Archiv des Autors: katrin

08.09.2013 Hochs und Tiefs

Noch 7 Wochen Zeit zur Vorbereitung
… klingt eigentlich viel, aber die Zeit vergeht bei so viel Training wie im Fluge. Auch in dieser Woche habe ich den Trainingsplan gut einhalten können. Ruhiger DL am Montag, Tempoläufe 6 x 800 m am Dienstag mit 10 min ein- und auslaufen, Schwimmkurs am Mittwoch, Tempodauerlauf am Donnerstag (10 km in 5:20), Samstag wieder ruhiger DL. Alles lief wie es soll, das Tempo war sogar besser, als geplant.
Heute kam dann der schwierigste Tag der Woche, der lange Sonntagslauf. Bis km 18,6 lief es locker. Wir waren zu dritt unterwegs und bekamen kurzzeitig sogar noch Begleitung. Ein Läufer, der wieder neu mit Laufen begonnen hatte, fragte uns nach ein paar Tipps. Wir quasselten also und waren gut drauf. Dann meldeten sich aber meine Knie und Waden ziemlich lautstark. Die Beine schafften es heute, über den Kopf zu siegen. Bis km 23,8 versuchte sich aber der Kopf immer wieder durchzusetzen. Dann hing ich nach einer kurzen Gel- und Trinkpause erst einmal total durch. Und gerade jetzt sollte ich die Tempoeinheit anschließen. … „Ich könnte ja aufhören oder ich lasse das Tempo Tempo sein oder …“ Keine Chance, mein Laufpartner zog einfach das Tempo an. Um dranzubleiben, blieb mir nichts anderes übrig, als mitzuziehen. Er war gnadenlos. Sagte auch noch, wie gut er heute drauf wäre 🙁 Aber ich nicht! Ich quälte mich also hinter ihm her. Zweimal musste ich kurz das Tempo rausnehmen, der Kreislauf fing auch noch an zu spinnen. Ich beobachtete die Uhr. Irgendwann müssen doch 4 km um sein. So lange sollte die Tempoeinheit gehen. Und ich schaffte es tatsächlich mit Unterstützung meines Mitläufers durchzuhalten. Und dann endlich wieder langsames Traben.
Diese harte Woche war also um. Trotz Entspannungsversuch in der Badewanne wollte heute jedoch nicht einmal der Erholungseffekt eintreten. Tja, es gibt auch solche Tage. Aber was mich beruhigt: Sonja schrieb mir „Was du im Training leidest, bleibt dir im Wettkampf erspart.“ Also letzten Endes doch alles gut 😉

Diese Woche: 62,08 km, 6:04 h unterwegs, 3.503 kcal verbrannt – also Schokolade verdient 🙂

Bei km 6,5. Noch sind wir fit :)

Bei km 6,5. Noch sind wir fit 🙂

 

02.09.2013 Wieder mitten im Marathontraining

Noch 8 Wochen bis zum Frankfurt Marathon

Ich stecke also schon wieder mitten drin im Marathontraining. Vor einem Jahr hätte ich noch nicht einmal gedacht, dass ich ein paar Monate später schon meinen ersten Marathon finishe und danach die nächsten zwei Anmeldungen verschicke, obwohl das vorbereitende Training recht hart ist. Es ist manchmal nicht ganz einfach, diszipliniert den Trainingsplan zu befolgen. Die positiven Nebeneffekte des Laufens motivieren mich jedoch immer wieder neu. Nunmehr seit eineinhalb Jahren bin ich z.B. meine Migräne los, einfach weggelaufen 🙂 Schon allein deshalb lohnt es sich, durchzuhalten. Aber auch das Gefühl, wenn man wie gestern wieder 28 km geschafft hat, den inneren Schweinehund bekämpft hat, die müden Beine und Füße erfolgreich ignoriert hat und danach glücklich in der Badewanne entspannt. Die Freude nach so einer Trainingseinheit ist immer wieder riesig.

Es war also die erste Woche nach dem Laufcamp und ich sollte in meinen Trainingsplan einsteigen … die ersten Tage war ich noch im Zwiespalt – sofort loslegen oder dem Körper noch etwas Erholung gönnen?
Zu Beginn der Woche habe ich mich dann erst einmal zurückgehalten, am Donnerstag waren  2 km Einlaufen/8 km in 5:20/2 km Auslaufen geplant. Letztendlich wurden es 13,4 km, den Tempoteil bin ich etwas zu schnell gelaufen. Samstag früh war nur ein ruhiger Lauf vorgesehen, das passte ganz gut, da es immer unser „Brötchenhollauf“ ist. Für Sonntag sah der Trainingsplan dann den langen Lauf vor, 23 km langsam und 3 km im Renntempo. Zum Glück musste ich nicht alleine laufen, mein Marathon-Trainingspartner und ich motivierten uns auf der Strecke gegenseitig zum Durchhalten. Ich finde es so wesentlich einfacher, als mich alleine durchzukämpfen.
Ab km 18 spürte ich bereits meine Knie, Kniekehlen und Fußballen, sie signalisierten, keine Lust mehr, bitte aufhören. Aber ganz schnell lenkte ich mich mit anderen Gedanken ab, das funktioniert inzwischen ganz gut. Und wie immer bei km 20: Hunger! Mein Magen ist da sehr zuverlässig mit der Kilometeranzeige 😉 Obwohl ich nach 24 km K.o. war, erhöhte ich dann für 3 km das Tempo, so wie es der Plan vorsah. Ich hatte schon etwas meine Zweifel, ob ich das überhaupt noch schaffe. Zu meiner eigenen Überraschung konnte ich recht problemlos das Tempo erhöhen, ohne in Atemnot zu kommen. War das ein Effekt des Höhentrainings? Egal, hauptsache es funktioniert 🙂
Dass es anstrengend war, merkte ich danach auch auf meiner BlackRoll: Au tat das weh, meine Waden beschwerten sich. Trotzdem geht es heute weiter mit 45 min ruhigem DL und anschließenden drei Steigerungen.
Jetzt heißt es noch 8 Wochen diszipliniert trainieren, um meinen Wunsch, 3:45 h in Frankfurt zu laufen, auch zu verwirklichen. Ich bin selbst gespannt.

