Mit der Trainings-Woche zufrieden
Die Laufwoche war recht kurz. Aufgrund des Wettkampfes durfte ich am Montag eine Laufpause einlegen. 🙂 Die Intervalle 7 x 800 m am Dienstag schaffte ich im vorgegebenen Pacebereich. Da ich dann am Wochenende an einem Lehrgang für Lauftreff-Betreuer teilnahm, musste ich meinen geplanten langen Lauf bereits am Freitag durchführen. Es war das erste mal, dass ich 32 km ganz allein durchhalten musste. Alle 10 km sollte ich das Tempo um 30 Sekunden je km erhöhen. Meine Garmin war nicht ganz zufrieden mit mir. Bei den ersten beiden 10ern signalisierte sie immer wieder „langsamer“, bei dem dritten 10er-Block wiederum „schneller“. Naja, an meinem Tempogefühl muss ich eben noch arbeiten. Ich war dennoch stolz, dass ich die 32 km allein durchgehalten habe. Den ruhigen Dauerlauf am Samstag morgen nutzte ich gleich, um ein bisschen die Gegend am Lehrgangs-Ort zu erkunden. Die zahlreichen Praxisanteile des Lehrgangs zur Kräftigung, Mobilisierung und Dehnung ergänzten dann optimal meine Trainingswoche 🙂
Schön, dass es auch mal gut läuft. 🙂
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08.09.2013 Hochs und Tiefs
Noch 7 Wochen Zeit zur Vorbereitung
… klingt eigentlich viel, aber die Zeit vergeht bei so viel Training wie im Fluge. Auch in dieser Woche habe ich den Trainingsplan gut einhalten können. Ruhiger DL am Montag, Tempoläufe 6 x 800 m am Dienstag mit 10 min ein- und auslaufen, Schwimmkurs am Mittwoch, Tempodauerlauf am Donnerstag (10 km in 5:20), Samstag wieder ruhiger DL. Alles lief wie es soll, das Tempo war sogar besser, als geplant.
Heute kam dann der schwierigste Tag der Woche, der lange Sonntagslauf. Bis km 18,6 lief es locker. Wir waren zu dritt unterwegs und bekamen kurzzeitig sogar noch Begleitung. Ein Läufer, der wieder neu mit Laufen begonnen hatte, fragte uns nach ein paar Tipps. Wir quasselten also und waren gut drauf. Dann meldeten sich aber meine Knie und Waden ziemlich lautstark. Die Beine schafften es heute, über den Kopf zu siegen. Bis km 23,8 versuchte sich aber der Kopf immer wieder durchzusetzen. Dann hing ich nach einer kurzen Gel- und Trinkpause erst einmal total durch. Und gerade jetzt sollte ich die Tempoeinheit anschließen. … „Ich könnte ja aufhören oder ich lasse das Tempo Tempo sein oder …“ Keine Chance, mein Laufpartner zog einfach das Tempo an. Um dranzubleiben, blieb mir nichts anderes übrig, als mitzuziehen. Er war gnadenlos. Sagte auch noch, wie gut er heute drauf wäre 🙁 Aber ich nicht! Ich quälte mich also hinter ihm her. Zweimal musste ich kurz das Tempo rausnehmen, der Kreislauf fing auch noch an zu spinnen. Ich beobachtete die Uhr. Irgendwann müssen doch 4 km um sein. So lange sollte die Tempoeinheit gehen. Und ich schaffte es tatsächlich mit Unterstützung meines Mitläufers durchzuhalten. Und dann endlich wieder langsames Traben.
