Das war für mich eine tolle Anerkennung 🙂
Ach so, und das Ergebnis vom Lauf:
Ein Gedanke zu „05.05.2013 Erster Testlauf nach dem Marathon“
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Super Lauf!
Muss auch mal an die K…grenze testen, vielleicht werde ich dann endlich schneller 😉