Laut Garmin:

Distanz: 28,08 km
Zeit: 2:52:07
Ø Pace: 6:07 min/km
Positiver Höhenunterschied: 37 m
Kalorien: 1.644 cal
Ø Temperatur: 19,0 °C

16.-25.08.2013 Zehn Tage Laufcamp mit Gleichgesinnten

Laufcamp mit straffem Programm und viel Spaß

Im Laufcamp wurde nicht nur gelaufen, wir bekamen auch wertvolle Ratschläge von unseren Trainern Sonja, Moni, Urs und Martin, die uns rund im die Uhr hervorragend betreuten. Außerdem hatten wir die seltene Möglichkeit, verschiedene Laufschuhe von Brooks einem harten Test zu unterziehen. Nach drei Tagen Testlaufen hatte ich mich dabei in die PureCadence 2 verliebt (die Violetten rechts im Bild) und umgehend bestellt 🙂

schuhe

Seit dem Fitnesslauf haben wir hier natürlich nicht gefaulenzt, sondern weiter LAUFEND die Gegend erkundet. Auch der Wettkampftag war nicht gleich zu Ende, wir versuchten uns mit Yoga-Übungen und später noch mit Aqua-Jogging im Waldschwimmbad, so dass der abschließende Grillabend mehr als willkommen war.

Sonntag war dann der erste Tag mit „Hell und Wach“ – das heißt um 7 Uhr Treffpunkt zum Fitness-Parcours, Lauf mit Mobilisationsübungen. Zwar wurde total verschlafen gestartet, aber nach der Fitnessrunde waren wir dann wach und hungrig. Am Vormittag erkundeten wir wandernd unter Führung die Bergwelt um Lech mit den Gipslöchern. Gelaufen wurde wieder am Nachmittag in verschiedenen Leistungsgruppen.
Am Abend hatte ich bereits den Alltag vergessen und das Gefühl, schon eine Woche hier zu sein.

Laufkilometer am Sonntag: 13,11  / Höhenmeter: 168

gipslöcher

Nach wunderschönem Wetter gab es am Montag den ersten Regen beim Lauf nach Bürstegg.  Entschädigt wurden wir jedoch bei der Einkehr in der „Bodenalpe“ mit Speck, Schinken, Käse … der Rückweg war dann ebenfalls nass, aber mit Vorfreude auf die Sauna war das gar kein Problem 😉
Damit wir auch mal ein bisschen stillsitzen, gab es am Abend noch einen Vortrag zu den „Geheimnissen“ des Höhentrainings. Es gab außerdem die Möglichkeit zur Trainingseinzelbetreuung, die ich am Montag nutzte und habe nun einen detaillierten Trainingsplan für den Frankfurt Marathon. Nach Rückkehr aus dem Camp steige ich sofort ins Marathontraining ein und werde natürlich berichten, ob ich Sonjas Plan ordentlich einhalte 😉
Laufkilometer am Montag: 24,15 / Höhenmeter: 720

Der Dienstag startete etwas gemütlicher. Alle gemeinsam bestiegen wir den Rüfikopf. Während kurzer Pausen lasen uns Martin und Urs amüsante Geschichten von und über Läufer vor. Die kurzweilige Wanderung wurde umrahmt von herrlichen Blicken über die Wiesen und Berge.
Wanderkilometer: 6,5 auf 2.350 m
Laufkilometer am Dienstag: 8,51 / Höhenmeter: 46

rüfikopfwanderung2
rüfikopfwanderung3
rüfikopfwanderung4

Am Mittwoch kamen schon wesentlich weniger Läufer humpelnd oder stöhnend zum Frühstück. Der Muskelkater lies bei allen langsam nach 😉
Lauf heute: Lech (1.444 m) – Spullersee (1.827 m) – Ravensburger Hütte (1.947 m) – Lech
Bedingungen: Traumwetter + Blumenwiesen, Berge, Bäche, See + nur gutgelaunte Läufer
meine Garmin sagt: 21,22 km und 778 Höhenmeter
Die Strecke war wunderschön, blauer Himmel und Sonneschein machten den Lauf in der tollen Landschaft zu einem einmaligen Erlebnis. Klar war es in den Bergen anstregend, aber wir wurden pausenlos dafür entschädigt 🙂
Laufkilometer am Mittwoch insgesamt: 27,22 / Höhenmeter 778 / höchster Punkt: 2013 m

Unterwegs in den Bergen

Unterwegs in den Bergen

Spullersee in 1.827 m

Spullersee in 1.827 m

Und auch am Donnerstag gab es einen wunderschönen Lauf. Nach einer Busfahrt in Richtung Warth ging es zurück über Trails nach Lech. Auf den Wiesen wurde gerade das Heu gewendet, so dass es wunderbar nach frischen Wiesenkräutern duftete.