Diese harte Woche war also um. Trotz Entspannungsversuch in der Badewanne wollte heute jedoch nicht einmal der Erholungseffekt eintreten. Tja, es gibt auch solche Tage. Aber was mich beruhigt: Sonja schrieb mir „Was du im Training leidest, bleibt dir im Wettkampf erspart.“ Also letzten Endes doch alles gut 😉
Diese Woche: 62,08 km, 6:04 h unterwegs, 3.503 kcal verbrannt – also Schokolade verdient 🙂
02.09.2013 Wieder mitten im Marathontraining
Noch 8 Wochen bis zum Frankfurt Marathon
Ich stecke also schon wieder mitten drin im Marathontraining. Vor einem Jahr hätte ich noch nicht einmal gedacht, dass ich ein paar Monate später schon meinen ersten Marathon finishe und danach die nächsten zwei Anmeldungen verschicke, obwohl das vorbereitende Training recht hart ist. Es ist manchmal nicht ganz einfach, diszipliniert den Trainingsplan zu befolgen. Die positiven Nebeneffekte des Laufens motivieren mich jedoch immer wieder neu. Nunmehr seit eineinhalb Jahren bin ich z.B. meine Migräne los, einfach weggelaufen 🙂 Schon allein deshalb lohnt es sich, durchzuhalten. Aber auch das Gefühl, wenn man wie gestern wieder 28 km geschafft hat, den inneren Schweinehund bekämpft hat, die müden Beine und Füße erfolgreich ignoriert hat und danach glücklich in der Badewanne entspannt. Die Freude nach so einer Trainingseinheit ist immer wieder riesig.
Es war also die erste Woche nach dem Laufcamp und ich sollte in meinen Trainingsplan einsteigen … die ersten Tage war ich noch im Zwiespalt – sofort loslegen oder dem Körper noch etwas Erholung gönnen?
Zu Beginn der Woche habe ich mich dann erst einmal zurückgehalten, am Donnerstag waren 2 km Einlaufen/8 km in 5:20/2 km Auslaufen geplant. Letztendlich wurden es 13,4 km, den Tempoteil bin ich etwas zu schnell gelaufen. Samstag früh war nur ein ruhiger Lauf vorgesehen, das passte ganz gut, da es immer unser „Brötchenhollauf“ ist. Für Sonntag sah der Trainingsplan dann den langen Lauf vor, 23 km langsam und 3 km im Renntempo. Zum Glück musste ich nicht alleine laufen, mein Marathon-Trainingspartner und ich motivierten uns auf der Strecke gegenseitig zum Durchhalten. Ich finde es so wesentlich einfacher, als mich alleine durchzukämpfen.
Ab km 18 spürte ich bereits meine Knie, Kniekehlen und Fußballen, sie signalisierten, keine Lust mehr, bitte aufhören. Aber ganz schnell lenkte ich mich mit anderen Gedanken ab, das funktioniert inzwischen ganz gut. Und wie immer bei km 20: Hunger! Mein Magen ist da sehr zuverlässig mit der Kilometeranzeige 😉 Obwohl ich nach 24 km K.o. war, erhöhte ich dann für 3 km das Tempo, so wie es der Plan vorsah. Ich hatte schon etwas meine Zweifel, ob ich das überhaupt noch schaffe. Zu meiner eigenen Überraschung konnte ich recht problemlos das Tempo erhöhen, ohne in Atemnot zu kommen. War das ein Effekt des Höhentrainings? Egal, hauptsache es funktioniert 🙂
Dass es anstrengend war, merkte ich danach auch auf meiner BlackRoll: Au tat das weh, meine Waden beschwerten sich. Trotzdem geht es heute weiter mit 45 min ruhigem DL und anschließenden drei Steigerungen.
Jetzt heißt es noch 8 Wochen diszipliniert trainieren, um meinen Wunsch, 3:45 h in Frankfurt zu laufen, auch zu verwirklichen. Ich bin selbst gespannt.
Laut Garmin:
Distanz: | 28,08 km |
Zeit: | 2:52:07 |
Ø Pace: | 6:07 min/km |
Positiver Höhenunterschied: | 37 m |
Kalorien: | 1.644 cal |
Ø Temperatur: | 19,0 °C |
16.-25.08.2013 Zehn Tage Laufcamp mit Gleichgesinnten
Laufcamp mit straffem Programm und viel Spaß
Im Laufcamp wurde nicht nur gelaufen, wir bekamen auch wertvolle Ratschläge von unseren Trainern Sonja, Moni, Urs und Martin, die uns rund im die Uhr hervorragend betreuten. Außerdem hatten wir die seltene Möglichkeit, verschiedene Laufschuhe von Brooks einem harten Test zu unterziehen. Nach drei Tagen Testlaufen hatte ich mich dabei in die PureCadence 2 verliebt (die Violetten rechts im Bild) und umgehend bestellt 🙂
Seit dem Fitnesslauf haben wir hier natürlich nicht gefaulenzt, sondern weiter LAUFEND die Gegend erkundet. Auch der Wettkampftag war nicht gleich zu Ende, wir versuchten uns mit Yoga-Übungen und später noch mit Aqua-Jogging im Waldschwimmbad, so dass der abschließende Grillabend mehr als willkommen war.