Heu_Warth

Die Sonne war weiterhin auf unserer Seite, entsprechend war auch die Stimmung in der Gruppe Spitze.
Am Nachmittag gab es noch einen weniger anstrengenden Lauf am Lech entlang zum Wasserfall und wieder zurück.
Laufkilometer am Donnerstag: 19,63 / Höhenmeter: 436

Am Freitag wurde es wieder anstregender. Zunächst wanderten wir durch das beeindruckende Felsenmeer am Formarinsee vorbei zur Freiburger Hütte. Trotz Regenmeldung schien die Sonne und bescherte uns einen weiteren wunderbaren Tag. Die Strecke war abwechslungsreich, es gab so viel zu sehen, wunderschöne Landschaft, Blumen, Berge …

Wanderung durch das Felsenmeer

Wanderung durch das Felsenmeer

Blick zum Formarinsee

Blick zum Formarinsee

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Nach Kräfte sammeln in der Hütte ging es dann im Laufschritt zurück nach Lech. Der steinige enge Trail erforderte hohe Konzentration. Trotzdem konnten wir die Landschaft genießen; der Fluss plätscherte neben uns her und lockte zu einem Bad, aber das Wasser war eisig kalt.
Aber wie immer nach den Läufen badeten wir unsere Füße und Waden in dem eiskalten Naturkneipbecken des Hotels.
Nachdem es mir am Morgen schon nicht ganz gut ging, war ich nun endgültig kaputt. Es war ein wunderschöner Tag, aber nun merkte ich so langsam die Anstrengungen der ganzen Woche. In der Nacht hatte ich dann das Gefühl, als wollte sich jeder noch so kleine Muskel beschweren.
Wanderung am Freitag: 6,06 km  / höchster Punkt: 2.098 m
Laufkilometer: 16,03 / Höhenmeter: 549

Unsere Guten-Morgen-Runde am Samstag sollte ein Lauf in den Sonnenaufgang werden und startete daher bereits um 6 Uhr. Obwohl die meisten schon recht ausgepowert waren, warteten doch recht viele müde Gesichter vor dem Hotel. Die Gruppe, die sich diese Woche noch nicht genug ausgetobt hatte, erklomm im Laufschritt das Kriegerhorn (2.173 m), der andere Teil erlief den Tannenberg. Wir hatten in alle Richtungen eine wunderschöne Aussicht. Nur die Sonne wusste nicht, dass wir auf den Sonnenaufgang hinter dem Berg warteten und versteckte sich recht schnell hinter einer Wolke. Wir ließen uns aber davon nicht beirren und hatten trotzdem unseren Spaß. Das reichliche Frühstück hatten wir uns danach redlich verdient. Für mich war der Lauftag dann zu Ende, die Bergsprints am Nachmittag waren nicht mehr für mich gedacht. Ich begann mit der Regeneration mit Kaiserschmarrn essen und später Topfenstrudel 🙂
Laufkilometer am Samstag: 8,41 / Höhenmeter: 459 / höchster Punkt: 1.857 m

 

... dort muss die Sonne kommen ...

… dort muss die Sonne kommen …

Morgengymnastik ...

Morgengymnastik …

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Sonntag: Regenwetter, ein letzter kurzer Guten-Morgen-Lauf. Die Beine wehren sich kräftig gegen den Abschied. Eine kleine Runde am Lech entlang zum Wachwerden muss aber noch einmal sein, abschließend 4,31 km mit 43 hm. Schade, es war eine wunderbare Zeit hier unter Gleichgesinnten.

10 Tage im Laufschritt:
16 x Laufen / 3 x Wandern
Laufkilometer: 139,60
in 17:42 Stunden
positiver Höhenunterschied: 3.602 m

 

17.08.2013 Laufcamp und Berglauf in Lech am Arlberg

Perfektes Lauferlebnis

Hey, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Bin total begeistert 🙂
Gestern bin ich bei super Wetter in Lech im Laufcamp von Runner’s World angekommen. Kontakte waren schnell geknüpft, als Läufer hat man sich ja gleich erkannt 😉 Am Nachmittag ging es sofort mit einem kurzen Lauf – natürlich mit Steigung – zum Tempo finden los, gefolgt von Lauf-ABC sowie Kraftraining und Stretching für Läufer. Für den ersten Tag war das erst einmal genug und wir genossen danach das reichliche Abendessen.

Der heutige Tag begann mit der Abholung der Startunterlagen für den 11. Lecher Höhenhalbmarathon oder Raiffeisen Fitnesslauf. Da uns noch einige Tage mit knackigen Laufeinheiten bevorstehen, hatte ich mich für den Fitnesslauf entschieden.

Schwierigkeit: mittel / Strecke: 13,5 km
Aufstieg: 697 m / Abstieg: 696 m
Niedrigster Punkt: 1417 m / Höchster Punkt: 1808 m

Ich war mal wieder unheimlich aufgeregt, da es erst mein zweiter Berglauf war. Das Wetter war perfekt, nicht wie angekündigt mit viel Sonne, sondern bewölkt und etwas kühl. Nach dem Start war die Aufregung verschwunden, ich war auf dem Weg, wollte den Lauf und die Aussicht genießen, also tat ich das dann auch. Zwar ging es anfangs sofort bergauf, aber es gab immer wieder gerade Abschnitte oder sogar bergab. So konnte man sich kurz wieder erholen. Auf der Strecke gab es öfters ein kurzes Hallo mit den Läufern aus dem Laufcamp; angefeuert wurden wir unterwegs auch noch von den übrigen Teilnehmern des Camps. Nach 4 km wurde dann die Steigung heftiger, Laufen war dann nicht mehr möglich. Trotzdem spürte ich die Anstrengung nicht zu sehr, da ich von der ständig wechselnden Kulisse begeistert war und pausenlos Fotos schoss. Den ganzen Lauf hindurch lächelte ich, weil ich es einfach so toll fand, abwechslungsreiche Strecke, Wahnsinnsaussicht und unheimlich freundliche Wanderer und Anwohner, die begeistert klatschten und uns mit Go! Go! Go! anfeuerten. Nur die Kühe am Weg waren gelangweilt.
Die letzten Kilometer ging es fast nur noch bergab. Das kostete etwas mehr Konzentration und war teilweise gar nicht so einfach. Das Läuferfeld hatte sich inzwischen weit auseinandergezogen, so dass ich etwas Panik bekam, ob ich auf dem richtigen Weg bin, da keiner mehr zu sehen war. Aber die Strecke war gut ausgewiesen und Helfer wie Anwohner winkten immer auf den richtigen Weg. Nach 1:40:17 lief ich strahlend durch das Ziel (8. Platz), ich war unheimlich froh, mich für diesen herrlichen Lauf entschieden zu haben 🙂

http://www.lech-zuers.at/raiffeisen-fitnesslauf

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03.08.2013 Im Duett 25 km beim Bellheimer Sommernachtslauf