Sonntag war dann der erste Tag mit „Hell und Wach“ – das heißt um 7 Uhr Treffpunkt zum Fitness-Parcours, Lauf mit Mobilisationsübungen. Zwar wurde total verschlafen gestartet, aber nach der Fitnessrunde waren wir dann wach und hungrig. Am Vormittag erkundeten wir wandernd unter Führung die Bergwelt um Lech mit den Gipslöchern. Gelaufen wurde wieder am Nachmittag in verschiedenen Leistungsgruppen.
Am Abend hatte ich bereits den Alltag vergessen und das Gefühl, schon eine Woche hier zu sein.
Laufkilometer am Sonntag: 13,11 / Höhenmeter: 168
Nach wunderschönem Wetter gab es am Montag den ersten Regen beim Lauf nach Bürstegg. Entschädigt wurden wir jedoch bei der Einkehr in der „Bodenalpe“ mit Speck, Schinken, Käse … der Rückweg war dann ebenfalls nass, aber mit Vorfreude auf die Sauna war das gar kein Problem 😉
Damit wir auch mal ein bisschen stillsitzen, gab es am Abend noch einen Vortrag zu den „Geheimnissen“ des Höhentrainings. Es gab außerdem die Möglichkeit zur Trainingseinzelbetreuung, die ich am Montag nutzte und habe nun einen detaillierten Trainingsplan für den Frankfurt Marathon. Nach Rückkehr aus dem Camp steige ich sofort ins Marathontraining ein und werde natürlich berichten, ob ich Sonjas Plan ordentlich einhalte 😉
Laufkilometer am Montag: 24,15 / Höhenmeter: 720
Der Dienstag startete etwas gemütlicher. Alle gemeinsam bestiegen wir den Rüfikopf. Während kurzer Pausen lasen uns Martin und Urs amüsante Geschichten von und über Läufer vor. Die kurzweilige Wanderung wurde umrahmt von herrlichen Blicken über die Wiesen und Berge.
Wanderkilometer: 6,5 auf 2.350 m
Laufkilometer am Dienstag: 8,51 / Höhenmeter: 46
Am Mittwoch kamen schon wesentlich weniger Läufer humpelnd oder stöhnend zum Frühstück. Der Muskelkater lies bei allen langsam nach 😉
Lauf heute: Lech (1.444 m) – Spullersee (1.827 m) – Ravensburger Hütte (1.947 m) – Lech
Bedingungen: Traumwetter + Blumenwiesen, Berge, Bäche, See + nur gutgelaunte Läufer
meine Garmin sagt: 21,22 km und 778 Höhenmeter
Die Strecke war wunderschön, blauer Himmel und Sonneschein machten den Lauf in der tollen Landschaft zu einem einmaligen Erlebnis. Klar war es in den Bergen anstregend, aber wir wurden pausenlos dafür entschädigt 🙂
Laufkilometer am Mittwoch insgesamt: 27,22 / Höhenmeter 778 / höchster Punkt: 2013 m
Und auch am Donnerstag gab es einen wunderschönen Lauf. Nach einer Busfahrt in Richtung Warth ging es zurück über Trails nach Lech. Auf den Wiesen wurde gerade das Heu gewendet, so dass es wunderbar nach frischen Wiesenkräutern duftete.
Die Sonne war weiterhin auf unserer Seite, entsprechend war auch die Stimmung in der Gruppe Spitze.
Am Nachmittag gab es noch einen weniger anstrengenden Lauf am Lech entlang zum Wasserfall und wieder zurück.
Laufkilometer am Donnerstag: 19,63 / Höhenmeter: 436
Am Freitag wurde es wieder anstregender. Zunächst wanderten wir durch das beeindruckende Felsenmeer am Formarinsee vorbei zur Freiburger Hütte. Trotz Regenmeldung schien die Sonne und bescherte uns einen weiteren wunderbaren Tag. Die Strecke war abwechslungsreich, es gab so viel zu sehen, wunderschöne Landschaft, Blumen, Berge …
Nach Kräfte sammeln in der Hütte ging es dann im Laufschritt zurück nach Lech. Der steinige enge Trail erforderte hohe Konzentration. Trotzdem konnten wir die Landschaft genießen; der Fluss plätscherte neben uns her und lockte zu einem Bad, aber das Wasser war eisig kalt.