Sommernachtsduett bei trockenen 28°C
Voller Vorfreude fuhren Lisa und ich nach Bellheim (Pfalz), um beim 30. Sommernachtslauf zu starten. Die Gesamtdistanz umfasste 25 km, die im Einzel oder als Duett gelaufen werden konnte.
Die Helfer und Zuschauer in Bellheim waren gut drauf und die Läufer sahen alle recht ambitioniert aus. Wir waren ziemlich aufgeregt, umso mehr, da es schwierig war, alle notwendigen Informationen zusammenzutragen. Die Wechselzone für das Duett musste rechtzeitig angefahren werden, da die Straße nach dem Laufstart komplett gesperrt wurde. Unbekannte Läufe sind eben immer eine besondere Herausforderung.

 

Start beim 30. Bellheimer SommernachtslaufFoto: Constanze & Walter Wagner vom LaufReport

Start beim 30. Bellheimer Sommernachtslauf
Foto: Constanze & Walter Wagner vom LaufReport

Mehr Informationen zum Bellheimer Lauf vom LaufReport unter http://laufreport.de/archiv/0813/bellheim/bellheim.htm

Den ersten Teil unseres Duetts übernahm ich. Es war ein zügiger Start, das Tempo wurde von Anfang an hochgehalten. Die ersten 6 km führten in 3 größer werdenden Runden durch die Straßen von Bellheim, wo sich die Anwohner auf den Lauf mit Badewannen voller Wasser und Duschen für die Läufer vorbereitet hatten 🙂 Aufgrund der Hitze waren alle Laufteilnehmer für jeden Wasserspritzer dankbar.
Obwohl mein Teil des Duetts nur 10 km umfasste, konnte ich kaum den ersten Getränkestand erwarten. Mit ca. 4:35 Durchschnittspace bei 28°C auf den ersten 5 km brauchte ich unbedingt Flüssigkeitsnachschub und verlor etwas Zeit, da ich so außer Atem war, dass ich nicht gleich trinken konnte.

 

Foto: Constanze & Walter Wagner vom LaufReport

Foto: Constanze & Walter Wagner vom LaufReport

Nach dem 6. Kilomenter ging es dann aus dem Ort heraus in Richtung Westheim. Endlich wurde es etwas kühler mit einer erfrischenden Brise 🙂 Bei Kilometer 7 musste ich arg mit mir ringen, nicht ins Gehen zu verfallen. Ich war bereits K.o. Es war einfach anstrengender bei der Hitze, zweimal musste ich das Tempo rausnehmen, um nicht die „Grenze“ zu überschreiten. Erst nach einer Weile registrierte ich, dass es auch daran lag, dass die Straße langsam anstieg, also zusätzliche Anstrengung.
Ich freute mich auf die Wechselzone, die bei 10 km sein sollte, gab noch mal Gas – der zweite Getränkestand kam, aber keine Partner zum Wechseln, erst einmal war ich schon etwas irritiert. Also doch noch ein Stück … nach einer Kurve und 410 m weiter war zum Glück Lisa in Sicht und nach einem Endspurt klatschten wir ab und Lisa übernahm den längeren Part von 15 km über Westheim – Lustadt – Zeiskam – zurück nach Bellheim.

Wechselzone für die Duetts ...

Wechselzone für die Duetts …

... nach 10,4 km

… nach 10,4 km

 

 

 

 

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Nachdem der Besenwagen den Wechselbereich passiert hatte, konnten wir zurück nach Bellheim fahren, um dort auf die Zieleinläufe zu warten.
Zwischenzeitlich wurden auf dem letzten Teil der Strecke Fackeln angezündet, die Anwohner saßen gemütlich bei Wein und Bier am Straßenrand, so dass es für die Läufer am Ende noch einmal ein tolles Ambiente gab. Bereits nach 1:32 h sprinteten die ersten Männer ins Ziel, für 25 km bei der Hitze eine super Leistung.
Lisa konnten wir im Ziel nach 1:54 h bejubeln … wie erhofft, hatten wir die Strecke unter 2 h gemeistert. Bis zur Siegerehrung um 23:00 Uhr, die zum Glück im Freien stattfand, warteten wir gespannt auf die Ergebnisse, waren wir nun auf dem Treppchen? Inzwischen stärkten wir uns mit Bratwurst, Käsebrötchen und Kuchen.
Und dann war es endlich soweit – wir durften glücklich ganz nach oben auf das Siegerpodest und wurden noch mit Preisen belohnt 🙂

ziel

07.07.2013 Härtester Berglauf in Deutschland

07.07.2013 Sieben Verrückte auf einen Streich
(Fortsetzung zu „Allgäu-Ausflug mit Folgen“)

Vorab die Laufstrecke und das Profil zum Nebelhorn-Berglauf:

Nebelhorn-Strecke
Quelle: http://www.nebelhornberglauf.de/
Nebelhorn_Profil

Mehr Informationen zum Nebelhorn-Berglauf vom TSV Oberstdorf unter http://www.nebelhornberglauf.de/

Am Sonntagmorgen ging der erste Blick Richtung Nebelhorn: freie Sicht und die Gipfelstation spiegelte sich in der Sonne. Wir nahmen das als gutes Zeichen für unser verrücktes Vorhaben. Ziel für uns alle war, einfach gut den Gipfel zu erreichen, abgesehen von den zwei 16jährigen, die etwas ambitioniertere Ziele hatten. Vor dem Start gab es von erfahrenen Mitläufern noch viele gute Ratschläge. Wir trafen aber auch einige, die sich ebenfalls zum ersten Mal auf diesen Berglauf wagten.

Kurz vor dem Start

Kurz vor dem Start

Während der ersten 2 km hatte ich noch die Illusion, es würde doch nicht soo schlimm werden, es war noch recht flach und wir konnten das Stück zum Einlaufen nutzen. Die Illusion verflog aber schlagartig, als die erste Steigung kam. Ringsherum begannen die ersten Läufer zu gehen. Ich begann dann ebenfalls zu gehen und testete ein bisschen zwischen Laufen und Gehen. Die wenigen flacheren Anstiege legte ich dann laufend zurück, die starken Steigungen im Gehen.
Die Emotionen wechselten ständig: auf den härteren Strecken ganz auf mich konzentriert, auf den etwas „leichteren“ Strecken gab es auch mal ein Schwätzchen mit den Läufern/Gehern um mich herum. Es gab gegenseitige Ermutigungen, Scherze, kurzer Austausch über andere Läufe … man sollte es nicht glauben, dass das bei so einem Lauf noch möglich ist.
Für Abwechslung sorgte auch die Wahnsinnsaussicht. Bald waren die ersten Schneefelder zu sehen, Aussicht auf die umliegenden Berge und ganz vorsichtig wagte ich ab und zu einen Blick nach oben auf den noch bevorstehenden Anstieg.
Erstmalig bei einem Lauf sehnte ich auch jede Getränkestation herbei und leerte jedesmal gleich 2 Becher. Bei der zweiten Getränkepause musste ich eine Weile innehalten und den tollen Blick genießen. Es gibt ja nicht gleich wieder so perfektes Wetter in dieser Höhe.
Mit neuer Motivation ging es dann auf zum nächsten – immer steiler werdenden – Abschnitt. Verschnaufpausen brauchte ich in immer kürzeren Abständen, genoss dann den herrlichen Blick auf die schneebedeckten Berge, schwatze kurz mit einem der Läufer und weiter ging es bergauf. Erstaunlicherweise meldeten sich weder Seitenstechen noch irgendwelche Schmerzen in meinem Oberschenkel. Es war nur einfach verdammt anstrengend, aber unser Ziel war Ankommen, also sprach nichts gegen kurze Pausen.

Fotos vom TSV Oberstdorf:

Unser Trainer

Unser Trainer erstürmte den Gipfel in 1:43:00

Harald auf dem Weg zum Gipfel

Harald auf dem Weg zum Gipfel

Hartmut mit Panoramablick

Hartmut mit Panoramablick

Gerhard hat noch Zeit für eine Pose

Gerhard hat noch Zeit für eine Pose

Jedesmal wenn ich dachte, das war jetzt aber bestimmt das steilste Stück der Strecke, kam es noch schlimmer. Dann gab es aber neue Motivation. Der Teil unserer Truppe, der nicht mitlief, feuerte uns unterwegs lautstark an. Wir waren bereits von weitem in unseren leuchtenden Vereinsshirts gut zu erkennen, so schallten die Anfeuerungsrufe zu uns herunter und gaben neue Kraft. Unser Fanclub hatte dann zu tun, schnell bis zum Gipfel zu fahren, um uns auch dort auf den letzten schwierigen Metern aufzumuntern.
Jeder Kilometer aufwärts kostete immer mehr Kraft und Zeit. Die letzte spannende Herausforderung war ein Schneefeld, über das wir laufen mussten. Ich war kurz versucht, die Schuhe auszuziehen, da es einfach zu rutschig war. Dann kam aber schon der letzte steile und matschige Anstieg. An Laufen war gar nicht mehr zu denken. Wieder neue Anfeuerungsrufe, „… da ist wieder jemand aus Mannheim, komm, du hast es gleich geschafft!“ Aber das Ziel war ja schon in Sicht 🙂 das ich dann freudestrahlend noch unter 2 h erreichte. Nach dem Zieleinlauf gab es gleich einen Umhang, um uns vor der Kälte zu schützen, tolle Idee, hat tatsächlich geholfen. Alle 7 haben wir den Berglauf gemeistert, Daniel (16) belegte sogar den 2. Platz in seiner Altersgruppe. Toll fand ich, dass die anderen unserer „Reisegruppe“ auf andere Aktivitäten verzichtet haben, um uns jubelnd beim Erreichen des Gipfels zu unterstützen.

Es war ein wirklich anstrengender Lauf, aber auch ein wunderschöner, wie die Fotos zeigen.

Yannick im Ziel

Yannick im Ziel mit super Zeit: 1:42:41

Katrin im Ziel nach 1:58:33

Katrin im Ziel nach 1:58:33

2. Platz für Daniel in seiner Altersklasse

2. Platz für Daniel in JUG M mit schnellen 1:22:47

Die Gipfelstürmer

Die Gipfelstürmer

Auf dem Gipfel vom Nebelhorn

Alle zusammen auf dem Gipfel vom Nebelhorn

Aussicht von ganz oben

Aussicht von ganz oben

05.-07.07.2013 Allgäu-Ausflug mit Folgen

Ein „gemütliches“ Wochenende mit dem Lauftreff im Allgäu
Seit Beginn der Planungen für unser Wochenende im Allgäu waren wir schon alle sehr aufgeregt und gespannt. Freitag ging es endlich los Richtung Oberstdorf. Für mich war es der erste Ausflug in diese Gegend. Unser Wetterplaner hatte gute Vorarbeit geleistet, unsere Organisatoren eine tolle Hütte für uns gefunden und der Trainer hatte bereits verschiedene Laufstrecken im Kopf.