Aber wie immer nach den Läufen badeten wir unsere Füße und Waden in dem eiskalten Naturkneipbecken des Hotels.
Nachdem es mir am Morgen schon nicht ganz gut ging, war ich nun endgültig kaputt. Es war ein wunderschöner Tag, aber nun merkte ich so langsam die Anstrengungen der ganzen Woche. In der Nacht hatte ich dann das Gefühl, als wollte sich jeder noch so kleine Muskel beschweren.
Wanderung am Freitag: 6,06 km / höchster Punkt: 2.098 m
Laufkilometer: 16,03 / Höhenmeter: 549
Unsere Guten-Morgen-Runde am Samstag sollte ein Lauf in den Sonnenaufgang werden und startete daher bereits um 6 Uhr. Obwohl die meisten schon recht ausgepowert waren, warteten doch recht viele müde Gesichter vor dem Hotel. Die Gruppe, die sich diese Woche noch nicht genug ausgetobt hatte, erklomm im Laufschritt das Kriegerhorn (2.173 m), der andere Teil erlief den Tannenberg. Wir hatten in alle Richtungen eine wunderschöne Aussicht. Nur die Sonne wusste nicht, dass wir auf den Sonnenaufgang hinter dem Berg warteten und versteckte sich recht schnell hinter einer Wolke. Wir ließen uns aber davon nicht beirren und hatten trotzdem unseren Spaß. Das reichliche Frühstück hatten wir uns danach redlich verdient. Für mich war der Lauftag dann zu Ende, die Bergsprints am Nachmittag waren nicht mehr für mich gedacht. Ich begann mit der Regeneration mit Kaiserschmarrn essen und später Topfenstrudel 🙂
Laufkilometer am Samstag: 8,41 / Höhenmeter: 459 / höchster Punkt: 1.857 m
Sonntag: Regenwetter, ein letzter kurzer Guten-Morgen-Lauf. Die Beine wehren sich kräftig gegen den Abschied. Eine kleine Runde am Lech entlang zum Wachwerden muss aber noch einmal sein, abschließend 4,31 km mit 43 hm. Schade, es war eine wunderbare Zeit hier unter Gleichgesinnten.
10 Tage im Laufschritt:
16 x Laufen / 3 x Wandern
Laufkilometer: 139,60
in 17:42 Stunden
positiver Höhenunterschied: 3.602 m
29.06.2013 Neue Marathonplanung
Anmeldung zu meinem zweiten Marathon
Die Schreibpause bedeutet nicht, dass ich lauf-faul geworden bin 😉 nach wie vor bin ich jede Woche 4 x mal bei Wind und Wetter, manchmal sogar bei Sonne, unterwegs. Allerdings pausiere ich im Moment mit den Wettkämpfen, ein bisschen Ruhe vor neuen Herausforderungen muss auch mal sein. Am 3. August geht es dann wieder los, Start in Bellheim beim Sommernachtslauf als Sommernachtsduett mit Lisa aus dem Laufteam. Darauf freue ich mich schon besonders 🙂
Voller Vorfreude erwarte ich auch meinen Urlaub im August = RUNNER’S-WORLD-Höhencamp in Lech und bin gespannt auf neue Erfahrungen und Erlebnisse.
Gestern ist nun die Entscheidung über den nächsten Marathon-Start gefallen, wir schaffen es doch nicht, bis nächstes Jahr zu warten. Jetzt sind wir bereits 5 Läufer aus dem SV 98/07 Seckenheim, die beim Frankfurt Marathon im Oktober starten wollen. Also beginnen direkt nach dem Laufcamp die neuen Marathonvorbereitungen …
Dabei muss ich gerade an den Marathon in Hamburg denken, eine Frau hatte die Aufschrift auf ihrem Shirt: „Who’s idea was that?“
18.04.2013 Liebevolle Verabschiedung
2 1/2 Tage bleiben uns noch
Ich wollte mich vor dem Marathon gar nicht mehr melden, aber wir sind heute so nett von unserer Laufgruppe verabschiedet worden, da kann in Hamburg fast nichts mehr schiefgehen. Toll, wenn so viele für uns die Daumen drücken. 🙂
Mit je einer Flasche „Sportlersekt“ aus der „SV Lauftreff Edition“ wurden wir mit vielen Tipps zum Durchhalten auf den Weg geschickt.
14.04.2013 Die Aufregung steigt
Hamburg-Marathon in 6 Tagen und 12 Stunden
In einer Woche wissen wir, ob unser hartes Training für unser Marathonziel, nach nur 4 Stunden anzukommen, ausreichend war. Von Regen bis Sonnenschein war diese Woche alles dabei. Am Dienstag gab es nur eine kleine gemütliche Runde bei Regen, während am Donnerstag beim Lauftreff die Temperatur bereits auf 15°C gestiegen war. Auf dem Plan standen die letzten Intervalle vor dem Marathon, 3 x 4000 m im Marathontempo, die wir ohne Probleme bewältigten. Von unserem Trainer Hajo erhielten wir noch wertvolle Tipps, damit wir den Marathon auch unbeschadet überstehen.
Um unsere Werte von vor einem Jahr vergleichen zu können und den aktuellen Stand zu ermitteln, hatten wir am Samstag einen Termin zur Laktat-Diagnositik. Wenn man gewohnt ist, immer in der Natur zu laufen, fällt es ziemlich schwer, sich auf das Laufband zu stellen. Ich fand es außerdem recht langweilig, einfach auf der Stelle zu laufen und die ganze Zeit dasselbe zu sehen.
Nachdem meine Werte im letzten Jahr durch Unterbrechungen im Test nicht aussagekräftig genug waren, zeigen die aktuellen Werte – so wie ja auch schon die letzten Wettkampfzeiten – dass der Marathon unter 4h möglich ist. Bei meinem Laufpartner ist der Vergleich einfacher, bei ihm ist die aerobe Leistung durch die Marathonvorbereitung um über 1 km/h besser als in 2012.
Unsere 20 km am Sonntag starteten wir
bei 13°C, die Temperatur stieg während
des Laufes jedoch recht schnell. Da wir
immer bei Kälte trainiert hatten, war es schon
recht ungewohnt. Meine orangene Mütze, die mich den ganzen Winter begleitet hatte, habe ich nun durch orangene Waden ersetzt:
Am Samstag gab es eine Veranstaltung im Laufladen L&S in Friedrichsfeld, bei der auch Kompressionssocken vorgestellt wurden. Ich war etwas skeptisch, da ich mir nicht vorstellen konnte, beim Laufen so enge Socken zu tragen. Die nette Studentin überzeugte uns jedoch, nach dem Vermessen der Waden mal die Strümpfe zu probieren. Es war erstaunlich, dass sie sich am Bein dann gar nicht so eng anfühlten. Daher lief ich am Sonntag mit leuchtenden Waden. 🙂 Nach den ersten Kilometern hätte ich jedoch die Strümpfe am liebesten ausgezogen, es war einfach ungewohnt und zu warm. Irgendwann während des Laufes gewöhnte ich mich jedoch noch daran. Um letztendlich zu entscheiden, ob sich die Kompressionsstrümpfe positiv auf Durchblutung, Stabilisierung und Leistung auswirken, ist nach nur einem Lauf noch nicht möglich.
Nach den 34 km letzte Woche sollten 20 km eigentlich eine Leichtigkeit sein. Wir hatten jedoch das Laufen auf dem Laufband unterschätzt, es steckte uns ziemlich in den Schienbeinen und Waden. 🙁
Eigenartigerweise war heute in der Tierwelt gar nichts los, es war ungewöhnlich ruhig. Nur die Weinbergschnecken trauten sich aufgrund der Frühlingsankunft aus ihren Schneckenhäusern. Dafür standen die Bäume überall auf der Strecke in voller Blütenpracht und dufteten. Der Frühling hatte sehr viele Läufer herausgelockt, die meisten waren noch immer skeptisch gegenüber dem Wetter und nach wie vor dick angezogen.