Gleich am ersten Tag wanderten wir eine 7,5 km-Runde mit 240 m Höhenunterschied und liefen etwas später die Runde rückwärts, um ein Gefühl für die Steigungen zu bekommen. Warum? Weil nach unserer Ankunft in der Sesselalpe ein Zeitungsartikel beiläufig auf den Tisch gelegt wurde … Nebelhornlauf: „Mit 1405 m Höhendifferenz vom Marktplatz, 815 m, bis zur Gipfelstation in 2220 m Höhe und einer Länge von 10,5 km zählt dieses Berglaufevent zu den höchsten und schwierigsten Sportveranstaltungen in ganz Deutschland.“ …“Der Nebelhornberglauf ist ein traditioneller Berglauf. Er ist einer der wenigen Gipfelläufe ohne nennenswerte Flachpassagen. Dieser Oberstdorfer Lauf ist ein Panoramalauf und zählt zu den härtesten Läufen in Deutschland.“

Natürlich für uns als Flachlandläufer total uninteressant, klar … Andererseits aber ist eine neue Herausforderung schon reizvoll … Wir sind aber auf Bergläufe gar nicht vorbereitet … Aber so tolle Sicht in den Bergen gibt es nicht gleich wieder … Naja, vielleicht ist das eine Idee für das nächste Jahr … Aber vielleicht könnte man es ja trotzdem versuchen …

Die Gedanken gingen in alle Richtungen, im Prinzip sprach alles dagegen, an so einem Lauf teilzunehmen. Unser Trainer rief dann trotzdem beim TSV Oberstdorf an, um ein paar Informationen einzuholen. Leider halfen uns diese nicht weiter, sondern fachten die Diskussionen über Für und Wider erneut an. Wir beschlossen dann, am nächsten Abend zum Anmeldepunkt zu fahren in der Hoffnung, dort die Entscheidung abgenommen zu bekommen.

 

Verschlafener Blick um 5:20 Uhr

Verschlafener Blick um 5:20 Uhr

Morgensonne über den Bergen

Morgensonne über den Bergen

2013-07-06_Sesselalpe

Gemütliches Frühstück vor der Hütte

Gemütliches Frühstück vor der Sesselalpe

Der Samstag startete mit strahlendem Sonnenschein, einem gemütlichen Frühstück vor der Hütte und einem fantastischen Blick auf die Berge, einschließlich Nebelhorn. Wir waren wieder hochmotiviert für den nächsten Lauf: 11,5 km mit 420 m Höhenunterschied ab Kornau und Runde um den Freibergsee. Am See gab es eine Verschnaufpause mit Füße und Waden abkühlen im kalten Wasser. Am Nachmittag starteten wir zu einer Wanderung durch das Oybachtal zum Oytalhaus mit einem entspannten Rückweg talwärts auf Rollern.

Laufstart zum Freibergsee

Laufstart zum Freibergsee

Halbe Strecke zum Freibergsee

Halbe Strecke zum Freibergsee

Wohltuende Abkühlung

Wohltuende Abkühlung

Wanderung durch das Oybachtal

Wanderung durch das Oybachtal

Rollerabfahrt mit Aussicht

Rollerabfahrt mit Aussicht

Abfahrt auf Rollern

Abfahrt auf Rollern

18:00 Uhr gab es die Möglichkeit, sich für den Nebelhornlauf nachzumelden. In der Hoffnung, die Organisatoren würden uns Flachlandläufern diese Schnapsidee schon ausreden, bombardieren wir sie mit unseren Fragen. Statt uns aber die Entscheidung gegen den Berglauf abzunehmen, lachten sie nur und meinten, wir würden das schon schaffen. Immer noch nicht 100%ig überzeugt meldeten wir uns trotzdem mit 7 Teilnehmern zum Lauf an und wurden danach ziemlich ruhig mit unseren Überlegungen. Die Entscheidung war ja nun gefallen, jeder hatte seine Startertüte in der Hand und hing seinen Gedanken nach.

Am Abend erklärten wir uns alle selbst für verrückt, 3 Tage hintereinander trainiert und am vierten Tag auf 10,5 km 1405 Höhenmeter überwinden wollen. Ob wir trotzdem den Gipfel vom Nebelhorn erstürmten, gibt es im Artikel zum Nebelhorn-Berglauf zu lesen.

29.06.2013 Neue Marathonplanung

Anmeldung zu meinem zweiten Marathon
Die Schreibpause bedeutet nicht, dass ich lauf-faul geworden bin 😉 nach wie vor bin ich jede Woche 4 x mal bei Wind und Wetter, manchmal sogar bei Sonne, unterwegs. Allerdings pausiere ich im Moment mit den Wettkämpfen, ein bisschen Ruhe vor neuen Herausforderungen muss auch mal sein. Am 3. August geht es dann wieder los, Start in Bellheim beim Sommernachtslauf als Sommernachtsduett mit Lisa aus dem Laufteam. Darauf freue ich mich schon besonders 🙂
Voller Vorfreude erwarte ich auch meinen Urlaub im August = RUNNER’S-WORLD-Höhencamp in Lech und bin gespannt auf neue Erfahrungen und Erlebnisse.
Gestern ist nun die Entscheidung über den nächsten Marathon-Start gefallen, wir schaffen es doch nicht, bis nächstes Jahr zu warten. Jetzt sind wir bereits 5 Läufer aus dem SV 98/07 Seckenheim, die beim Frankfurt Marathon im Oktober starten wollen. Also beginnen direkt nach dem Laufcamp die neuen Marathonvorbereitungen …
Dabei muss ich gerade an den Marathon in Hamburg denken, eine Frau hatte die Aufschrift auf ihrem Shirt: „Who’s idea was that?“

08.06.2013 Statt Dämmermarathon ein Sonnenmarathon

Partymeile Seckenheim
Früh ging es mir noch ganz gut, aber bald kam die Aufregung im Bauch. Bin dann zu nichts zu gebrauchen, tigere durch die Wohnung, suche Ablenkung und packe meine Lauftasche mehrfach ein und aus. Daher war es mir ganz recht, dass wir uns vom Lauftreff bereits sehr zeitig verabredet hatten.
Inmitten des Trubels um den Wasserturm in Mannheim legte sich die Aufregung dann auch. Wir genossen die tolle Atmosphäre, jubelten beim Kids-Run zu, die noch vor uns am Start waren und wussten nicht so richtig, ob wir uns über die lachende Sonne freuen oder ärgern sollten … klar war jedenfalls, für neue Bestzeiten war dieses super Sommerwetter nicht geeignet.
Die Zeit bis zum Start verging ruckzuck, wir versuchten in unseren vorgeschriebenen Startblock zu gelangen, was auch in diesem Jahr wieder schwierig war. Nach dem Aufheizen der Stimmung durch den Moderator kam der Startschuss und Marathon- wie Halbmarathonläufer gingen auf die Strecke. Leider musste ich mich 3 km lang durch die vielen Läufer schlängeln, bis ich mich soweit vorgekämpft hatte, dass ich mein eigenes Tempo angehen konnte.