06.04.2013 Letzter harter Trainingslauf
In zwei Wochen schon beim Hamburg-Marathon
Am Ostermontag wurde vom Lauftreff erst einmal mein Osterlamm vom Halbmarathon geschlachtet. Man kann ja nicht nur trainieren. Kohlenhydrate sind schließlich auch wichtig. 😉 Am Dienstag lief ich bei Sonnenschein (endlich!) 12,8 km um Seckenheim. Intervalle gab es mal keine. Dafür war der Lauftreff heftig. 12,9 Gesamtkilomenter, Lauf-ABC sowie Steigerungsläufe bergauf an der Autobahnbrücke. Danach spürte ich Stellen, die sonst nicht wehtun. 🙁
Zu unserem letzten langen Trainingslauf vor dem Marathon starteten wir am Samstag früh. Obwohl wir schon den 6. April haben, waren immer noch Jacke, Mütze und Handschuhe notwendig. Das Training vom Donnerstag steckte noch etwas in den Beinen, nach dem Loslaufen gab sich das aber schnell. Wir merkten unterwegs das Ergebnis unseres Trainings, das Laufen fiel uns wesentlich leichter als beim letzten langen Lauf. Auf der Strecke war noch nicht viel vom Frühling zu spüren. Die Bäume waren noch immer nicht grün, die Sonne versteckte sich die ganze Zeit hinter den Wolken und Läufer wie Spaziergänger waren dick eingepackt. Ein Eichhörnchen beobachtete unseren Lauf interessiert und zwei Bussarde waren unterwegs, wollten sich jedoch leider nicht fotografieren lassen.
Nach dem zwanzigsten Kilomenter merkte ich langsam meine Beine, also wesentlich später, als beim letzten mal. Ich testete wieder, Gel zu schlucken. Es ist schwer zu sagen, ob es nun mit diesen Energieschüben besser läuft oder nicht. Auf alle Fälle beruhigte es meinen Magen und der Heißhunger blieb aus.
Ab Kilometer 23 erhöhten wir ohne große Probleme das Tempo. Allerdings wurden nach 26 km die Beine zusehens schwerer, besonders an kleinen Steigungen. Auch war es recht schwierig, nach den Trink- und Gelpausen wieder in Trab zu kommen. Ich habe aber festgestellt, dass es meine Beine motiviert schneller zu laufen, wenn ich ein Ziel vor Augen habe, das heißt also für den Marathon, Etappenziele setzen. Unser letzter langer Vorbereitungslauf endete nach 34 Kilomentern, die uns im Vergleich weniger anstrengend vorkamen und irgendwie schneller vergingen. Jetzt gehen wir in die wohlverdienten zwei ruhigeren Wochen vor dem Marathon. Schuhe, Kleidung, Gel, Trinkgürtel – alles haben wir im Laufe der Trainingszeit getestet, es kann also nicht mehr viel schiefgehen.
31.03.2013 Generalprobe für den Marathon
Bereits in 3 Wochen ist es soweit
Es gibt auch Wochen, wo man sich gut fühlt, so wie diese.
Die Trainingswoche begann am Dienstag mit langen schnellen Intervallen von 3 x 3000, laut Plan im anvisierten Halbmarathontempo. Ich versuchte es jedoch schneller, Durchschnitts-Pace 4:40, und hielt gut durch. Beim Lauftreff am Donnerstag gab es eine zügige Laufeinheit mit kurzen Steigerungsläufen.
Die „wichtigste“ Vorbereitung auf den Halbmarathon am Samstag fand Freitag abend statt: Lauftreff ohne Laufen, dafür mit riesiger Pizza. 🙂 Außerdem bekam ich zu vorgerückter Stunde die tollsten Ratschläge, wie man einen Marathon durchhält.
Start beim 40. Osterlauf in Rheinzabern war für die Halbmarathonis 14:10 Uhr. Die 10-km-Läufer waren bereits auf der Strecke. Wieder einmal war ich viel zu aufgeregt, mit 1:45 Zielzeit hatte ich mir viel vorgenommen und wollte das unbedingt schaffen. Beim MLP-Marathon in Mannheim im letzten Jahr lief ich 1:58 Uhr, das wäre also ein mächtiger Zeitsprung.
Wie von Rheinzabern bereits gewohnt, war es kalt und auch windig. Also doch lieber Start mit Handschuhen und Mütze. Die ersten 5 km waren flott, ich war mir bereits sicher, die Zeit zu schaffen. Während der windigen Abschnitte versuchte ich einen Windschatten zu finden, aber der rannte mir jedes mal einfach davon. 🙁 Unglaublich, dass ich statt dessen als Windschatten benutzt wurde – 1,5 km lang, dann konnte ich entkommen. Bei Kilometer 13 hatte ich 3,5 km lang Seitenstechen, die trotz Konzentration auf’s Atmen nicht weggehen wollten. Dennoch hielt ich mein Tempo, schließlich wollte ich mein Ziel erreichen.
Um für den Marathon zu proben, legte ich zwei Trinkpausen ein, das klappte aber nur im Gehen. Gel konnte ich nicht testen wie geplant, es war einfach nicht möglich, zu schlucken.
Außer Seitenstechen und 2 x kurzer Übelkeit verlief das Rennen ohne Proteste von den Beinen oder Füßen und ohne erfrorene Hände.
Kurz vor dem Ziel feuerte mich ein Bekannter noch mal zu einem Endspurt an, so dass ich gerade noch unter 1:42 ins Ziel lief. Ich konnte es kaum fassen, die Zielzeit sogar unterboten zu haben und strahlte nur noch für den Rest des Tages.
Meine Trainer haben mich also gut vorbereitet 🙂
22.03.2013 Stimmung und Form wiederhergestellt
Es bleiben noch 4 Wochen voller Marathon-Vorfreude
Die Laufwoche begann am Dienstag wieder mit Intervallen. Die 3 x 600-800-600 liefen wir dieses mal in Edingen auf einer tollen Tartanbahn, da unser Platz gesperrt war. Wie immer erschreckten die Intervalle und die Zeitvorgaben anfangs, aber dieses mal sprintete ich nicht wieder zu schnell los, so dass ich auch am Ende meine Zeiten halten konnte.
Am Donnerstag zum Lauftreff versuchten wir uns nach dem Winter das erste mal wieder mit Lauf-ABC, sehr zur Belustigung einer Frauen-Hunde-Gruppe. Die nachfolgenden Tempoeinheiten ging ich etwas langsamer an, da am nächsten Morgen ein langer Lauf anstand.
Freitag früh musste ich (recht)zeitig aufstehen, um vor dem Lauf noch ausführlich frühstücken zu können, ich wollte ja den Zorn meines Magens unterwegs nicht wieder zu spüren bekommen. Gegen Acht starteten wir mit Vogelkonzert unsere Runde um den Käfertaler Wald. Die Vögel waren total aufgeregt, da endlich mal die Sonne schien und ein wunderschöner Frühlingstag bevorstand. Wir fühlten uns gut und starteten mit unseren 32 km. Bei Kilometer 14 nahm ich dieses mal Energy Gel, um die Wirkung vor dem Marathon noch mal zu testen.
Die Sonnenstrahlen hatten außerdem noch zahlreiche weitere gutgelaunte Jogger herausgelockt.
Etwas Protest gegen den langen Lauf kam dann von meinen Beinen zwischen 15 und 17 km und nochmal nach 22 km. Sie wurden einfach schwer und dachten wohl, ich wäre zu bremsen. In solchen Momenten ist es toll, wenn man mit Laufpartner unterwegs ist, dann kann man sich gegenseitig aufmuntern.
Unterwegs durch Lampertheim konnten wir sehen, dass die Spargelbauern schon fleißig waren und die Spargelsaison bereits gut vorbereitet hatten.
Nach ⅔ der Strecke motivierten wir uns damit, dass ja nur noch ein lockererer 10 km-Lauf bevorstand und wir begannen schon vom Essen zu träumen. Da kann man noch so gut gefrühstückt haben, irgendwann kommen Hunger und Appetit. Mit nur einem Gel kommt man dann doch nicht weit.
Das letzte Drittel war trotz Motivationssprüchen anstrengend; bei 5 Restkilometern sagten wir uns, dass wir es ja schon fast geschafft haben.
Hurra! Nach 32,12 km und 3:41 h waren wir dann am Ziel und stürzten uns auf Banane, Riegel und Wasser. Die mitgeführten Wasservorräte hatten wir unterwegs komplett aufgebraucht.
Zu Hause gab es dann noch einen großen Teller Nudeln und ein heißes Entspannungsbad, für das meine Muskeln dankbar waren. Ok, ich geb zu, dass ich mir danach beim Bäcker auch noch ein Stück Torte holte, da der Appetit einfach zu groß war.