Mit den Lauftrefflern am Start beim MLP Marathon Foto: Go4it

Mit den Lauftrefflern am Start beim MLP Marathon
Foto: Go4it

Die Strecke führte vom Mannheimer Wasserturm durch Neuostheim nach Seckenheim. Für uns alle war es natürlich etwas Besonderes, durch unseren Ort zu rennen und wir freuten uns schon im Vorfeld auf die Stimmung. Was uns aber dann erwartete, übertraf alle Erwartungen. Seckenheim hatte sich in eine Partymeile verwandelt, es gab Jubel, Anfeuerungsrufe, enthusiastisches Klatschen. Die Anwohner waren auf die Straße gezogen, überall anspornende Schilder mit Sprüchen für die Läufer, Duschen zur Abkühlung, Rasseln und Trompeten, es ging gar nicht anders, als einfach das Tempo zu erhöhen. Wir klatschten mit den Kindern am Rand ab, die sich jedesmal freuten, wenn wieder ein Läufer zu ihnen kam. Und dann kam nach der Kurve am Seckenheimer Wasserturm der Stand unseres Vereins – jeder Läufer des SV 98/07 Seckenheim wurde bereits von weitem begrüßt, es gab Jubelrufe, Laolawellen, Anfeuerung … absolutes Gänsehautfeeling. Also keine Schwäche zeigen, lächeln und Tempo hochhalten. Aber von wegen danach wieder langsamer rennen – die Strecke lief direkt bei mir zu Hause vorbei und da standen alle Nachbarn draußen. Na klar muss man auch da noch zeigen, dass man gut drauf ist. Überall wurde man angefeuert und bejubelt, das war einfach ein unbeschreiblich tolles Gefühl.
Nach der Badener Straße auf dem Weg aus Seckenheim raus kam dann gleich ein kleiner Hänger. Ich merkte etwa bei Kilometer 14, dass ich angefangen hatte zu träumen und immer langsamer wurde … ok, Tempo wieder anziehen. Aber wieviel? Es war immer noch unheimlich warm, noch keine schattenspendende Wolke in Sicht. Der Blick auf die Uhr verriet mir jetzt schon, dass die erhofften 1:45 h kaum zu schaffen waren. Schade. Aber egal, weiter durchbeißen. Die Stadt war ja schon in Sicht, und dort wurde es auch schattiger, es gab endlich ein paar Wolken, hohe Bäume und schattenspendende Häuser. So wurde es auch einfacher, das Tempo etwas anzuziehen. Ich kämpfte inzwischen mit Seitenstechen, hatte aber bereits gelernt, dass die irgendwann von allein wieder verschwinden.
Die Kilometerschilder kamen nun immer öfters, jedenfalls kam es mir so vor, als würden die letzten Kilometer schneller vergehen. Ich schaffte es, das Tempo hochzuhalten und weiter zu überholen. Ich war zwar einerseits kaputt, andererseits fühlte ich mich in Anbetracht der hohen Temperaturen noch sehr gut. Ich erreichte die letzten Kurven in Mannheim, die ich dann am Schwierigsten fand. Der Wasserturm war ja schon zu sehen und trotzdem war es noch ein ganzes Stück bis dahin … erst einmal änderte sich die Richtung wieder weg vom Wasserturm, dann noch ein paar Kurven in der Stadt und dann endlich direkte Richtung Wasserturm. Ich war versucht, noch schneller zu werden, wusste aber, dass es die Runde um den Wasserturm in sich hat, da man leicht die Entfernung unterschätzt und versuchte deshalb, gleichmäßig zu rennen. War aber bereits froh, durchgehalten zu haben und fast im Ziel zu sein, denn die Ermüdung spürte ich so langsam … und dann die letzte Kurve, die Zielkameras waren zu sehen, das Publikum auf der Tribüne jubelte, klatschte, machte einfach tolle Stimmung … da konnte ich nicht anders und legte noch einen Sprint ein … und Arme hoch, ich war im Ziel, hurra, geschafft, was für ein Gefühl. Sofort war alle Qual vergessen, geschafft! Nur das zählte 🙂 Und bald kamen schon die nächsten Läufer vom Lauftreff –  Hand in Hand und mit einer Männerumarmung ins Ziel.

Endspurt auf der Zielgeraden Foto: Go4it

Endspurt auf der Zielgeraden
Foto: Go4it

Zieleinlauf, gemeinsam gehts besser ;) Foto: Go4it

Zieleinlauf, gemeinsam gehts besser 😉
Foto: Go4it

Wir warteten dann, bis es alle Halbmarathonläufer unserer Truppe geschafft hatten und empfingen sie mit Jubel und Applaus. Es ist fantastisch, mit so einer Gruppe unterwegs zu sein. Aber natürlich empfingen wir dann auch unsere Marathonläufer auf dem Weg ins Ziel mit einem Beifallssturm, wir hatten Plätze auf der Tribüne ergattert und konnten so die Zieleinläufe verfolgen. Und die Stimmung brodelte, es war unbeschreiblich.
Wir waren froh, nachdem alle Läufer unseres Vereins im Ziel waren, alle hatten durchgehalten, Klasse. Zunächst war ich mit meiner Zeit 1:48:30 nicht so ganz zufrieden, aber bei 26°C einen Halbmarathon starten ist ja auch nicht gerade leicht. Inzwischen hat sich meine Stimmung aber gewandelt, 4. Platz in der Altersklasse W45 und 45. Platz unter allen Frauen ist doch schon was. Einen Tag später gab es Änderungen in der Ergebnisliste (???) und ich bin auf Platz 6 in der Altersklasse und auf den 50. Platz gerutscht 🙁

01.06.2013 Zwischenstation eine Woche vor dem Halbmarathon

Meine bisher kürzeste Wettkampf-Strecke
Die beiden letzten Wochen galten noch mal der Vorbereitung für den Halbmarathon in Mannheim am 8. Juni mit zwei längeren langsamen Läufen, eingebauten Steigerungen sowie Intervalltraining  3 x 400-500-400-500-400 m und diese Woche 4 x 4 x 400 m. Nach wie vor erschreckt mich das Intervalltraining, es kostet mich immer wieder Überwindung, bis zum Ende durchzuhalten. Manchmal erscheint es mir unmöglich und doch schaffe ich es irgendwie, bin wieder zufrieden und es spornt natürlich auch für das nächste mal an. Beim letzten Intervalltraining kam mir leider mein Laster etwas in die Quere, ich konnte vor dem Training meinen Schokoladenappetit nicht bezwingen und bei der zweiten Intervallrunde wurde mit natürlich schlecht 🙁 Keine Schokolade kaufen hilft auch nicht, dann suche ich so lange, bis ich doch irgendwo noch etwas finde.

1. Juni 2013 - Vor dem Spargellauf in Lampertheim

1. Juni 2013 – Vor dem Spargellauf in Lampertheim

Heute sind wir zu Viert vom Lauftreff beim Spargellauf in Lampertheim gestartet. Wir hatten uns für die 5 km entschieden, 10 km und Halbmarathon konnte man ebenfalls laufen. Aufgrund des bevorstehenden Laufes in Mannheim wählten wir jedoch mal die kurze Strecke. Die kühlen Temperaturen war in dem Fall angenehm, der Regen hatte aufgehört, nur der Wind blies noch recht heftig und forderte uns beim Lauf zusätzlich heraus.

Die 5 km-Strecke bestritten auch viele Kinder und Jugendliche, es war ein bunt gemischtes Starterfeld. Inbesondere die Kinder sprinteten in vollem Tempo los, mussten aber spätestens nach 500 m das Tempo herausnehmen, so dass sich dann das Feld lichtete. Leider war dadurch auch kein Windschatten zu finden, der gerade heute angenehm gewesen wäre. Der Anfang lief recht gut, auch die lange ansteigende Brücke bewältigte ich ohne Probleme. Ich konzentrierte mich auf mein Tempo, um weder zu schnell aber auch nicht zu langsam zu laufen. Dass meine Wunschzeit (22:00 bis 22:30 min) bei dem Wind nicht zu schaffen war, wusste ich, wollte natürlich aber trotzdem das Beste herausholen. An der Hälfte der Strecke gab es einen Wendepunkt. Ich merkte, dass ich etwas langsamer wurde, fand aber wieder niemanden, um mich dranzuhängen. Die vor mir waren entweder zu schnell oder wechselten ständig das Tempo.
Die Brücke wurde auf dem Rückweg schwieriger und irgendwie länger, jedoch oben angekommen, beschleunigte ich wieder. An der nächsten Kurve bekam ich Anfeuerungsrufe und zugerufen, ich sei die erste Frau. Ich weiß, dass man sich nicht umdreht, musste es aber einfach tun um zu sehen, wie die Chancen standen. Kurz hinter mir war keine Frau zu sehen, das gab mir natürlich Auftrieb, den letzten Teil der Strecke noch etwas anzuziehen, damit ich auch vorn blieb. Wie so manches mal wurden die letzten 300 m immer schwieriger, ich kam wieder mal an meine Belastungsgrenze. Bis zum Ziel musste ich es aber schaffen! Wenn ich bis hierher gekommen bin, muss das kleine Stückchen doch auch noch gehen! Ich hatte mir extra vorgenommen, am Anfang nicht voll aufzudrehen, um am Ende Luft zu haben. Funktioniert wohl aber bei mir nicht oder ich muss es einfach trainieren.

Ich war noch gar nicht im Ziel, da hörte ich schon meinen Namen und Verein durch die Lautsprecher, dass ich als erste Frau einlaufe. Also los, fast geschafft!  Im Ziel riss ich vor Freude die Arme hoch, bekam sogleich Glückwünsche … und musste erst einmal zur Puste kommen. Das war natürlich ein herrliches Gefühl, als erste Frau zu finishen 🙂
Aber auch meine Lauftreffpartner liefen super Zeiten und erreichten einen 3. und zwei 5. Plätze.
Lisa vom Laufteam unseres Vereins, die die 10 km in Angriff genommen hatte, war ebenfalls erfolgreich mit einem 2. Platz.
Sicher kann sich jeder vorstellen, wie gut gelaunt wir alle waren.
Für jeden Läufer gab es am Ziel noch ein Laufshirt. Getränke und Bananen standen ebenfalls reichlich für uns bereit. Es war alles gut organisiert, sogar genug Duschen waren vorhanden.
Aufgrund des 1. Platzes in der Gesamtwertung mit 23:03 hatte ich auch den 1. Platz in meiner Altersgruppe, so dass ich einen Pokal, eine Medaille sowie Blumen geschenkt bekam 🙂

Kurz vor dem Start ...

Kurz vor dem Start …

Schneller Start beim Spargellauf

Schneller Start beim Spargellauf

 

 

2. Platz WJ U20 10 km / 1. Platz Gesamt Damen 5 km / 3. Platz M50 5 km

2. Platz WJ U20 10 km / 1. Platz Gesamt Damen 5 km / 3. Platz M50 5 km